Coriolanus | Page 5

William Shakespeare
nicht ausgehn.
Valeria.?Ei wahrhaftig! Ihr m��?t mitgehn; dann will ich Euch auch herrliche Neuigkeiten von Eurem Gemahl erz?hlen.
Virgilia.?O, liebe Valeria! es k?nnen noch keine gekommen sein.
Valeria.?Wahrlich! ich scherze nicht mit Euch; es kam gestern abend Nachricht von ihm.
Virgilia.?In der Tat?
Valeria.?Im Ernst, es ist wahr; ich h?rte einen Senator davon erz?hlen. So war es:--Die Volsker haben ein Heer ausr��cken lassen, welchem Cominius, der Feldherr, mit einem Teil der r?mischen Macht entgegengegangen ist. Euer Gemahl und Titus Lartius belagern ihre Stadt Corioli; sie zweifeln nicht daran, sie zu erobern und den Krieg bald zu beendigen.--Dies ist wahr, bei meiner Ehre! Und nun bitte ich Euch, geht mit uns.
Virgilia.?Verzeiht mir, gute Valeria; k��nftig will ich Euch in allem andern gehorchen.
Volumnia.?Ei, la?t sie, Liebe. Wie sie jetzt ist, w��rde sie nur unser Vergn��gen st?ren.
Valeria.?Wirklich, das glaube ich auch. So lebt denn wohl. Kommt, liebe, teure Frau. Ich bitte dich, Virgilia, wirf deine Feierlichkeit zur T��r hinaus und geh noch mit.
Virgilia.?Nein, auf mein Wort, Valeria. In der Tat, ich darf nicht; ich w��nsche Euch viel Vergn��gen.
Valeria.?Gut, so lebt denn wohl!
(Alle ab.)
Vierte Szene
Vor Corioli?Mit Trommeln und Fahnen treten auf Marcius, Titus, Lartius, Anf��hrer, Krieger. Zu ihnen ein Bote
Marcius.?Ein Bote kommt. Ich wett, es gab ein Treffen.
Titus.?Mein Pferd an Eures: nein.
Marcius.?Es gilt.
Titus.?Es gilt.
Marcius.?Sprich du. Traf unser Feldherr auf den Feind?
Bote.?Sie schaun sich an, doch sprachen sich noch nicht.
Titus.?Das gute Pferd ist mein.
Marcius.?Ich kauf's Euch ab.
Titus.?Nein, ich verkauf und geb's nicht; doch Euch borg ich's?F��r f��nfzig Jahr.--Die Stadt nun fordert auf.
Marcius.?Wie weit ab stehn die Heere?
Bote.?Kaum drei Stunden.
Marcius.?So h?ren wir ihr Feldgeschrei, sie unsers.--?Nun, Mars, dir fleh ich, mach uns rasch im Werk,?Da? wir mit dampfendem Schwert von hinnen ziehn,?Den kampfgescharten Freunden schnell zu helfen.?Komm, blas nun deinen Aufruf. Es wird geblasen, auf den Mauern erscheinen Senatoren und andre. Tullus Aufidius, ist er in der Stadt?
Erster Senator.?Nein, doch gleich ihm h?lt jeder Euch gering?Und kleiner als das Kleinste. Horcht die Trommeln
(Kriegsmusik aus der Ferne.)
Von unsrer Jugend Schar. Wir brechen eh die Mauern,?Als da? sie uns einhemmten. Unsre Tore,?Zum Schein geschlossen, riegeln Binsen nur,?Sie ?ffnen sich von selbst. Horcht, weit her t?nt's.
(Kriegsgeschrei.)
Das ist Aufidius. Merkt, wie er hantiert?Dort im gespaltnen Heer.
Marcius.?Ha! Sie sind dran!
Titus.?Der L?rm sei unsre Weisung. Leitern her! Die Volsker kommen aus der Stadt.
Marcius.?Sie scheun uns nicht; nein, dringen aus der Stadt.?Werft vor das Herz den Schild und k?mpft mit Herzen,?Gest?hlter als die Schild'. Auf, wackrer Titus!?Sie h?hnen uns weit mehr, als wir gedacht;?Das macht vor Zorn mich schwitzen. Fort, Kamraden!?Wenn einer weicht, den halt ich f��r 'nen Volsker,?Und f��hlen soll er meinen Stahl. R?mer und Volsker gehn k?mpfend ab. Die R?mer werden zur��ckgeschlagen. Marcius kommt wieder.
Marcius.?Die ganze Pest des S��dens fall auf euch!?Schandflecke Roms ihr!--Schw?r' und Beulen zahllos?Vergiften euch, da? ihr ein Abscheu seid,?Eh noch gesehn, und gegen Windeshauch?Euch ansteckt meilenweit! Ihr G?nseseelen?In menschlicher Gestalt! Vor Sklaven lauft ihr,?Die Affen schlagen w��rden? H?ll und Pluto!?Wund r��cklings, Nacken rot, Gesichter bleich?Vor Furcht und Fieberfrost. Kehrt um! Greift an!?Sonst, bei des Himmels Blitz! lass' ich den Feind?Und st��rz auf euch. Besinnt euch denn, voran!?Steht, und wir schlagen sie zu ihren Weibern,?Wie sie zu unsern Schanzen uns gefolgt! Ein neuer Angriff, Volsker und R?mer k?mpfen. Die Volsker fl��chten in die Stadt. Marcius verfolgt sie. Auf geht das Tor, nun zeigt euch, wackre Helfer!?F��r die Verfolger hat's das Gl��ck ge?ffnet,?Nicht f��r die Fl��chtgen. Nach! und tut wie ich.
(Er st��rzt in die Stadt und das Tor wird hinter ihm geschlossen.)
Erster Soldat.?Tolldreist! ich nicht--
Zweiter Soldat.?Noch ich.
Dritter Soldat.?Da seht! sie haben?Ihn eingesperrt.
Alle.?Nun geht er drauf, das glaubt nur.
(Titus Lartius tritt auf.)
Titus.?Was ward aus Marcius?
Alle.?Tot, Herr, ganz gewi?.
Erster Soldat.?Den Fl��chtgen folgt' er auf den Fersen nach?Und mit hinein; sie Augenblicks die Tore?Nun zugesperrt: drin ist er, ganz allein,?Der ganzen Stadt zu trotzen.
Titus.?Edler Freund!?Du, f��hlend k��hner als dein f��hllos Schwert,?Feststehend, wenn dies beugt, verloren bist du, Marcius!?Der reinste Diamant, so gro? wie du,?W?r nicht ein solch Juwel; du warst ein Krieger?Nach Catos Sinn, nicht wild und f��rchterlich?In Streichen nur; nein, deinem grimmen Blick?Und deiner Stimme donnergleichem Schmettern?Erbebten deine Feind', als ob die Welt?Im Fieber zitterte. Marcius kommt zur��ck, blutend, von den Feinden verfolgt.
Erster Soldat.?Seht, Herr!
Titus.?O! da ist Marcius!?La?t uns ihn retten, oder mit ihm fallen.
(Gefecht. Alle dringen in die Stadt.)
F��nfte Szene
In Corioli, eine Stra?e?R?mer kommen mit Beute
Erster R?mer.?Das will ich mit nach Rom nehmen.
Zweiter R?mer.?Und ich dies.
Dritter R?mer.?Hol's der Henker! ich hielt das f��r Silber. Marcius und Titus treten auf mit einem Trompeter.
Marcius.?Seht diese Tr?dler, die die Stunden sch?tzen?Nach rostgen Drachmen. Kissen, bleierne L?ffel,?Blechst��ckchen, W?mser, die der Henker selbst?Verscharrte mit dem Leichnam, stiehlt die Brut,?Eh noch die Schlacht zu Ende.--Haut sie nieder!--?O, h?rt des Feldherrn Schlachtruf! Fort zu ihm!?Dort k?mpft, den meine Seele ha?t, Aufidius,?Und mordet unsre R?mer. Drum, mein Titus,?Nimm eine Anzahl Volks, die Stadt zu halten;?Mit denen, die der Mut befeuert, eil ich,?Cominius beizustehn.
Titus.?Du blutest, edler Freund!?Die Arbeit war zu schwer, sie zu erneun?In einem zweiten Gang.
Marcius.?Herr, r��hmt mich nicht.?Dies Werk hat kaum mich
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