Alaeddin und die Wunderlampe | Page 4

Kurt Moreck
bald auch ein solcher Kaufmann sein wirst, wie diese hier, so ist es gut, wenn du sie besuchst, damit sie dich kennen lernen.? Er zeigte ihm auch die sch?nsten und gr??ten Moscheen, und f��hrte ihn in den Chan, wo die fremden Kaufleute wohnten, und an alle diejenigen Orte im Palaste des Sultans, zu denen man freien Zutritt hatte. Endlich, nachdem sie die sch?nsten Gegenden der Stadt miteinander durchstreift hatten, kamen sie in den Chan, wo der Zauberer wohnte. Es waren dort einige Kaufleute, deren Bekanntschaft er seit seiner Ankunft gemacht, und die er ausdr��cklich eingeladen hatte, um sie gut zu bewirten und ihnen seinen angeblichen Neffen vorzustellen.
Das Gastmahl endigte erst am sp?ten Abend. Alaeddin wollte sich von seinem Oheim verabschieden, um nach Hause zur��ckzukehren; aber der afrikanische Zauberer wollte ihn nicht allein gehen lassen und geleitete ihn selbst zu seiner Mutter zur��ck. Als diese ihren Sohn in so sch?nen Kleidern erblickte, war sie au?er sich vor Freude und wollte nicht aufh?ren, Segnungen ��ber das Haupt des Zauberers herabzurufen, der f��r ihren Sohn so viel Geld ausgegeben. ?Gro?m��tiger Schwager,? sagte sie zu ihm, ?ich wei? nicht, wie ich dir f��r deine Freigebigkeit danken soll; aber das wei? ich, da? mein Sohn die Wohltaten, die du ihm erweisest, nicht verdient. Ich f��r meine Person,? f��gte sie hinzu, ?danke dir von ganzem Herzen und w��nsche dir ein recht langes Leben, um Zeuge von der Dankbarkeit meines Sohnes zu sein, der sie nicht besser an den Tag legen kann, als wenn er sich von deinen guten Ratschl?gen leiten l??t.?
?Alaeddin ist ein guter Junge,? erwiderte der afrikanische Zauberer; ?er h?rt auf mich und ich glaube, wir k?nnen etwas T��chtiges aus ihm machen. Es tut mir nur leid, da? ich mein Versprechen nicht schon morgen halten kann. Es ist n?mlich Freitag, wo alle L?den verschlossen sind, und man gar nicht daran denken kann, einen zu mieten und mit Waren zu versehen; denn die Kaufleute sinnen an diesem Tage nur auf Vergn��gungen aller Art. Somit werden wir die Sache auf Samstag verschieben m��ssen. ��brigens werde ich ihn morgen wieder mitnehmen und in die G?rten spazieren f��hren, wo sich die sch?ne Welt gew?hnlich einfindet. Er hat vielleicht noch keinen Begriff von den Vergn��gungen, die man dort genie?t; bisher war er immer nur mit Kindern beisammen, jetzt mu? er auch erwachsene Menschen sehen.? Der afrikanische Zauberer verabschiedete sich endlich von Mutter und Sohn und ging. Alaeddin freute sich im voraus sehr auf den Spaziergang. In der Tat war er noch nie vor die Tore gekommen und hatte noch nie die Umgebung gesehen, die sch?n und anmutig war.
Am andern Morgen stand Alaeddin in aller Fr��he auf. Der afrikanische Zauberer bewillkommte ihn aufs freundlichste. ?Wohlan, mein lieber Junge,? sagte er mit l?chelnder Miene zu ihm, ?heute werde ich dir sch?ne Sachen zeigen.? Er f��hrte ihn zu einem Tore hinaus, an gro?en und sch?nen H?usern, an pr?chtigen Pal?sten vor��ber, von denen jeder einen sehr sch?nen Garten hatte. Bei jedem Palaste, an dem sie vorbeikamen, fragte er Alaeddin, ob er ihm gefiele, und Alaeddin, der ihm gew?hnlich zuvorkam, sagte, sobald er wieder einen andern sah: ?Ach! lieber Oheim, dieser ist noch viel sch?ner als alle bisherigen.? Indes gingen sie immer weiter, und der listige Zauberer, der dies nur tat, um den Plan, den er im Kopfe hatte, ausf��hren zu k?nnen, nahm Gelegenheit, in einen dieser G?rten zu treten. Er setzte sich neben ein gro?es Becken, in das durch einen bronzenen L?wenrachen kristallhelles Wasser sprudelte, und er stellte sich erm��det, damit Alaeddin ebenfalls ausruhen sollte. ?Lieber Neffe,? sagte er zu ihm, ?du wirst ebenso m��de sein, wie ich; la? uns hier ein wenig ausruhen, um neue Kr?fte zu sammeln.?
[Illustration]
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Als sie sich gesetzt hatten, zog der afrikanische Zauberer Kuchen und Fr��chte hervor, die er als Mundvorrat mitgenommen hatte, und breitete sie auf dem Rande des Beckens aus. Er teilte einen Kuchen mit Alaeddin und lie? ihn Fr��chte w?hlen. W?hrend dieses kleinen Mahles ermahnte er seinen angeblichen Neffen, sich von dem Umgange mit Kindern loszumachen, dagegen sich an kluge und verst?ndige M?nner anzuschlie?en, dieselben anzuh?ren und von ihren Unterhaltungen Nutzen zu ziehen. ?Bald,? sagte er, ?wirst du ein Mann sein, wie sie, und du kannst dich nicht fr��h genug daran gew?hnen, nach ihrem Beispiele verst?ndige Reden zu f��hren.? Als sie die kleine Mahlzeit vollendet hatten, setzten sie ihren Spaziergang durch die G?rten fort, die blo? durch schmale Gr?ben getrennt waren. Unvermerkt f��hrte der afrikanische Zauberer Alaeddin ziemlich weit ��ber die G?rten hinaus und durchwandelte mit ihm die Ebene, die ihn allm?hlich in die N?he der Berge leitete.
Alaeddin, der in seinem Leben nie einen so weiten Weg gemacht hatte, f��hlte sich durch diesen Marsch sehr erm��det und sagte: ?Wohin gehen wir denn, lieber Oheim? Wir haben die G?rten schon weit hinter uns und ich sehe nichts mehr als Berge. Wenn wir noch l?nger so fortgehen, so wei?
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