in dem S?tzlein: Bete und arbeite! Er ging mit Beispiel voran, hielt mit eiserner Strenge darauf, da? die Seinigen es auch thaten und wenn die Mutter nicht Alles über ihn vermocht', wie der Benedict Alles über die Mutter, so würde es wohl mit dem Heldenthum kl?glich ausgesehen haben! ... Auf dem Lande ist das Geld von je als die theuerste Sache betrachtet worden, wo wenig Geld und 6 unerzogene Kinder zu finden sind, gibts zu arbeiten; gar oft mu?te der gute Benedict die Kunkelstube meiden und bis um Mitternacht selbst spinnen; freilich spann das Mütterchen auch mit, denn der Winter vergeht rasch und die Leinwand mu? zeitig auf die Bleiche, doch Mütterchen fing an, dem geistvollen und gelehrten Benedict mit ihren endlosen Rosenkr?nzen allgemach langweilig zu werden. Er wünschte oft, die Gro?mutter m?ge vom Kirchhofe kommen und sich wieder statt seiner mindestens an die Kunkel setzen; die Hanne kam jedoch nie wieder, sie hatte auf Erden genug gesponnen und der Faden ihrer Pilgerfahrt war im letzten Sp?tjahr leise und sanft abgerissen worden.
Der Communionunterricht beginnt, Benedict fa?t freudige Hoffnungen, wiewohl er erst im Sommer 14 Jahre alt wird, der Mittwoch vor dem Palmensonntag macht dieselben zu Schanden, denn an diesem Tage werden die Namen derer verlesen, welche zum erstenmale zum Tische des Herrn gehen und aus der Schule entlassen werden. Zitternd vor Erwartung sitzt er da, jeder Name zuckt wie ein Schwert durch seine Seele, zuletzt wird noch dem Mathes die Erl?sung vom Eselsb?nklein angekündiget, dann kommen die Namen der M?dchen, er kanns kaum glauben, dennoch ist's richtig--sein eigener Name fehlt, der Lehrer mag den Unterlehrer nicht vor der Zeit verlieren. Noch mehr, die Seraphin, einer seiner Herzk?fer, der auch erst im Heumonat 14 Jahre alt wird, darf als "die feinste, flei?igste und sittsamste" communiciren und die ganze Schule h?rt an, wie der Lehrer erkl?rt, der Benedict müsse als der "Leichtsinnigste von Allen" noch ein Jahr da bleiben.
Jetzt war Feuer unter dem Dache und brannte ein volles Jahr! ... Besa? die Seraphin das geh?rige Alter? Nein; wem hatte sie ihren Ehrenplatz zu verdanken? Zum guten Theil dem Benedict, der ihr einsagte und alle Schulaufgaben machte. Sa? derselbe nicht an einem verdienten Ehrenplatz? Und jetzt sollte jene "die Feinste, Flei?igste und Sittsamste" und er dagegen "der Leichtsinnigste von Allen" sein?
Zun?chst ward der Seraphin der Krieg erkl?rt und bald hie? das arme M?dchen allenthalben nur "die Feinste, Flei?igste und Sittsamste" und getraute sich nicht mehr, irgendwo hinzugehen aus Furcht vor Spott und Hohn. Hat das M?dchen dem Lehrer nur Milch und nichts Anderes schmeichelnd ins Haus getragen? Waren die Susanna und Margreth nicht zweimal in der N?he, als Seraphins Mutter den wei?en Korb mit einem noch wei?ern Tüchlein deckte und der Tochter empfahl, den Herrn Pfarrer drüben doch recht inst?ndig zu bitten, da? sie aus der Schule komme und vorzustellen, was die alternde Mutter alles zu thun habe? Würde der Benedict, wenn er Solches vorher gewu?t h?tte, nicht dem Vater eine Kuh aus dem Stalle gezogen und dem Schulmeister gebracht haben statt verg?nglicher Milch und dies nur, um aus der Schule zu kommen? ... Dem Pfarrer legte Benedict nichts in den Weg, er besa? den Muth nicht dazu; desto schlimmer kochte er es dem Schulmeister;-- statt des gehofften Unterlehrers besa? dieser jetzt einen unbeugsam trotzigen, saumseligen und muthwilligen Schüler mehr, bei welchem Milde und Güte, Bitten und Betteln so wenig fruchtete als Drohungen und Schl?ge.
Schulaufgaben machte er für seine Herzk?fer, für sich selbst niemals oder in der Art, wie jenen früher erw?hnten Schuldschein. Fragte ihn der Lehrer Etwas, so antwortete er trocken, er wisse es nicht oder machte die Mitschüler zu lachen, bat ihn der Lehrer, ihn ein bischen abzul?sen, so ermahnte er denselben, sich an die "Feinste, Flei?igste und Sittsamste" und nicht an den "Leichtsinnigsten von Allen" zu wenden. Einmal mu?te er hinaus, um die Sonnenuhr zu richten, was Keiner besser verstand; er that's, verschwieg jedoch eine ganze Stunde und der Lehrer machte fort, bis Weiber und Bursche kamen, um die Kinder zum Mittagsessen aus der Schule fortzuholen; ein andermal richtete er die Sonnenuhr so, da? der Lehrer die Schule fast um eine Stunde zu früh schlo?. Von jetzt ab mu?te jedoch der Max aus dem Rindhof die Sonnenuhr richten lernen, und weil der Lehrer sah, Hopfen und Malz seien am Benedict verloren, kümmerte er sich auch allm?lig wenig darum, ob derselbe schw?nze oder nicht und wenn er erschien, mu?te er neben Mathesens Ersatzmann, dem dummen Hansj?rg sitzen, der genug schmunzelte, auf seinem Katzenb?nklein einen so trefflichen Einbl?ser neben sich zu haben! ... Endlich naht die letzte Schulprüfung, diesmal wird der Benedict kein Lob und keinen Preis davontragen!
Einige Buben müssen die "verhexte Kuh und rothe Milch", einige M?dchen den "feurigen Drachen" zusammen declamiren lernen und wenn der Philipp, der jetzt neben dem Rindhofmax auf dem Ehrenplatze sitzt, Einen h?tte, der die Rolle
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