Das hohe Ziel der Erkenntnis (Aranada Upanishad) | Page 2

Omar Al Raschid Bey
sinnliche Da-sein.
savitar, der Erreger: die Sonne.
upanishad, Geheimlehre, philosophischer H?hepunkt der Veden, esoterische Erkenntnis.
Yavana, Jonier; gemeint ist Aristoteles.
der Veda, Sammlung indischer heilig erachteter Schriften; das theo-sophische Wissen--Gottes-Weisheit.
* die mit Sternchen markierten Abschnitte bei der Erkl?rung des Sanskritwortes akasha sind der 2. Auflage von 1917 entnommen. Es handelt sich hierbei um zus?tzliche Begriffserkl?rungen des Wortes. Ansonsten ist die 2. Auflage identisch mit der ersten von 1912. (Anm. F.R.)

��bersicht des Inhalts der Upanishad.
I. Einleitung.--Der Menschheit irdische Ziele. Pr��fung des aufzunehmenden Sch��lers. Das Leid der Welt; Frage aller Fragen. Ungel?ste Widerspr��che. Der Weg zur Erkenntnis.
II. Ursprung. Erscheinung. Verk?rperung der Welt--akasha Zeitr?umliches Dasein der Welt. Raum ist nicht in sich. Zeit ist nicht in sich. Raum und Zeit sind eins. Zeitr?umliche Verk?rperung ist im Ich.
III. Aus Ursprung der Welt: Verlangen--kama Weltsch?pferische Kraft des Verlangens. Wille im Ich ist Zeit; Unwille im Ich ist Raum. Ich-entzweiung: r?umlich entgegenstehendes Verlangen; Ich-zwiespalt: zeitlich wechselndes Verlangen. Verlangen ist nicht in sich; Verlangen ist im Ich.
IV. Aus Verlangen: Tat. Wirklichkeit der Welt--karma Ursache und Wirkung. Freiheit und Notwendigkeit. Tat und Duldung. Lust und Leid. Kein Gesetz dem Wissenden. Das Trinken der Vergeltung. Ausgleichende Gerechtigkeit der Gottheit. Alles Grauen dieser Welt ruht auf Lust. Alle Wirklichkeit dieser Welt ist im Ich.
V. Aus Tat: Verstand und Urteil--manas Urteil widerspricht sich im Raum; Urteil wechselt in der Zeit; Urteil hebt sich in sich selbst auf. Urteil ist nicht in sich. Urteil ist Willensausdruck. Es gibt kein Urteil--Urteil ist Ich.
VI. Durch Erkenntnis: Erwachen aus der Erscheinung--buddhi Das Verlangen der Welten. Sinnes-wahr-nehmung, Maya. Neigung. Empfindung und Bewegung. Seele und Verk?rperung. Das verlangende Ich ist Weltsch?pfer. Die Welt denkt nur Einen Gedanken. Das weltschaffende Wort. Das Problem der Vielheit. Die letzte Ent-t?uschung. Ich-lose Erkenntnis. dvandva-vidya, die Lehre von der sich selbst aufhebenden Welt. Seiend nicht seiende Welten. Traum und Wirklichkeit sind wesenseins. Das Durchschauen der Welt; Bekehrung; unio mystika. Vollendung in Gottheit--nirvana.

VORWORT
Er, der dieses Werk geschrieben, ist gestorben vor der Herausgabe. Weil sein Werk der Niederschlag eines ganzen Lebens war, konnte es auch nicht beendet werden, bis dies Leben erf��llt wurde. Das Titelblatt, worauf ich in der Eigenschaft als Herausgeber genannt bin, fand sich im Manuskipt so entworfen vor, wie es hier gedruckt ist. Es war schon vorbereitet in einer Zeit, als der Tod gar nicht nahe war. Andere sollten auss?en, was in seiner Seele gereift war. Da? mir die Aufgabe zufiel, ist selbstverst?ndlich. Seine Lehre war Inhalt meines Lebens geworden. Ich hatte ihre helfenden und gestaltenden Kr?fte an mir lebendig gef��hlt. Wie von einem Strom ist meine Seele von diesem Werke getragen worden, aus Einheit durch die Vielheit der Erscheinungswelt mit ihrem Heimatsverlangen, wieder zur��ck zur Einheit. In diesem Werke hei?t es: Aus einer Quelle flie?t: sich eines Andern Seele n?hern, sich von eines Andern K?rper n?hren. Dar��ber ist gesagt: "Aus Verlangen und N?hrung hat Brahma diese Welt gebildet." "Darum lebt alles dieser Welt durch N?hrung, durch einver-Leibung, durch an-Eignung; darum lebt alles Ich durch ein anderes und lebt kein Ich ohne nicht-Ich, und lebt alles Ich durch nicht-Ich, seelisch und sinnlich. Also beschr?nkt sucht Ich Unbeschr?nktheit, also unvollst?ndig sucht Ich Vollst?ndigkeit, also unvollkommen sucht Ich Vollkommenheit, also versto?en, sucht Ich nach dem verlorenen Paradiese, also einsam schreit Ich um Hilfe--es verlangt nach Allumfassen, nach All-einheit, nach Vollendung,--nach Nirvana." Tief wurde meine Seele von den Bildern des Verlangens dieser Welt bewegt. Zu h?chstem Einklang sah ich das irrende gequ?lte Verlangen, dieser in Qual und Lust erbebenden Erschein-ungswelt sich vor meinen Augen verwandeln. Eine Erl?sung sondergleichen, von der Natur selbst vollzogen. Trost und Ruhe stieg aus diesem Weke auf. Kein Wort traf meine Seele, das ��bersinnlich zu werden trachtete, aber ein gewaltiger Strom nahm die heimatlose Seele auf und trug sie unaufhaltsam einem unaussprechlichen Ziele zu, vor dem jeder Gedanke und jedes Wort umkehrt. Mir schien dieses Werk wie eine Heimat und Zuflucht derer, die sich scheuen vor jedem Wort und jedem Bild, das sich ihrer Heimatssehnsucht erbarmen m?chte. Mit Naturnotwendigkeit f��hlte ich mich ��ber das unstillbare Verlangen dieser Welt hinauswachsen, ohne Weltflucht--durch Weltvertiefung, durch Versenken in die Welt der Erscheinung und des Verlangens. "Anziehung und Absto?ung ist Verlangen, br��nstige W��nsche --inbr��nstiges Gebet--Liebe wie Ha?. Niederste Gier ist Verlangen nach dem H?chsten." Nichts ist zu niedrig, um nicht das H?chste zu bergen! Welch erbarmungsvoller Gedanke!--Von diesem Standpunkt aus--eine Heiligung sondergleichen der ganzen Natur. Ihre Geheimnisse und Schrecken, wandeln sich in uns zum H?chsten, wir brauchen der Natur nicht zu entfliehen; wir sind geborgen. Die Welt--zu Ende gedacht-- ist Erl?sung. Das ist der Standpunkt, von dem es mir m?glich war, alles, was diese Lehre mir bot, zu erfassen. Und wenn ich mich frage: Was hat dem Werke, vordem es in die Welt geht, so viel Macht gegeben auf jene Menschen, die ihm bereits nahe traten, so mag es wohl dies sein, auf das ich hier hindeute, und was einer der teuren Freunde, die mit dem Werke lebten,
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