heran; ?das Kind ist mehr so wie ich und gibt nach und hat nicht so seine eigenen Sachen im Kopf, wie das Gritli sie hatte, und so seinen Eigenwillen. Es tut akkurat, was die Marget will, und hat kein Widerw?rtlein den ganzen Tag und klagt nie, und wenn es auch von dem an, da? es aus der Schule kommt, bis es ins Bett mu?, immer zu helfen hat und die Buben h��ten und das Kleine herumtragen mu?.?
?Nur auch nicht zu viel, Heiri?, mahnte bek��mmert die Frau Doktorin; ?es ist mir eine rechte Sorge mit dem Kinde. Schickt mir die Marget bald einmal vorbei, ich m?chte auch dar��ber ein Wort mit ihr reden; sagt ihr, ich habe ihr f��r die Kinder etwas abzugeben, entwachsene R?ckchen von den meinigen.?
?Das will ich gern tun, und nun will ich, denk' ich, wieder weiter. So schlafen Sie wohl, Frau Doktorin, und nichts f��r ungut und w��nsche nur, da? alles gut weiter gedeihe im Gem��segarten.?
?Danke! Gute Nacht, Heiri!? Noch einmal wurde ��ber die Hecke hin ein H?ndedruck gewechselt, dann zog Heiri seine Stra?e weiter.
Die Frau Doktorin blieb sinnend zwischen den Gem��sebeeten stehen; aber ihre Gedanken waren nicht mehr mit den gr��nen Kr?utlein besch?ftigt, auf die ihre Augen niederschauten. Heiris Erscheinung und Gespr?ch hatte fr��here Tage in ihrer Seele wachgerufen. Sie sah ein fr?hliches Kindergesicht mit gro?en braunen Augen neben sich und schaute eben mit Verwunderung zu, wie zwei gewandte H?nde ein Vergi?meinnicht vorn ins R?ckchen und nun noch eins ins Haar steckten, und wie gut das aussah. Das Kind war das Gritli, das neben ihr am Bache sa?, wo sie beide eben die blauen Blumen in F��lle gepfl��ckt hatten und sie nun zu Str?u?en banden. Das Gritli war armer Leute Kind, aber immer sah es gut und au?erordentlich sauber und glatt gek?mmt aus, und immer hatte es da und dort ein Bl��mchen oder ein Schleifchen aufgesteckt, und immer sah es aus, als sei es zu einem kleinen Fest geschm��ckt, wenn es noch so einfache Kleider auf sich trug. Viele schalten das Gritli darum und andere verlachten es; das ?nderte aber nichts: es war ein tiefes Bed��rfnis in dem Gritli, etwas Sch?nes an sich zu haben, und was auch die Leute sagten, unausgesetzt ging das Gritli mit einem Bl��mchen oder B?ndchen geschm��ckt einher und sah aus, als komme es eben vom Maler, der es zurechtgeputzt, um ein Bildchen aus ihm zu machen. Mit achtzehn Jahren heiratete es den gutm��tigen Heiri, der das Gritli schon immer gern gehabt und ihm oftmals gesagt hatte, er wolle schon f��r beide arbeiten, wenn es nur seine Frau werden wolle. Schon nach f��nf Jahren welkte das zartgebaute Gritli an der Schwindsucht dahin. Seine beiden Kinder, der vierj?hrige Stephan und das dreij?hrige Elsli, waren von der jungen Mutter vom ersten Augenblick an so schmuck und sauber gehalten worden, da? es den Kindern tief eingepr?gt blieb. Der Heiri mu?te aber f��r seine zwei kleinen Kinder wieder eine Mutter haben, und die Leute sagten ihm, er m��sse die Marget zur Frau nehmen, denn sie werde ihm gut helfen in aller Arbeit. So wurde die Marget seine Frau und war t��chtig und fest in jeder Arbeit; aber auf Schmuck und Blumen hielt sie nichts und eine besondere Sauberkeit sah sie f��r unn?tig und als eine Zeitvergeudung an, und so bekam Heiris Haushalt einen anderen Charakter. Die drei kleinen Buben und das Kleine in der Wiege sahen nicht aus, wie der Fani und das Elsli ausgesehen hatten als kleine Kinder und auch jetzt noch aussahen, denn die erste Gewohnheit war ihnen geblieben.
Aus diesen Gedanken, die so einer nach dem anderen in der sinnenden Frau aufgestiegen waren, wurde sie durch ein f��rchterliches Geschrei aufgeschreckt, das vom Hause her ert?nte. Jetzt st��rzte, fortw?hrend aus vollem Halse schreiend, das achtj?hrige Rikli, um die Ecke kommend, auf sie los, hinter ihr her der Bruder Fred, ein gro?es Buch unter dem linken Arm, den rechten mit geschlossener Faust ausstreckend.
?Rikli, nicht so ma?los?, mahnte die Mutter; ?komm doch zu dir. Was ist denn geschehen??
Rikli schrie fort und steckte ihren Kopf ins Kleid der Mutter hinein.
?Jetzt sieh doch, Mama, warum das vernunftlose Wesen sich so geb?rdet?, berichtete der herzugerannte Fred; ?hier sieh, dieses niedliche Fr?schlein habe ich gefangen und dem Rikli unter die Augen gehalten, da? es das Tierlein bewundern k?nne, und nun will ich dir gleich lesen, welch ein merkw��rdiges Exemplar es ist. Sieh nur, sieh!? Fred hielt seine offene Hand hin, aus der ein gr��ner Frosch glotzte.
?Rikli, nun sei ganz still, es ist genug?, gebot die Mutter dem immer noch fortschreienden Kinde, ?und du, Fred, wei?t wohl, da? das Kind sich allerdings unvern��nftig vor deinen Tieren f��rchtet; warum mu?t du diese gerade ihm unter die Augen halten??
?Es war zun?chst bei mir?, erkl?rte Fred, ?und h?r nur, wie interessant die Beschreibung ist, Mama!? Fred hatte sein Buch aufgemacht und las: ?Der gr��ne oder
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