An anthology of German literature | Page 5

Calvin Thomas
Dabei wird ihm helfen, der des Himmels waltet. Der Antichrist steht bei dem Altfeinde, Steht beim Satan; er[2] wird ihn[2] versenken: Auf der Walstatt wird er wund hinsinken 40 Und in dem Streite sieglos werden. Doch glauben viele Gottesgelehrte, Dass Elias auf der Walstatt Wunden erwerbe. Wenn Elias' Blut auf die Erde dann tr?ufelt, So entbrennen die Berge, kein Baum mehr stehet, 45 Nicht einer auf Erden, all Wasser vertrocknet, Meer verschlingt sich, es schwelt in Lohe der Himmel, Mond f?llt, Mittelgart[3] brennt, Kein Stein mehr steht. F?hrt Straftag ins Land, F?hrt mit Feuer, die Frevler zu richten: 50 Da kann kein Verwandter vor dem Weltbrand[4] helfen. Wenn der Erdflur Breite ganz nun verbrennt, Und Feuer und Luft ganz leer gefegt sind, Wo ist die Mark, wo der Mann stritt mit den Magen? Die St?tte ist verbrannt, die Seele steht bedr?ngt, 55 Nicht weiss sie, wie büssen: so wandert sie zur Pein.
[Notes: 1: The idea that the last judgment would be preceded by a great battle between Elijah and Antichrist rests upon extra-biblical tradition; but see Mal. iv, 5. 2: Der des Himmels waltet, wird den Satan zum Falle bringen. 3: The earth; Norse midgard. 4: The original has muspille; whence the title.]
Lines 73-84: The summons to the last judgment.
Wenn laut erhallet das himmlische Horn, Und sich der Richter anschickt zur Reise, Dann erhebt sich mit ihm gewaltige Heerschar, 75 Da ist alles so kampflich, kein Mann kann ihm trotzen. So f?hrt er zur Richtstatt, wo errichtet der Markstein, Da ergeht das Gericht, das dorthin man berufen, Dann fahren die Engel hin über die Marken, Wecket die Toten, weisen zum Thinge. 80 Dann wird erstehen vom Staube m?nniglich, Sich l?sen von Grabes Last; dann wird das Leben ihm kommen, Dass all seine Sache er sagen müsse, Und nach seinen Werken ihm werde das Urteil.

+V. THE HELIAND+
An Old Saxon Messiad written in the first half of the 9th century (between 814 and 840) for the purpose of familiarizing the lately converted Saxons with the life of Christ. Nothing is known of the author except that he was a learned cleric who had some skill in handling the old alliterative verse, which had now nearly run its course. A few verses are lacking at the end of the poem, which breaks off, with the story nearly all told, at line 5983. The name 'Heliand,' Old Saxon for 'Savior,' was given to the poem by Schmeller, who edited it in 1830. The selections are from Edmund Behringer's Heleand, 1898.
Lines 1189-1202: The calling of Matthew to discipleship.
Da wanderte des Waltenden Sohn Mit den vieren vorw?rts; sich den fünften dann erkor 1190 Kristus an einer Kaufst?tte, eines K?niges Jünger, Einen mutigen, klugen Mann, Mattheus geheissen, Er war beamteter edler M?nner. Er sollte zu H?nden seines Herrn hier annehmen Zins und Zoll. Treue zeichnete ihn aus, 1195 Den angesehenen Adeligen; alles zusammen verliess er, Gold und Geld, die Gaben in Menge, Hochwerte Sch?tze, und er ward unseres Herrn Dienstmann. Es erkor sich des K?nigs Degen Kristus als Herrn, Der milderen Gemütes gab, als der, dessen Mann er war, 1200 Ihn, der waltet über diese Welt; wonnigere Gaben gew?hrt dieser, Lange w?hrende Lebensfreude.
Lines 2006-2048: The turning of water into wine at Cana.
Voll Lust waren beisammen die Landess?hne, Die Helden heiteren Herzens, hin und her eilten Diener, Schenken mit Schalen trugen schimmernden Wein In Krügen und Kannen. Gross war der Kühnen Jubel, Beseliget in dem Saale. Da dort unter sich auf seinen Sitzen 2010 Am fr?hlichsten das Volk sein Freudenget?n erhob; Als der Wonne voll sie waren, da gebrach es ihnen an Wein, Den Landeskindern an Lautertrank,[1] nichts war übrig gelassen Irgendwo in dem Hause, was vor die Heerschar fürder Die Schenken trügen, sondern die Sch?ffer[2] waren 2015 Des Lautertrankes leer. Da war es nicht lange hernach, Dass dieses sofort erfuhr der Frauen sch?nste, Kristi Mutter; sie kam, mit ihrem Kinde zu sprechen, Mit ihrem Sohne selbst, sie sagte ihm sogleich, Dass da die Wehrhaften nicht mehr des Weines h?tten 2020 Für die G?ste beim Gastmahle; bittend begehrte sie, Dass hiefür der heilige Krist Hilfe schüfe Den Wehrhaften zu Willen. Da hatte hinwieder sein Wort bereit Der m?chtige Gottessohn, und zu seiner Mutter sprach er: "Was liegt dir und mir an dieser Mannen Trank, 2025 An dieses Festvolkes Wein? Warum sprichst du, Frau, hierüber so viel, Mahnst mich vor dieser Menge? Noch sind meine Zeiten nicht gekommen!" Dann hegte doch sicheres Zutraun In ihres Herzens Tiefe die heilige Jungfrau, Dass nach diesen Worten des Waltenden Sohn, 2030 Der Heilande bester, helfen wollte. Es trug da auf den Amtleuten der Edelfrauen sch?nste, Den Schenken und Sch?pfwarten, die dort den Scharen aufwarten sollten, Nicht von Wort noch Werk irgendwas zu unterlassen, Was sie der heilige Krist heissen würde 2035 Zu leisten vor den Landess?hnen. Leer standen dort Der Steinf?sser sechse;
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