dem genannten Institut Lehrstellen bekleideten, in n?here Ber��hrung zu kommen hoffte. Zur Erf��llung seines Lieblingswunsches zeigte sich jedoch keine Aussicht.
Von dem peinlichen Gef��hl, seinen Eltern durch weitere Unterst��tzung beschwerlich zu fallen, ward Wieland befreit durch eine Einladung Bodmer's, zu ihm nach Z��rich zu kommen. Er hatte den jungen Autor, nach den poetischen Versuchen, die ihm Wieland gesendet, sehr liebgewonnen. Gegen die Reise nach der Schweiz, die im Herbst 1752 angetreten werden sollte, hatte Wielands Vater nichts einzuwenden. Er glaubte vielmehr, da? eine solche Entfernung seinen Sohn in mannigfacher Hinsicht heilsam seyn m?chte, besonders auch in Bezug auf seine Herzensangelegenheit, von der er sich keinen sonderlichen Ausgang versprach. Wieland aber wollte Biberach nicht verlassen, ohne seine geliebte Sophie noch einmal gesehen zu haben. Manche Umst?nde traten ein, die seine Hoffnung von einer Zeit zur andern verz?gerten. Er versank dar��ber, wie er sich in einem seiner Briefe ?u?erte, "in einen Zustand von Unth?tigkeit und Verdrie?lichkeit, der ihm oft zur Last ward." Eine Beurtheilung von Bodmer's "Noachide" half ihm die langweilige Zeit einigerma?en verk��rzen.
Genu?reiche Tage versprach sich Wieland von dem Leben in Z��rich. Da er seine dortigen Freunde nicht so bald wieder verlassen wollte, so w��nschte er in der Schweiz durch eine Hofmeisterstelle sich die Mittel zu seiner Subsistenz zu sichern. Noch eh' er nach Z��rich abgereist war, wandte er sich deshalb schriftlich an Bodmer's Freund, den Rathsherrn Schinz, und bat ihn um seinen Rath. In Bodmer's anmuthig gelegener Wohnung, wo er am 13. October 1752 eintraf, fand er einen freundlichen Empfang. Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit fesselten ihn bald an den Mann, der durch Mittheilung seiner literarischen Sch?tze und durch seine belehrenden Gespr?che sehr g��nstig auf Wieland einwirkte. Mit seiner Denk- und Empfindungsweise harmonirte Bodmer's einfaches Leben, seine Zur��ckgezogenheit von der Welt und die Neigung zu literarischen Besch?ftigungen. Auch nachdem sie l?ngere Zeit zusammen gelebt, trat in ihrem freundschaftlichen Verh?ltni? keine wesentliche St?rung ein. Noch in sp?tern Jahren nannte Wieland jene Periode die gl��cklichste seines Lebens.
In so heiterer Stimmung vollendete er seine schon zu Biberach angefangene "Abhandlung von den Sch?nheiten des epischen Gedichts Noah", das sein v?terlicher Freund Bodmer verfa?t hatte. Bodmer lie? jene Abhandlung 1753 zu Z��rich drucken, und bald nachher auch ein von Wieland verfa?tes "Schreiben ��ber die W��rde und Bestimmung eines sch?nen Geistes." Auch zur Poesie kehrte Wieland in Z��rich wieder zur��ck. Auf Bodmers Vorschlag schrieb er ein kleines Epos, "die Pr��fung Abrahams" betitelt. Zu seinen damals gedichteten "Briefen Verstorbener an ihre noch lebenden Freunde" hatte er sich durch das von der englischen Dichterin Elisabeth Rowe herausgegebene Werk: ="Friendship in death"= veranla?t gefunden.
Noch immer trug sich Wieland mit dem Gedanken, seine geliebte Sophie einst ganz die Seinige nennen zu k?nnen. Da? die Schwierigkeiten, zu ihrem Besitz zu gelangen, sich noch geh?uft hatten, ahnte er nicht. Versunken in seine poetischen Tr?ume, f��hlte er sich tief ersch��ttert durch einen Brief, in welchem Sophie ihr bisheriges Verh?ltni? zu ihm f��r aufgel?st erkl?rte. Dies Schreiben, das er zu Anfang des December 1753 erhielt, meldete ihm zugleich Sophiens Verm?hlung mit dem Churmainzischen Hofrath de la Roche. Diesem geistreichen und allgemein geachteten Manne hatte sie aus Gehorsam gegen ihre Eltern ihre Hand gereicht, und die Stimme ihres Herzens, die noch immer f��r Wieland sprach, wenig beachtet.
Die innige Theilnahme seiner Freunde mu?te ihm dies harte Schicksal ertragen helfen. Mit gr??erer Selbst��berwindung, als sich von seiner reizbaren Gem��thsart erwarten lie?, billigte er in einem Briefe an die Geliebte ihren Entschlu?, und w��nschte ihr aufrichtig Gl��ck zu ihrer Verbindung. Oft aber kehrte ihm noch die Klage um den Verlust seiner Sophie wieder. Auf ihren dereinstigen Besitz mochte er wohl mitgerechnet haben, als er einen Plan entwarf zur Errichtung einer Privaterziehungsanstalt, oder, wie er sie selbst nannte, einer "Akademie zur Bildung des Verstandes und Herzens junger Leute." Durch das peinliche Gef��hl, als Bodmer's Haus- und Tischgenosse seinem G?nner noch l?nger zur Last zu fallen, ward Wieland bewogen, 1754 bei einem Herrn v. Grebel in Z��rich eine Hauslehrerstelle anzunehmen. Weder die ausgezeichnete Achtung, die er in seinem neuen Verh?ltni? geno?, noch die gro?e R��cksicht, die man auf seine kleinen Eigenheiten nahm, konnte in ihm den Schmerz um den Verlust seiner Geliebten mildern. Er sah sich in seinen sch?nsten Hoffnungen get?uscht, und versank in einen Tr��bsinn, den nichts zu erheitern vermochte. In dieser Stimmung nahm er seine Zuflucht zu philosophischen Studien. Mit gro?er Anstrengung las er fast Tag und Nacht in Plato's Werken. Auch die Schriften mehrerer Mystiker und die Lebensbeschreibungen von Heiligen geh?rten zu Wielands damaliger Lect��re. Dadurch neigte er sich zu einer immer strengern Ascetik hin. In solcher Stimmung schrieb er einem Freunde: "So einsiedlerisch ich hier Vielen scheine, bin ich es doch noch lange nicht so, wie ich es gern seyn m?chte. Melden Sie mir doch, ob es keine W��ste in Ihrer Gegend giebt. Ich habe schon seit manchen Jahren gro?e Lust, ein Eremit zu werden; denn ich versichre
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