Wie es euch gefallt | Page 5

William Shakespeare
ein gleicheres Wagst��ck anraten. Wir bitten Euch um Euer selbst willen, an Eure Sicherheit zu denken und das Unternehmen aufzugeben.
Rosalinde. Tut das, junger Mann; Euer Ruf soll deswegen nicht herabgesetzt werden. Es soll unser Gesuch beim Herzoge sein, da? das Ringen nicht vor sich gehe.
Orlando. Ich beschw?re euch, straft mich nicht mit euren nachteiligen Gedanken; ich erkenne mich selbst f��r schuldig, da? ich so sch?nen und vortrefflichen Fr?ulein irgend etwas verweigre. La?t nur eure sch?nen Augen und freundlichen W��nsche mich zu meiner Pr��fung geleiten. Wenn ich zu Boden geworfen werde, so kommt nur Schmach ��ber jemand, der noch niemals in Ehren war; wenn umgebracht, so ist nur Jemand tot, der sich nichts andres w��nscht. Ich werde meinen Freunden kein Leid zuf��gen, denn ich habe keine, mich zu beweinen, und der Welt keinen Nachteil, denn ich besitze nichts in ihr; ich f��lle in der Welt nur einen Platz aus, der besser besetzt werden kann, wenn ich ihn r?ume.
Rosalinde. Ich wollte, das bi?chen St?rke, das ich habe, w?re mit Euch.
Celia. Meine auch, um ihre zu erg?nzen.
Rosalinde. Fahrt wohl! Gebe der Himmel, da? ich mich in Euch betr��ge.
Celia. Eures Herzens Wunsch werde Euch zuteil.
Charles. Wohlan, wo ist der junge Held, dem so danach gel��stet, bei seiner Mutter Erde zu liegen?
Orlando. Hier ist er, Herr; aber sein Wille hegt eine anst?ndigere Absicht.
Herzog Friedrich. Ihr sollt nur (einen) Gang machen.
Charles. Ich stehe Euer Hoheit daf��r, Ihr werdet ihn nicht zu einem zweiten bereden, nachdem Ihr ihn so dringend vom ersten abgemahnt habt.
Orlando. Ihr denkt nachher ��ber mich zu spotten: so braucht Ihr's nicht vorher zu tun. Doch kommt zur Sache.
Rosalinde. Nun, Herkules steh dir bei, junger Mann!
Celia. Ich wollte, ich w?re unsichtbar, um dem starken Manne das Bein unterwegs ziehen zu k?nnen.
(Charles und Orlando ringen.)
Rosalinde. O herrlicher junger Mann!
Celia. H?tte ich einen Donnerkeil in meinen Augen, so wei? ich, wer zu Boden sollte.
(Charles wird zu Boden geworfen. Jubelgeschrei.)
Herzog Friedrich. Nicht weiter! nicht weiter!
Orlando. Doch, wenn es Euer Hoheit beliebt! ich bin noch nicht recht ins Schnaufen gekommen.
Herzog Friedrich. Wie steht's mit dir, Charles?
Le Beau. Er kann nicht sprechen, mein F��rst.
Herzog Friedrich. Tragt ihn weg. Wie ist dein Name, junger Mensch?
Orlando. Orlando, mein F��rst, der j��ngste Sohn des Freiherrn Roland de Boys.
Herzog Friedrich. Ich wollt, du w?rst sonst jemands Sohn gewesen. Die Welt hielt deinen Vater ehrenwert, Doch ich erfand ihn stets als meinen Feind. Du w��rdst mir mehr mit dieser Tat gefallen, Wenn du aus einem andern Hause stammtest. Doch fahre wohl! du bist ein wackrer J��ngling! H?ttst du 'nen andern Vater nur genannt!
(Herzog Friedrich mit Gefolge und Le Beau ab.)
Celia. W?r ich mein Vater, M��hmchen, t?t ich dies?
Orlando. Ich bin weit stolzer, Rolands Sohn zu sein, Sein j��ngster Sohn--und tauschte nicht den Namen, W��rd ich auch Friedrichs angenommner Erbe.
Rosalinde. Mein Vater liebte Roland wie sein Leben, Und alle Welt war so wie er gesinnt. H?tt ich zuvor den jungen Mann gekannt, Den Bitten h?tt ich Tr?nen zugesellt, Eh er sich so gewagt.
Celia. Komm, liebe Muhme, La? uns ihm danken und ihm Mut einsprechen; Denn meines Vaters rauhe Art und Groll Gehn mir ans Herz.--Herr, Ihr habt Lob verdient; Wenn Ihr im Lieben Eur Versprechen haltet, Wie Ihr verdunkelt, was man sich versprach, Ist Eure Liebste gl��cklich.
Rosalinde (gibt ihm eine Kette von ihrem Halse). Junger Mann, Tragt dies von mir, von einer Gl��ckversto?nen, Die mehr wohl g?be, fehlt' es nicht an Mitteln. Nun, gehn wir, Muhme?
Celia. Ja--lebt wohl denn, edler Junker!
Orlando. Kann ich nicht sagen: Dank? mein be?res Teil Liegt ganz darnieder; was noch aufrecht steht, Ist nur ein Wurfziel, blo? ein leblos Holz.
Rosalinde. Er ruft uns nach--mein Stolz sank mit dem Gl��ck-- Ich frag ihn, was er will.--Rieft Ihr uns, Herr?-- Herr, Ihr habt brav gek?mpft und mehre noch Besiegt als Eure Feinde.
Celia. Komm doch, M��hmchen.
Rosalinde. Ich komme schon. Lebt wohl!
(Rosalinde und Celia ab.)
Orlando. Welch ein Gef��hl belastet meine Zunge? Ich kann nicht reden, lud sie gleich mich ein.
(Le Beau kommt.)
Armer Orlando! du bist ��berw?ltigt, Charles oder etwas Schw?chers siegt dir ob.
Le Beau. Mein guter Herr, ich rat aus Freundschaft Euch Verla?t den Ort; wiewohl Ihr hohen Preis Euch habt erworben, Lieb und echten Beifall, So steht doch so des Herzogs Stimmung jetzt, Da? er mi?deutet, was Ihr nun getan. Der F��rst ist launisch; was er ist, in Wahrheit, Ziemt besser Euch zu sehn, als mir zu sagen.
Orlando. Ich dank Euch, Herr, und bitt Euch, sagt mir dies: Wer war des Herzogs Tochter von den beiden, Die hier beim Ringen waren?
Le Beau. Von beiden keine, wenn's nach Sitten gilt; Doch wirklich ist die kleinste seine Tochter, Die andre, Tochter des verbannten Herzogs, Von ihrem Oheim hier zur��ckbehalten Zu seiner Tochter Umgang; ihre Liebe Ist z?rtlicher als schwesterliche Bande. Doch sag ich Euch: seit kurzem hegt der Herzog Unwillen gegen seine holde Nichte, Der auf die Ursach blo? gegr��ndet ist, Da? sie die Welt um
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