Hilf mir, mein hoher Herr.
Der Graf vom Strahl. Ja, ich dir helfen, Du wunderliches Ding.--(Er h?lt inne.)
Besinnst du dich auf nichts?
K?thchen (sieht vor sich nieder).
Der Graf vom Strahl. Was f��r ein Ort, wo du mich je gesehen, Ist dir im Geist, vor andern, gegenw?rtig.
K?thchen. Der Rhein ist mir vor allen gegenw?rtig.
Der Graf vom Strahl. Ganz recht. Da eben wars. Das wollt ich wissen. Der Felsen am Gestad des Rheins, wo wir Zusammen ruhten, in der Mittagshitze. - Und du gedenkst nicht, was dir da geschehn?
K?thchen. Nein, mein verehrter Herr.
Der Graf vom Strahl. Nicht? Nicht? - Was reicht ich deiner Lippe zur Erfrischung?
K?thchen. Du sandtest, weil ich deines Weins verschm?hte, Den Gottschalk, deinen treuen Knecht, und lie?est Ihn einen Trunk mir, aus der Grotte sch?pfen.
Der Graf vom Strahl. Ich aber nahm dich bei der Hand, und reichte Sonst deiner Lippe--nicht? Was stockst du da?
K?thchen. Wann?
Der Graf vom Strahl. Eben damals.
K?thchen. Nein, mein hoher Herr.
Der Graf vom Strahl. Jedoch nachher.
K?thchen. In Stra?burg?
Der Graf vom Strahl. Oder fr��her.
K?thchen. Du hast mich niemals bei der Hand genommen.
Der Graf vom Strahl. Kathrina!
K?thchen (err?tend). Ach vergib mir; in Heilbronn!
Der Graf vom Strahl. Wann?
K?thchen. Als der Vater dir am Harnisch wirkte.
Der Graf vom Strahl. Und sonst nicht?
K?thchen. Nein, mein hoher Herr.
Der Graf vom Strahl. Kathrina!
K?thchen. Mich bei der Hand?
Der Graf vom Strahl. Ja, oder sonst, was wei? ich.
K?thchen (besinnt sich). In Stra?burg einst, erinnr' ich mich, beim Kinn.
Der Graf vom Strahl. Wann?
K?thchen. Als ich auf der Schwelle sa? und weinte, Und dir auf was du sprachst, nicht Rede stand.
Der Graf vom Strahl. Warum nicht standst du Red?
K?thchen. Ich sch?mte mich.
Der Graf vom Strahl. Du sch?mtest dich? Ganz recht. Auf meinen Antrag. Du wardst glutrot bis an den Hals hinab. Welch einen Antrag macht ich dir?
K?thchen. Der Vater, Der w��rd, sprachst du, daheim im Schwabenland, Um mich sich h?rmen, und befragtest mich, Ob ich mit Pferden, die du senden wolltest, Nicht nach Heilbronn zu ihm zur��ck begehrte?
Der Graf vom Strahl (kalt). Davon ist nicht die Rede!--Nun, wo auch, Wo hab ich sonst im Leben dich getroffen? - Ich hab im Stall zuweilen dich besucht.
K?thchen. Nein, mein verehrter Herr.
Der Graf vom Strahl. Nicht? Katharina!
K?thchen. Du hast mich niemals in dem Stall besucht, Und noch viel wen'ger r��hrtest du mich an.
Der Graf vom Strahl. Was? Niemals?
K?thchen. Nein, mein hoher Herr.
Der Graf vom Strahl. Kathrina!
K?thchen (mit Affekt). Niemals, mein hochverehrter Herr, niemals.
Der Graf vom Strahl. Nun seht, bei meiner Treu, die L��gnerin!
K?thchen. Ich will nicht selig sein, ich will verderben, Wenn du mich je--!
Der Graf vom Strahl (mit dem Schein der Heftigkeit.)
Da schw?rt sie und verflucht Sich, die leichtfertge Dirne, noch und meint, Gott werd es ihrem jungen Blut vergeben! - Was ist geschehn, f��nf Tag von hier, am Abend, In meinem Stall, als es schon dunkelte, Und ich den Gottschalk hie?, sich zu entfernen?
K?thchen. O! Jesus! Ich bedacht es nicht!--Im Stall zu Strahl, da hast du mich besucht.
Der Graf vom Strahl. Nun denn! Da ists heraus? Da hat sie nun Der Seelen Seligkeit sich weggeschworen! Im Stall zu Strahl, da hab ich sie besucht!
(K?thchen weint.) (Pause.)
Graf Otto. Ihr qu?lt das Kind zu sehr.
Theobald (n?hert sich ihr ger��hrt). Komm, meine Tochter.
(Er will sie an seine Brust heben.)
K?thchen. La?, la?!
Wenzel. Das nenn ich menschlich nicht verfahren.
Graf Otto. Zuletzt ist nichts im Stall zu Strahl geschehen.
Der Graf vom Strahl (sieht sie an). Bei Gott, ihr Herrn, wenn ihr des Glaubens seid: Ich bins! Befehlt, so gehn wir aus einander.
Graf Otto. Ihr sollt das Kind befragen, ist die Meinung, Nicht mit barbarischem Triumph verh?hnen. Seis, da? Natur Euch solche Macht verliehen: Ge��bt wie Ihrs tut, ist sie hassensw��rdger, Als selbst die H?llenkunst, der man Euch zeiht.
Der Graf vom Strahl (erhebt das K?thchen vom Boden). Ihr Herrn, was ich getan, das tat ich nur, Sie mit Triumph hier vor euch zu erheben! Statt meiner--(Auf den Boden hinzeigend.)
steht mein Handschuh vor Gericht! Glaubt ihr von Schuld sie rein, wie sie es ist, Wohl, so erlaubt denn, da? sie sich entferne.
Wenzel. Es scheint Ihr habt viel Gr��nde, das zu w��nschen?
Der Graf vom Strahl. Ich? Gr��nd? Entscheidende! Ihr wollt sie, hoff ich, Nicht mit barbarschem ��bermut verh?hnen?
Wenzel (mit Bedeutung). Wir w��nschen doch, erlaubt Ihrs, noch zu h?ren, Was in dem Stall damals zu Strahl geschehn.
Der Graf vom Strahl. Das wollt ihr Herrn noch--?
Wenzel. Allerdings!
Der Graf vom Strahl (glutrot, indem er sich zum K?thchen wendet).
Knie nieder!
(K?thchen l??t sich auf Knieen vor ihm nieder.)
Graf Otto. Ihr seid sehr dreist, Herr Friedrich Graf vom Strahl!
Der Graf vom Strahl (zum K?thchen). So! Recht! Mir gibst du Antwort und sonst keinem.
Hans. Erlaubt! Wir werden sie-Der Graf vom Strahl (ebenso). Du r��hrst dich nicht! Hier soll dich keiner richten, als nur der, Dem deine Seele frei sich unterwirft.
Wenzel. Herr Graf, man wird hier Mittel-Der Graf vom Strahl (mit unterdr��ckter Heftigkeit)
Ich sage, nein! Der Teufel soll mich holen, zwingt ihr sie!--Was wollt ihr wissen, ihr
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.