denn er f��hlte, da? ihr daraus viel Sorge erwachsen w��rde. Aber er wu?te auch, da? er allein zu schwach sei, eine Entscheidung zu treffen. Hatte ihn doch schon eben in allen den s��?en Augenblicken des Gl��ckes beim Turme fast st?rend der eine Gedanke gequ?lt, da? Berta mit ihm fliehen wollte. Was ihn h?tte begl��cken und entz��cken sollen, sein Blut zum Sieden h?tte bringen m��ssen, das beunruhigte ihn, das st?rte ihm sein Gl��ck. Die Gefahren der Reise, der Ha? und die sichere Verfolgung des Grafen, das Ungemach f��r seine Eltern und viel Unausgedachtes und rasch beim Aufkeimen in seiner Seele Unterdr��cktes: eine F��lle von ungewohnten, peinigenden Vorstellungen dr?ngte sich nun zwischen seine Liebe und die Geliebte. ?Ich kann doch nicht wie mit einer Vagantin mit der Grafentochter herumziehen!? wiederholte er. Und so kam er zu Hause an.
Vater war noch im Forsthause drau?en und so sa? er mit der Mutter allein in der Stube; und langsam, langsam kamen ihm die Worte von den Lippen, die hellen und die dunklen, seine Hoffnungen und Sorgen.
Die Mutter hatte sich wohl gedacht, da? Leon seiner Kindertr?ume nicht ledig geworden sei, nun h?rte sie auch von Bertas Liebe zu ihrem Sohne. Sie sann dem Geh?rten eine Weile schweigend nach, dann lie? sie die H?nde in den Scho? fallen.
?Ihr seid jung und liebet euch,? sagte sie dann, ?so m��?t ihr auch den Mut f��r eine Liebe haben! Und ihr werdet viel Liebe, viel Mut und viel Ausdauer brauchen!?
?Und soll ich Berta jetzt mit mir nehmen?? fragte Leon hastig.
?Deine Frage, mein Junge, ist schon Antwort genug!? sagte die kluge Frau. ?Sie wird nicht mehr davon sprechen! Aber vielleicht l??t sie ihr Vater, nachdem du weggeritten, zu mir, und, wenn sie nicht f��r l?ngere Zeit bei uns leben kann, sie wird schon Wege finden, zu mir zu kommen! Und wenn du Gelegenheit hast, uns einen Brief zu senden, dann wird sie wohl ein Brieflein dabei finden!?
Leon hatte erleichtert genickt, er hatte, da er ihre H?nde k��?te, gef��hlt, da? er ihrer w��rdig werden m��sse und da? ihn diese edle Frau nicht mehr als Knaben, sondern als Mann wiedersehen solle. Er reckte sich empor, er dachte an Berta und f��hlte sich stark und sicher.
Dann kam er mit Berta noch mehrere Male zusammen und die Mutter hatte recht gehabt. Berta scheute sich, auf ihre Worte beim ersten Zusammentreffen zur��ckzukommen, sie sprach nicht mehr davon und dankte im Herzen Leon, der so feinf��hlig war, sie nicht besch?men zu wollen. Sie umarmten und k��?ten einander beim tr?nenvollen Abschied und gelobten sich ewige Liebe und Treue; er erz?hlte ihr von seiner Gewohnheit beim Avel?uten und sie versprachen einander, den Abendglocken ihre Gr��?e mitzugeben, da? die sie einander entgegen schw?ngen. Und dann wandte sich Leon zum letzten Male auf dem Pferde um und nahm ihr letztes Schleierwinken in seiner ��bervollen Seele mit nach Italien.
* * * * *
Er hatte vorerst zwei volle Jahre auf der welschen Universit?t bleiben wollen. Die ersten Monate hatte ihn die wache Erinnerung an seine Braut, wie er sie in seinen Zwiegespr?chen mit seinem Herzen nannte, aufrecht erhalten. Dann hatte er einen hochgelehrten Lehrer gefunden, dem er das Leiden der kranken Gr?fin vorgetragen, und dem der Casus viel Nachdenken und gr��ndliches Meditieren verursacht hatte. Denn er hatte den deutschen Studenten lieb gewonnen und wollte ihm gern helfen. Er hatte ihm denn endlich auch ein Arkanum f��r die Gr?fin versprochen und dabei den einsilbigen Scholaren selbst in seine Kur genommen, nachdem er seinen Puls lange gepr��ft und ihm wiederholt zur Ader gelassen hatte. Denn Leon f��hlte sich matt und schrieb dies dem schlaffen S��den zu, indes wohl sein Heimweh nach dem Norden und sein altes Herz��bel an ihm zehren mochten.
Als es denn nach ein und einem halben Jahre wieder Fr��hling werden wollte, da kam ein unstillbares Dr?ngen ��ber ihn, da? er seinem gelehrten Meister erkl?rte, er m��sse wieder nordw?rts ziehen, ihm sei, als ob ein geheimer Zauber ihn heimdr?nge; ob der verehrte Lehrer ihm nun das Mittel f��r die kranke Gr?fin schon jetzt geben k?nne.
Da f��hrte ihn der Gelehrte in seine Studierstube und brachte zwischen allerlei seltsamen Kolben und Gef??en eine Tafel hellen Fensterglases hervor, die in einem Bleirahmen gefa?t war.
?Dies Glas, das dich so unscheinbar d��nkt, nimm mit nach deiner Heimat. Und h?nge es vor das Fenster des Turmgemachs, darin deine hohe Kranke dahinsiecht. Sie wird durch dieses Fenster schauen, und ich verrate dir, es ist ein wunderbares Glas mit geheimen und tiefen Tugenden begabt, das die ��bergro?e und dem gemeinen Laienverstande darum krankhaft scheinende Sehnsucht aus den Augen der Hindurchschauenden ziehet, und so sie lange genug durch das Glas geschaut haben wird, Wochen, Monde, und vielleicht Jahre lang, dann werden ihre Augen klar und sie wird geheilt sein! Vergi? aber eines nicht, wenn du jetzt heimreitest. Du darfst dieses k��nstliche und au?erordentliche Glas nicht etwa einem Knechte in die Hand geben oder
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