N?rrin, auch diese k?nnen nicht dein sein!"--und hackten weiter.
Die Schwalbe
Glaubt mir, Freunde, die gro?e Welt ist nicht für den Weisen, ist nich für den Dichter! Man kennt da ihren wahren Wert nicht, und ach! sie sind oft schwach genug, ihn mit einem nichtigen zu vertauschen.
In den ersten Zeiten war die Schwalbe ein ebenso tonreicher melodischer Vogel wie die Nachtigall. Sie ward es aber bald müde, in den einsamen Büschen zu wohnen und da von niemandem als dem flei?ige Landmanne und der unschuldigen Sch?ferin geh?rt und bewundert zu werden. Sie verlie? ihre demütigere Freundin und zog in die Stadt.-- Was geschah? Weil man in der Stadt nicht Zeit hatte, ihr g?ttliches Lied zu h?ren, so verlernte sie es nach und nach und lernte dafür-- bauen.
Die Sperlinge
Eine alte Kirche, welche den Sperlingen unz?hlige Nester gab, ward ausgebessert. Als sie nun in ihrem neuen Glanze dastand, kamen die Sperlinge wieder, ihre alten Wohnungen zu suchen. Allein sie fanden sie alle vermauert. "Zu was", schrien sie, "taugt denn nun das gro?e Geb?ude? Kommt, verla?t den unbrauchbaren Steinhaufen!"
Die Traube
Ich kenne einen Dichter, dem die schreiende Bewunderung seiner kleinen Nachahmer weit mehr geschadet hat als die neidische Verachtung seiner Kunstrichter.
"Sie ist ja doch sauer!" sagte der Fuchs von der Traube, nach der er lange genug vergebens gesprungen war. Das h?rte ein Sperling und sprach: "Sauer sollte die Traube sein? Danach sieht sie mir doch nicht aus!" Er flog hin und kostete und fand sie ungemein sü? und rief hundert n?schige Brüder herbei. "Kostet doch!" schrie er, "kostet doch! Diese treffliche Traube schalt der Fuchs sauer."
Sie kosteten alle, und in wenigen Augenblicken ward die Traube so zugerichtet, da? nie ein Fuchs wieder danach sprang.
Die Wasserschlange
Zeus hatte nunmehr den Fr?schen einen anderen K?nig gegeben; anstatt eines friedlichen Klotzes eine gefr??ige Wasserschlange.
"Willst du unser K?nig sein", schrien die Fr?sche, "warum verschlingst du uns?"--"Darum", antwortete die Schlange, "weil ihr um mich gebeten habt."--
"Ich habe nicht um dich gebeten!" rief einer von den Fr?schen, den sie schon mit den Augen verschlang.--"Nicht?" sagte die Wasserschlange. "Desto schlimmer! So mu? ich dich verschlingen, weil du nicht um mich gebeten hast."
Die Ziegen
Die Ziegen baten den Zeus, auch ihnen H?rner zu geben; denn anfangs hatten die Ziegen keine H?rner.
"überlegt es wohl, was ihr bittet", sagte Zeus. "Es ist mit dem Geschenke der H?rner ein anderes unzertrennlich verbunden, das euch so angenehm nicht sein m?chte."
Doch die Ziegen beharrten auf ihrer Bitte, und Zeus sprach: "So habt denn H?rner!"
Und die Ziegen bekamen H?rner--und Bart! Denn anfangs hatten die Ziegen auch keinen Bart. O wie schmerzte sie der h??liche Bart, weit mehr, als sie die stolzen H?rner erfreuten!
Die eherne Bilds?ule
Die eherne Bilds?ule eines vortrefflichen Künstlers schmolz durch die Hitze einer wütenden Feuersbrunst in einen Klumpen. Dieser Klumpen kam einem anderen Künstler in die H?nde, und durch seine Geschicklichkeit verfertigte er eine neue Bilds?ule daraus, von der ersteren in dem, was sie vorstellte, unterschieden, an Geschmack und Sch?nheit aber ihr gleich.
Der Neid sah es und knirschte. Endlich besann er sich auf einen armseligen Trost: Der gute Mann würde dieses noch ganz ertr?gliche Stück auch nicht hervorgebracht haben, wenn ihm nicht die Materie der alten Bilds?ule dabei zustatten gekommen w?re.
Die junge Schwalbe
"Was macht ihr da?" fragte eine junge Schwalbe die gesch?ftigen Ameisen.
"Wir sammeln Vorrat für den Winter", war die Antwort.
"Das ist klug", sagte die Schwalbe, "das will ich auch tun."
Und gleich fing sie an, eine Menge toter Spinnen und Fliegen in ihr Nest zu tragen.
"Aber wozu soll das?" fragte endlich ihre Mutter.
"Wozu? Das ist Vorrat für den b?sen Winter, liebe Mutter. Sammle doch auch! Die Ameisen haben mich diese Vorsicht gelehrt"
"La? nur die Ameisen!" versetzte die Mutter. "Uns Schwalben hat die Natur ein sch?neres Los bereitet. Wenn der reiche Sommer sich wendet, dann ziehen wir fort von hier."
Jupiter und das Schaf
Ein Schafweibchen lebte in einer sp?rlich bewachsenen Gebirgsgegend. Es mu?te viel von anderen Tieren erleiden und war st?ndig auf der Flucht vor Feinden. Ein Adler kreiste oft über diesem Gebiet, und das Schafweibchen war gezwungen, immer wieder ihr kleines Sch?fchen zu verstecken. Auch mu?te es achtgeben, da? der Wolf es nicht entdeckte, denn dieser strolchte auf dem dichtbebuschten Nachbarhügel herum. Au?erdem war es wirklich ein Wunder, da? der B?r aus der waldigen Schlucht unter ihm es und sein Kind mit seinen riesigen Pranken noch nicht erwischt hatte.
An einem Sonntag beschlo? das Schaf, zum Himmelsgott zu wandern und ihn um Hilfe zu bitten. Demütig trat es vor Jupiter und schilderte ihm sein Leid. "Ich sehe wohl, mein frommes Gesch?pf, da? ich dich allzu schutzlos geschaffen habe", sprach der Gott freundlich, "darum will ich dir auch helfen. Aber du mu?t selber w?hlen, was für eine Waffe ich dir zu deiner Verteidigung geben soll. Willst du vielleicht, da? ich dein Gebi? mit scharfen Fang- und Rei?z?hnen ausrüste und deine Fü?e mit spitzen Krallen bewaffne?"
Das Schaf schauderte. "O nein, gütiger Vater, ich m?chte mit
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