handelt nur f��r sich und sein eignes Interesse, weil er weiss, dass im Notfall kein anderer f��r ihn eintreten oder dass er an der Gesamtheit keine St��tze finden w��rde. In einer richtig organisierten Gesellschaft m��sste der Gewinn des Einzelnen zugleich der Gewinn der Gesamtheit sein und umgekehrt, und das Motto derselben m��sste heissen: ?Einer f��r alle und alle f��r einen?, w?hrend jetzt in der; Regel das Gegenteil stattfindet. Unsre gr?ssten Gewinne erzielen wir durch eine der traurigsten Ursachen oder durch den Tod derjenigen, welche uns im Leben die liebsten waren, indem wir sie beerben. Der Baumeister und alle bei Bauten besch?ftigten Arbeiter m��ssen sich freuen, wenn H?user einst��rzen oder abbrennen; die Grubenarbeiter desgleichen, wenn hunderte ihrer ungl��cklichen Kameraden im Dunste der Bergwerke ersticken; der Arzt muss sich freuen, wenn es viele Krankheiten giebt; der Advokat n?hrt sich von Prozessen, welche seinen Mitb��rgern Ruhe und Verm?gen rauben; der Richter muss Gefallen haben an grossen Kriminalprozessen; die Offiziere m��ssen sich freuen, wenn das gr?sste ��bel, welches die Menschheit betreffen kann, der Krieg ausbricht, weil sie davon Bef?rderung erwarten; der Familienvater muss sich freuen, wenn seine Nachkommenschaft m?glichst klein bleibt, obgleich der eigentliche Zweck der Familie dabei verloren geht; der Wirt oder der Verk?ufer geistiger Getr?nke muss sich freuen, wenn die Trunksucht, und die verlorenen T?chter des Volkes m��ssen sich freuen, wenn die Unzucht zunimmt; alle Handwerker und Produzenten m��ssen sich freuen, wenn die von ihnen erzeugten Gegenst?nde ��berm?ssig rasch verbraucht werden; ein Gewitter oder Hagelschlag wird trotz des durch solche Naturereignisse angerichteten Schadens von dem Glaser oder Versicherungsagenten gern gesehen; wie denn ��berhaupt beinahe alles, was dem einen Schaden, dem ?ndern Verdienst bringt
Man k?nnte noch lange mit Aufz?hlung ?hnlicher Beispiele fortfahren, aber diese Vermehrung w��rde am dem Resultat nichts ?ndern.
Dazu kommt der demoralisierende Charakter der Arbeit selbst, welche in der Regel nicht aus Interesse f��r das Gemeinwohl, sondern aus Zwang der Umst?nde geleistet wird. Der heutige Arbeiter ist ein Sklave wie ehedem, nur mit dem Unterschiede, dass ihn nicht die Peitsche des Herrn, sondern diejenige des Hungers in die Abh?ngigkeit von seinem Arbeitgeber treibt. Aber dieser Arbeitgeber selbst ist wieder ein Sklave -- ein Sklave des Kapitals, der Konkurrenz, der Gesch?ftskrisen, der Strikes, der Verluste und oft in weit schlimmerer Lage, als der von ihm bezahlte Arbeiter.
Ist so der Widersinn des Systems schon gross genug in =moralischer= Beziehung, so ist er noch gr?sser in =?konomischer= Hinsicht, Denn w?hrend die Erde so viele Nahrungsstoffe hervorbringt, dass die ganze lebende Menschheit reichlich damit versorgt werden k?nnte, und bei richtiger, von gemeinsamen Grunds?tzen geleiteter Bewirtschaftung noch viel mehr hervorbringen k?nnte, und w?hrend der Nationalwohlstand und die Ansammlung kolossa. Reicht��mer in einzelnen H?nden eine nie gesehene H?he erreichen, m��ssen wir fortw?hrend mitten im ��berfluss jene Szenen von Hunger, Entbehrung, unverschuldetem Kranksein und fr��hzeitigem Sterben erleben, die bereits geschildert worden sind. Wie heuchlerisch ist die F��rsorge des Staates f��r seine B��rger, um dieselben vor der kleinsten Vers��ndigung gegen Leben, Eigentum oder Gesundheit zu sch?tzen, w?hrend er ruhig zusieht oder duldet, dass fortw?hrend Tausende durch Not, Elend und Entbehrung schnell oder langsam in einen bald freiwilligen, bald unfreiwilligen Tod getrieben werden, oder dass durch mangelhafte Erziehung und Ern?hrung eine an Geist und K?rper verkr��ppelte Jugend emporw?chst, die mit der Zeit die Strafgerichte besch?ftigt, die Gef?ngnisse f��llt oder der Armenpflege zur Last f?llt. Man erl?sst scharfe Gesetze gegen Tierqu?lerei, aber man hat kein Auge f��r jene entsetzliche Menschenqu?lerei, welche erlaubt, dass blasse, schwinds��chtige M?dchen oder Frauen, ja ganze Bev?lkerungen, wie die schlesischen und erzgebirgischen Handweber, Tag und Nacht f��r L?hne arbeiten, welche kaum hinreichen, sie vor dem Hungertode zu sch��tzen; oder dass andre tausende, um desselben Zweckes willen, Leben und Gesundheit in absolut sch?dlichen Fabrikationszweigen zum Opfer bringen; oder dass barf��ssige, kaum mit Lumpen bekleidete Kinder bei Wintersk?lte in den Strassen unsrer St?dte umherirren; oder dass ein Dutzend Menschen in einem Wohnraume zusammengedr?ngt ist, der kaum f��r einen Einzigen hinreicht, w?hrend ein andrer zehn oder zw?lf Zimmer und mehr f��r sich allein zur Verf��gung hat; oder dass die Wohnungen der Armen oft schlechter sind, als die Hundeh��tten und Pferdest?lle der Reichen; oder dass vielen nichts ��brig bleibt, als ihre N?chte im Freien zuzubringen, auf die Gefahr hin, daf��r verfolgt und bestraft zu werden, w?hrend beispielsweise in Berlin 40000 Wohnungen leer stehen; oder dass es Menschen giebt, welche aus Hunger und Nahrungssorgen schnell oder langsam zu Grunde gehen, w?hrend der blosse Abfall von dem Tische der Reichen oder ein geringer Prozent ihres ��berflusses solches verh��ten k?nnte, u. s. w. u. s. w.
Wenn man in Gebirgsgegenden sehen muss, wie sich fette Weiber von keuchenden und schwitzenden Menschen mit h?chster Gefahr f��r deren Leben und Gesundheit auf hohe Aussichtspunkte hinaufschleppen lassen, bloss um eines armseligen Geldlohnes willen, so muss man mit Hass gegen eine Gesellschaftsordnung erf��llt werden, welche dem Gott Mammon erlaubt, seine elenden Geldsklaven ebenso zu den niedrigsten Sklavendiensten und zur
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