Wilhelm Meisters Lehrjahre | Page 3

Johann Wolfgang von Goethe
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This etext was prepared by Michael Pullen, [email protected].

Wilhelm Meisters Lehrjahre--Buch 2
Johann Wolfgang von Goethe

Zweites Buch
Erstes Kapitel
Jeder, der mit lebhaften Kr?ften vor unsern Augen eine Absicht zu erreichen strebt, kann, wir m?gen seinen Zweck loben oder tadeln, sich unsre Teilnahme versprechen; sobald aber die Sache entschieden ist, wenden wir unser Auge sogleich von ihm weg; alles, was geendigt, was abgetan daliegt, kann unsre Aufmerksamkeit keineswegs fesseln, besonders wenn wir schon frühe der Unternehmung einen übeln Ausgang prophezeit haben.
Deswegen sollen unsre Leser nicht umst?ndlich mit dem Jammer und der Not unsers verunglückten Freundes, in die er geriet, als er seine Hoffnungen und Wünsche auf eine so unerwartete Weise zerst?rt sah, unterhalten werden. Wir überspringen vielmehr einige Jahre und suchen ihn erst da wieder auf, wo wir ihn in einer Art von T?tigkeit und Genu? zu finden hoffen, wenn wir vorher nur kürzlich so viel, als zum Zusammenhang der Geschichte n?tig ist, vorgetragen haben.
Die Pest oder ein b?ses Fieber rasen in einem gesunden, vollsaftigen K?rper, den sie anfallen, schneller und heftiger, und so ward der arme Wilhelm unvermutet von einem unglücklichen Schicksale überw?ltigt, da? in einem Augenblicke sein ganzes Wesen zerrüttet war. Wie wenn von ungef?hr unter der Zurüstung ein Feuerwerk in Brand ger?t und die künstlich gebohrten und gefüllten Hülsen, die, nach einem gewissen Plane geordnet und abgebrannt, pr?chtig abwechselnde Feuerbilder in die Luft zeichnen sollten, nunmehr unordentlich und gef?hrlich durcheinander zischen und sausen: so gingen auch jetzt in seinem Busen Glück und Hoffnung, Wollust und Freuden, Wirkliches und Getr?umtes auf einmal scheiternd durcheinander. In solchen wüsten Augenblicken erstarrt der Freund, der zur Rettung hinzueilt, und dem, den es trifft, ist es eine Wohltat, da? ihn die Sinne verlassen.
Tage des lauten, ewig wiederkehrenden und mit Vorsatz erneuerten Schmerzens folgten darauf; doch sind auch diese für eine Gnade der Natur zu achten. In solchen Stunden hatte Wilhelm seine Geliebte noch nicht ganz verloren; seine Schmerzen waren unermüdet erneuerte Versuche, das Glück, das ihm aus der Seele entfloh, noch festzuhalten, die M?glichkeit desselben in der Vorstellung wieder zu erhaschen, seinen auf immer abgeschiedenen Freuden ein kurzes Nachleben zu verschaffen. Wie man einen K?rper, solange die Verwesung dauert, nicht ganz tot nennen kann, solange die Kr?fte, die vergebens nach ihren alten Bestimmungen zu wirken suchen, an der Zerst?rung der Teile, die sie sonst belebten, sich abarbeiten; nur dann, wenn sich alles aneinander aufgerieben hat, wenn wir das Ganze in gleichgültigen Staub zerlegt sehen, dann entsteht das erb?rmliche, leere Gefühl des Todes in uns, nur durch den Atem des Ewiglebenden zu erquicken.
In einem so neuen, ganzen, lieblichen Gemüte war viel zu zerrei?en, zu zerst?ren, zu ert?ten, und die schnellheilende Kraft der Jugend gab selbst der Gewalt des Schmerzens neue Nahrung und Heftigkeit. Der Streich hatte sein ganzes Dasein an der Wurzel getroffen. Werner, aus Not sein Vertrauter, griff voll Eifer zu Feuer und Schwert, um einer verha?ten Leidenschaft, dem Ungeheuer, ins innerste Leben zu dringen. Die Gelegenheit war so glücklich, das Zeugnis so bei der Hand,
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