abgewichen und habe mehr gesagt, als ich zun?chst sagen wollte. "Wie auch das Tun und Treiben der Menschen erscheine, welch' hohe Bezeichnung es auch f��hre, welch' heiligen Namen es auch trage--in diesem wirr verschlungenen Reigen ist nur Ein Gedanke, nur Ein Ziel: das Leben, das eigene Leben!--Ich! Ich, das sich aus dem Fleisch und Blut des N?chsten aufbaut,--ich, das von der Vernichtung des Anderen lebt... "Folgst du meinen Worten, o Teurer?" --"Mit ganzer Seele!--Du hast, o Herr, die Entstehung menschlicher Gef��hle dargelegt, den Wechsel und Wandel der Gef��hle, die Umkehr des Gedankens und die letzte Grundlage alles menschlichen Tuns!--Wolle der Verehrungsw��rdige nunmehr auslegen, wie in dem Gesagten die Antwort auf unsere Fragen liegt?"-- "Ich lehre es dich, o Teurer, du aber verstehst mich nicht. Ich habe es ausgesprochen, du aber hast es nicht geh?rt. "Wohlan denn! Da ich zun?chst von der Quelle redete, aus der alles Tun flie?t, ist dir nicht, o Teurer, der Gedanke aufgestiegen, da? es n?her l?ge zu fragen, nicht wie das B?se, wohl aber wie das Gute in die Welt gekommen sei? Denn die Welt des Samsara ist durch Entzweiung, ganz im Banne des Zwiespalts, not- und leiderf��llt, ganz im Banne nimmer gestillten Verlangens, ganz im Banne ewig friedloser Tat, allen Qualen preisgegeben, preisgegeben dem Tode. Wie in solcher Welt konnte der Gedanke des Guten entstehen? "Indessen wie das B?se, oder wie das Gute in die Welt gekommen sei--beides sind m��?ige Fragen und die eine nicht besonnener als die andere. "Leicht zu durchschauen sind die Fragen, offen liegt die Antwort, nahe Erkenntnis, weit der Weg.--Aus dem Dickicht aberwitziger Torheit will ich dir den Elefantensteg treten, dich hinauszuf��hren zu sonnenklarer Einsicht. "Wie wenn Einer im pfadlosen Urwald irrend, vergeblich den rettenden Ausweg sucht und bei sinkender Nacht, zu Tode ersch?pft und jedweder Hoffnung bar, sich zum Sterben zu Boden wirft--und erwacht am hellen Tage und erkennt die Umgebung und sieht sich nahe seiner Heimat--so erwachst du im Lichte der Erkenntnis und siehst dich nahe dem urewigen Ziel. "Ich f��hre dich aus blindem Wahn zu Erkenntnis, aus Todesgrauen zu Seeligkeit, aus Verlangen zu Erf��llung--und leuchten m?ge uns das Licht des Veda, das Licht des Veda!"
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So lautet in Aranada-Upanishad die Pr��fung; nunmehr die Unterweisung: Akasha, dieser atmenden Welt Erscheinung.
II. VERK?RPERUNG DER WELT -- akasha --
O Teurer! Zu dem, was ich dir zu sagen gedenke, behalte vor Augen: Alle gro?e Wahrheit ist gedacht, verk��ndet alles gro?e Wissen; uns bleibt uralter Weisheit nachzuleben. Beachte wohl: Erkenntnis offenbart sich wortlos; die Upanishad, um geh?rt zu werden, mu? in Worten reden. La? dein Verst?ndnis nicht an Worten haften; Worte sind Hindernis der Erkenntnis: denke und erfasse ��ber Worte hinaus. Ehe wir zur H?he ansteigen, gehen wir im Tale den betretenen Pfad --glaube nicht zu schauen, ehe du dich dem Gipfel n?herst. W?hne nicht zu erkennen, ehe du den tief innersten Gedanken der Upanishad in dich aufgenommen hast--: aller Welten Ziel: das Erwachen aus der Erscheinung.
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Also ist die erste Unterweisung: -- AKASHA -- dieser atmenden Welt zeitr?umliche Erscheinung. Stelle dir vor, o Teurer, es umfasse die enge Klause, in der wir weilen, die ganze Welt, und es sei kein empfindendes Wesen darin; was w?re auszusagen? Nichts; ohne Empfindung kein Urteil. Du betrittst den Raum--und aus dem Nichts schafft sich Erscheinung, Bewegung und Gestaltung; K?rper, Eigenschaften, Kr?fte, Wirkung, Entfaltung, Leben in endloser F��lle und endlosem Wechsel; aus deiner Empfindung--die Welt. Alsbald erscheint dir dieser Raum gro? oder klein, hoch oder niedrig, hell oder dunkel, hei? oder k��hl, sch?n oder h??lich oder in irgend einer Beziehung deinen Sinnen erw��nscht oder unerw��nscht, und zwischen diesen Gegens?tzen alle Abstufung deiner Empfindung. Den Boden, auf dem du stehst, f��hlst du unter dir, die Decke siehst du ��ber dir; die Pforte, durch die du eingetreten bist, ist hinter dir; vor dir, weiten Ausblick gew?hrend, der offene Bogen; diese geschlossene Wand hier ist zur Linken, jenes die rechte Seite des Raumes. Dies sind Bezeichnungen, Urteile, die unbestreitbar scheinen,-- dennoch, sobald jemand dir gegen��ber tritt, behauptet er, die Seite, die du mit rechts bezeichnest, sei die linke, und nennt die Wand, die du links nennst, die rechte. Beider Urteile k?nnen nicht zutreffend sein; sie widersprechen sich, sind Gegens?tze, die einander ausschlie?en, zu nichts aufheben. Hier geschieht das Wunder, da? eines mit einer bestimmten Bezeichnung und gleichzeitig mit dem Gegenteile dieser Bezeichnung belegt wird. Wer von den Urteilenden hat recht? Keiner--oder, wenn du willst, beide. Die Wand ist beides: rechts und links, also auch keines von beiden, weder rechts noch links. Keine L?sung, auch wenn etwa der Gegen��berstehende zu dir her��bertr?te und nun, in gleicher Stellung wie du, dir und deinem Urteil beistimmte. Gesetzt, es traten noch mehr zu dir, einsichtige M?nner, gelehrte Brahmanen, solche, die sich f��r Wissende halten, und alle waren eines Urteils: die bezeichnete Wand des Raumes sei die rechte;--wenn von allen zahllosen Wesen seit Zeitr?umen ohne Zahl nie anders
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