Z��gen und jenen gro?en, blauen, vielsagenden Augen, die Vroni von ihr geerbt hatte.
?Da seid ihr ja,? sagte sie erfreut, Josi aber rief: ?Mutter, eine Neuigkeit, die Wildleutlawine kommt!?
Eine geraume Weile sp?ter sah man den Presi mit seinem Fuhrwerk gegen das Dorf fahren.
II.
Der Gasthof zum B?ren war ein Altertum des Dorfes St. Peter. Die Ueberlieferung berichtete, das aristokratische Haus sei, als noch ein Saumweg ��ber die damals weniger vergletscherten Berge nach Welschland gef��hrt habe, eine Sust, eine Warenniederlage, gewesen, wo die Maultiere gewechselt wurden. Man erz?hlte sich, die Knappen des Bergwerkes h?tten, wenn sie ihr Silber und Blei ��ber die Berge nach Welschland f��hrten oder von dort mit dem Erl?s zur��ckkamen, im B?ren hart gezecht, aus silbernen Bechern getrunken, mit silbernen Kugeln gekegelt und manchmal sommerlang fr?hliche Italienerinnen als Spielgef?hrtinnen in dem Haus einquartiert.
Nur als Nachklang lebte die Erinnerung an diese ��ppigen Zeiten in St. Peter fort, das Leben ging jetzt in Haus und Dorf den gemessenen stillen Gang der einsamen Alpend?rfer. Seit zwei- oder dreihundert Jahren stand das Bergwerk still; so gl?nzend, wie es die Sage schilderte, mochte das Knappenleben nie gewesen sein. Das Schmelzhaus war eine Ruine und der alte Pa?weg nach Welschland mit seinem Verkehr war verschollen, an den Erzreichtum der Gegend erinnerten nur noch die sch?nen Drusen und Gesteinsbl��ten, die man da und dort als Schmuck hinter den Fenstern der Wohnungen sah.
F��r den vielhundertj?hrigen Bestand des B?ren aber sprachen seine massive Bauart und die Jagdtroph?en, die am Dachgeb?lk befestigt waren: gebleichte Steinbock- und Wolfssch?del, besonders ein eingetrocknetes mumienhaftes B?renhaupt, das als Wahrzeichen des Hauses an einer Kette gegen die Th��re und die Freitreppe hinunterhing, die mit sch?nem eisernem Gel?nder zum Eingang emporf��hrte. Die wei?grauen Z?hne des Hauptes waren vermorscht und verwittert; die Jagdzeichen reichten wohl bis in die Zeit der Venediger zur��ck, denn so lange schon gab es im Glotterthal weder B?r noch Wolf, und seit dem Anfang dieses Jahrhunderts sind auf den Felsen und Firnfeldern der Krone die Steinb?cke ausgestorben.
Ueber dem Fenster neben der Treppe prangte als eine neuere Zuthat am alten Bau die Inschrift ?Postbureau St. Peter? und der eidgen?ssische Postschild.
Die stattlichen Wirtschaftsr?ume des B?ren befanden sich im ersten Stock; helles Arvenget?fel, aus dem die dunkeln Astringe wie Augen schauten, und alte geschnitzte Wappenzier an den Decken fesselten den Eintretenden. Der Hauptschmuck der gro?en Stube war ein alter Leuchter, der ein Meerweibchen darstellte, dessen Leib in ein Hirschgeweih auslief.
Am Eichentisch unter dem Leuchter sa?en der B?renwirt Peter Waldisch und Hans Zuensteinen, der Garde[4].
[4] Garde (franz?sisch %garde%, H��ter) nennt man in den Th?lern, wo ?W?sserwasserfuhren? bestehen, dasjenige Gemeinderatsmitglied, das die Aufsicht ��ber die Wasserleitung hat.
Sie pr��ften das F??chen Eigengew?chs, das jener gestern in Hospel drau?en geholt hatte.
?Wie Feuer, meiner Treu!? sagte der rauhb?rtige Garde, das eine Auge zukneifend und durch das erhobene Glas blinzelnd, in dem der Wei?wein sonngolden ergl?nzte -- ?aber, aber, Presi,? seine Stimme wurde pl?tzlich sehr ernst, ?die Abmachung mit Seppi Blatter ist nichts. Wenn der ganze ��brige Gemeinderat daf��r ist, so bin ich dagegen. Man d��rfte ja Fr?nzi, Vroni und Josi nicht mehr ins Auge sehen. Sagt mir einmal ehrlich, wie stark hat bei seiner Unterschrift der Hospeler die Hand gef��hrt??
Der Presi und B?renwirt, der den rauhen untersetzten Garden um Kopfesl?nge ��berragte und neben ihm wie ein rechter Bauernaristokrat erschien, l?chelte verlegen und r��ckte auf dem Stuhl.
?Wollt Ihr lieber das Los entscheiden lassen?? fragte er lauernd.
Der Garde knurrte wieder, nach einer Weile fragte er aufs neue: ?War Seppi n��chtern??
?Man macht keinen Handel, es ist ein Glas Wein zur Ermutigung dabei. Ich war grad in guter Laune, ich lie? ein paar Flaschen Hospeler flie?en, Seppi aber war ziemlich n��chtern.?
Der Garde sch��ttelte bed?chtig den Kopf, in den starken Furchen seines breiten Gesichtes spiegelte sich Mi?billigung und Sorge, erst nach einer Weile sagte er: ?Das Ding ist nichts.?
Dem Presi lag augenscheinlich daran, dem Gespr?ch eine andere Wendung zu geben, lachend rief er: ?Zum Wohl, Garde!? Und als nun die Gl?ser zusammenklingelten, fuhr er fort: ?Warum ich gestern so hellauf war, Seppi Blatter, B?lzi und dem B?li?lpler ein Glas vom guten Hospeler schenkte, will ich Euch verraten. Es ist eine Ueberraschung --. Ich f��hre wieder eine Wirtin in den B?ren.?
Da sprang der schwerf?llige Garde auf: ?Was Ihr meldet, Presi! Wer ists?? Die ehrliche Neugier stand ihm im Gesicht.
?Unter vier Augen und nur zu Euch -- Frau Cresenz, die Schwester des Kreuzwirtes in Hospel. Wir haben die Angelegenheit gestern ins reine gebracht.?
?Ich w��nsche Euch Gl��ck,? sprach der Garde feierlich und sch��ttelte dem Wirt kr?ftig die Hand. Dann setzte er sich und knurrte in einem Ton vor sich hin, der nicht entscheiden lie?, ob darin eine Zustimmung oder Mi?billigung liege.
?Was sagt Ihr dazu?? fragte der Presi.
?Cresenz wird dem B?ren schon wohl anstehen, sie hat sich als Witwe gut erhalten, ist mit ihren f��nfunddrei?ig Jahren eine h��bsche Frau, sauber und flink, sie versteht das Wirten und den Umgang mit
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