Wilhelm Meisters Wanderjahre, vol 2 | Page 3

Johann Wolfgang von Goethe
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Wilhelm Meisters Wanderjahre--Buch 2 oder die Entsagenden

Zweites Buch

Erstes Kapitel
Die Wallfahrenden hatten nach Vorschrift den Weg genommen und
fanden glücklich die Grenze der Provinz, in der sie so manches
Merkwürdige erfahren sollten; beim ersten Eintritt gewahrten sie
sogleich der fruchtbarsten Gegend, welche an sanften Hügeln den
Feldbau, auf höhern Bergen die Schafzucht, in weiten Talflächen die
Viehzucht begünstigte. Es war kurz vor der Ernte und alles in größter
Fülle; das, was sie jedoch gleich in Verwunderung setzte, war, daß sie
weder Frauen noch Männer, wohl aber durchaus Knaben und Jünglinge
beschäftigt sahen, auf eine glückliche Ernte sich vorzubereiten, ja auch
schon auf ein fröhliches Erntefest freundliche Anstalt zu treffen. Sie
begrüßten einen und den andern und fragten nach dem Obern, von
dessen Aufenthalt man keine Rechenschaft geben konnte. Die Adresse
ihres Briefs lautete: "An den Obern, oder die Dreie." Auch hierin

konnten sich die Knaben nicht finden; man wies die Fragenden jedoch
an einen Aufseher, der eben das Pferd zu besteigen sich bereitete; sie
eröffneten ihre Zwecke; des Felix Freimütigkeit schien ihm zu gefallen,
und so ritten sie zusammen die Straße hin.
Schon hatte Wilhelm bemerkt, daß in Schnitt und Farbe der Kleider
eine Mannigfaltigkeit obwaltete, die der ganzen kleinen Völkerschaft
ein sonderbares Ansehn gab; eben war er im Begriff, seinen Begleiter
hiernach zu fragen, als noch eine wundersamere Bemerkung sich ihm
auftat: alle Kinder, sie mochten beschäftigt sein, wie sie wollten, ließen
ihre Arbeit liegen und wendeten sich mit besondern, aber
verschiedenen Gebärden gegen die Vorbeireitenden, und es war leicht
zu folgern, daß es dem Vorgesetzten galt. Die jüngsten legten die Arme
kreuzweis über die Brust und blickten fröhlich gen Himmel, die
mittlern hielten die Arme auf den Rücken und schauten lächelnd zur
Erde, die dritten standen strack und mutig; die Arme niedergesenkt,
wendeten sie den Kopf nach der rechten Seite und stellten sich in eine
Reihe, anstatt daß jene vereinzelt blieben, wo man sie traf.
Als man darauf haltmachte und abstieg, wo eben mehrere Kinder nach
verschiedener Weise sich aufstellten und von dem Vorgesetzten
gemustert wurden, fragte Wilhelm nach der Bedeutung dieser Gebärden;
Felix fiel ein und sagte munter: "Was für eine Stellung hab' ich denn
einzunehmen?"--"Auf alle Fälle", versetzte der Aufseher, "zuerst die
Arme über die Brust und ernsthaft-froh nach oben gesehen, ohne den
Blick zu verwenden." Er gehorchte, doch rief er bald: "Dies gefällt mir
nicht sonderlich, ich sehe ja nichts da droben; dauert es lange? Doch
ja!" rief er freudig, "ein paar Habichte fliegen
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