einander gegen��ber Hand in Hand und ihre Augen ruhten lange ineinander. Sie sagten nichts als ihre Namen und wu?ten doch, da? sie einander alles, alles gesagt hatten......
Und Leon war es, als er dann allein in dem Saale auf den Grafen wartete, als ob die W?nde ihm immer noch die Worte Berta und Leon zuriefen, und er hatte keinen andern Gedanken und h?rte entz��ckt auf diese einfache Melodie.
Dann sprach er mit dem Grafen nicht mehr als der sch��chterne Scholare, er sprach offen und frei mit ihm als ein Ritter, und der Graf verhie? ihm auch f��rder Schutz und Unterst��tzung.
Das R??lein aber wunderte sich, als Leon in den Abend hinein heimritt, wie sich der Ritter so ver?ndert hatte. Und wenn es auch nicht verstand, was er mit den Worten 'mein R??lein in Pelzstiefeln!' meinte, so mu?te es doch etwas Liebes sein, denn dann streichelte der Ritter ihm gar z?rtlich den Hals. Und seine Gl?cklein klangen hell durch die Stille.
* * * * *
Als Leon nachts heimgekommen war, da war sein Herz so voll Hoffnung, weil das holde, schlanke M?dchen sich ihm so warm vertraut hatte, da? der jugendliche Stolz ��ber den Empfang ihrer Liebe ihn fast jubeln machte. Aber langsam fiel, Tropfen auf Tropfen, Leid in seinen Becher, Leid ��ber das unbekannte Geschick seiner Herrin, Leid, das seine Seele erzittern lie?, innigstes Mitleid mit der Geliebten, da? er die Stunde des Wiedersehens nicht so sehr aus Sehnsucht nach dem Angesicht seiner Erw?hlten herbeiw��nschte, als aus dem Verlangen, ihr Gutes zu sagen, ihre H?nde zu streicheln und ihres Leides Ursache zu erfahren, um ihr beizustehen. Denn der Mutter Siechtum allein konnte es jetzt wohl nimmer sein, was sie so schmerzlich erregte.
Nachmittag klomm denn sein Pferd den steilen Weg zum runden Turm hinan, der ��ber die Tannen emporragte. Dann schwang sich Leon aus dem Sattel, wand die Z��gel um einen Stamm und schaute zum Turm empor, der auf dem Gipfel des Berges Wache stand und weit ins Land hinausblickte.
?Wie viel Elend du birgst,? sagte Leon halblaut vor sich hin, ?Elend f��r deine Bewohnerin und tieferes Leid f��r das arme M?dchen, das so w��rdig w?re, gl��cklich zu sein und ihre sch?nen Augen von deiner H?he ��ber ihres Vaters Land schweifen zu lassen.?
Dann trat er zwischen den B?umen hervor und setzte sich auf die Steinbank, die, aus seinen Quadern gebildet, den Turm umgriff und mit Moos ��berwachsen war. Dort unten sah er das wei?e Schlo? und in jenem Tale dr��ben mu?te seiner Eltern Haus stehen; aber er konnte es nicht finden. Und von fernher schwang sich der Abendglocke Klang ��ber die Wipfel, da? er fromm seine H?nde faltete. Und als er ?Ave Maria, Mutter ....? sagte, da h?rte er den Huftritt eines Pferdes, er stand auf und half Berta aus dem Sattel.
?Bist du so allein durch den Forst geritten?? fragte er besorgt. Und sie f��hlten gar nicht, da? sie einander von jetzt ab wieder du sagten; so innig hatten beide seit ihrem Wiedersehen aneinander gedacht und so ununterbrochen im Herzen zueinander gesprochen.
?Wen sollte ich f��rchten? Wer viel innerlich Leids erlebt, lacht der sichtbaren Gefahren!? Und als f��hlte sie den Wert jedes Augenblickes, als fahre sie in einer oft durchdachten Rede zu sprechen fort, warf sie sich jetzt leidenschaftlich an Leons Brust, sie d?mpfte den Laut ihrer Stimme nicht, sie loderte ihm z��ngelnd entgegen: ?Meine Mutter ist mir mehr als gestorben, wenn sie auch da oben im Turmgemache atmet! Und mein Vater, h?re, Leon, mein Vater ha?t mich, ich bin ihm zu viel, ich hindere ihn, wenn er sich auch durch mich wenig hindern l??t. Du guter Leon, wenn du w��?test, wie unendlich viel Schmach und Schimpf ich dulden mu?, wie oft ich mich in meiner Mutter fr��heres Krankengemach fl��chte vor den Blicken der, der ..? ihr Mund str?ubte sich, das Wort zu sagen -- ?der Schamlosen, die mir den Vater geraubt hat, die im Tore stand an seiner Seite, da ich mit meiner Sehnsucht im Herzen aus dem Stifte heimkehrte, die von meiner Mutter in Worten spricht, da? ich vor Leid vergehen m?chte, indes der Vater seinen Humpen schwingt und ihr zulacht! Leon, ich ziehe mit dir, ich ziehe mit dir, wohin es auch sei, wie k?nnte ich denn jetzt allein hier weiter leben!?
Sie schwieg ersch?pft und ihre tiefen, blauen Augen blickten sehns��chtig und hoffend zu ihm empor. Da h?rte sie von seinen stummen, zuckenden Lippen ungesprochene Worte in ihr Ohr klingen, Worte der Liebe und des Mitleids, und sie l?chelte gl��ckselig, da sein Mund sich auf den ihren senkte.
Und dann setzten sie sich eng aneinandergelehnt auf die Bank und ihre Rede war immer das eine Wort ?ich liebe dich? und ?ich liebe dich?, und in ihren K��ssen war Sehnsucht und Dank und Erf��llung, bis sie scheiden mu?ten.
* * * * *
Leon hatte beim Heimreiten lange ��berlegt, ob er der Mutter von seiner Liebe erz?hlen solle;
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