are from the translation in B?tticher and Kinzel's Denkm?ler, II, 3, in which the crude assonances of the pioneer are replaced by regular modern rimes.
[Transcriber's Note: In this chapter, all lines have been split at the caesura. Line numbering in the first passage is unchanged. There are 36 numbered lines.]
Book I, section 1, lines 1-34: Otfried tells why he wrote in German.
Es hat viel Leute schon gegeben, die waren stark in dem Bestreben, Durch Bücherschreiben zu bereiten sich gut Gerücht für alle Zeiten; Und darauf auch gerichtet war ihr starkes Sehnen immerdar, Dass man in Büchern es erz?hlte, wie ihnen Tatenlust nicht fehlte. Dazu verlangte ihre Ehre, dass auch ihr Scharfsinn sichtbar w?re, 5 So wie der Anmut sch?ne Feinheit in ihres Dichtens klarer Reinheit. Sie haben alles, wie's sich schickt, sorgsam und kunstvoll ausgedrückt, Und haben's gut herausgefunden-- zwar dunkel scheint's, doch wohl verbunden-- Wodurch es dann auch dazu kam, dass jedermann sie gern vernahm, Und wer daran Gefallen fand, des Witz sich übte und Verstand. 10 Wie leicht wohl k?nnte man dafür gar vieler Leute Namen hier Aufz?hlen und besonders nennen, von denen wir die Bücher kennen. Griechen und R?mer, hochberühmt, die machen's, wie es sich geziemt, Und haben's also hergestellt, wie es dir immer wohlgef?llt. Sie machen's nach dem rechten Mass und schlecht und recht ohn' Unterlass; 15 So muss es denn ein Ganzes sein, grad' so, als w?r's aus Elfenbein. Wenn man die Taten so erz?hlt, die Lust zum Leben keinem fehlt. Und willst du dich zur Dichtung kehren, so wirst du deine Einsicht mehren. So wohl der Prosa schlichtes Wesen wirst mit Genuss du immer lesen, Als auch des Metrums feine Zier ist eine reine Freude dir. 20 Sie machen es mit vieler Süsse und messen gut der Verse Füsse, Ob kurz, ob lang sie müssen sein, auf dass es würde glatt und fein. Auch darauf stets ihr Trachten geht, dass jede Silbe sicher steht, Und dass ein jeder Vers so klingt, wie jeder Versfuss es bedingt. Sie z?hlen mit Genauigkeit die L?ng' und Kürze jeder Zeit, 25 Und sichre Grenzen sind gezogen, wonach das Silbenmass gewogen. Auch s?ubern sie's mit rechter Reinheit und auch mit ausgesuchter Feinheit, So wie ein Mann mit Fleiss und Treu' die K?rner sondert von der Spreu. Ja, selbst den heil'gen Büchern geben sie eine Versform rein und eben, Kein Fehler findet sich darin, so liest du es mit frohem Sinn.-- 30 Nun, da so viele es betreiben, dass sie in eigner Zunge schreiben, Und da sie eifrig danach streben, sich selber rühmend zu erheben, Wie sollten da die Franken zagen, auch selber den Versuch zu wagen, Dass sie's mit Eifer dahin bringen, auf Fr?nkisch Gottes Lob zu singen? Zwar ist der Sprache nicht bekannt der Regeln festgefügtes Band, 35 Doch fehlt der grade Ausdruck nicht, noch auch die Einfalt sch?n und schlicht.
I, 1, lines 59-90: The same theme continued; Otfried praises the Franks.
Sie sind genau so unverzagt, wie man es von den R?mern sagt. Auch darf man nicht zu sagen wagen, dass kühnern Mut die Griechen tragen. 60 Ganz ebenso ist es bewandt mit ihrem Wissen und Verstand. Sie sind voll Mut und Tapferkeit an jedem Ort, zu jeder Zeit, Viel Macht und Ansehn haben sie, und Kühnheit fehlet ihnen nie. Zum Schwerte greifen sie verwegen, das ist die Art der wackern Degen. Vollauf versehn und wohl im Stande, so wohnen sie in reichem Lande. 65 Von alters her ihr Gut sich mehrt, derhalben sind sie hochgeehrt. Gar sch?n und fruchtbar ist ihr Land; wem w?re dies nicht wohlbekannt? Es gibt dort vielerlei Gewinnst-- es ist nicht eigenes Verdienst-- Dort kann man Erz und Kupfer haben, das zum Gebrauche wird gegraben. Und denket nur, wie wunderbar! Eissteine[1] gibt es dort sogar. 70 Und von Metallen man noch füge dazu das Silber zur Genüge; Auch lesen sie daselbst im Land Gold, das sie finden in dem Sand. Es ist ihr Sinnen fest und stet, das immer nur aufs Gute geht, Und ist zum Nutzen hingewandt, so wie sie's lehret ihr Verstand. Sie sind zu jeder Zeit bereit, zu schützen sich vor Feindes Neid; 75 Der mag nichts gegen diese wagen, zu Boden wird er stets geschlagen. Kein Volk gibt's, das ihr Land berührt, das ihre Gegenwart nicht spürt; Sie dienen ihnen notgedrungen, von ihrer Tüchtigkeit bezwungen. Sie haben alles Volk besiegt, wo nicht die See dazwischen liegt. Nach Gottes Willen und Gedanken hat jedermann Furcht vor den Franken, 80 Da nirgendwo ein Volk wohl lebt, das da nach Kampf mit jenen strebt. Den Feinden haben sie mit Waffen Beweise oft genug geschaffen Und haben gründlich sie belehrt nicht mit dem Wort, nein, mit dem Schwert, Mit Speeren scharf und spitz geschliffen, deshalb hat alle Furcht ergriffen. Kein Volk gibt's, das nicht deutlich wüsste: tr?gt es nach Frankenkrieg Gelüste, 85 Dann
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