einem Halsschmuck. Scharfschütze folgt. Vorige.
Scharfschütz.
Kroat, wo hast du das Halsband gestohlen??Handle dir’s ab! dir ist’s doch nichts nütz.?Geb dir dafür das Paar Terzerolen.
Kroat.
Nix, nix! du willst mich betrügen, Schütz.
Scharfschütz.
Nun! geb dir auch noch die blaue Mütz,?Hab sie soeben im Glücksrad gewonnen.?Siehst du? Sie ist zum h?chsten Staat.
Kroat (l??t das Halsband in der Sonne spielen).
’s ist aber von Perlen und edelm Granat.?Schau, wie das flinkert in der Sonnen!
Scharfschütz. (nimmt das Halsband)
Die Feldflasche noch geb ich drein,?(besieht es)
Es ist mir nur um den sch?nen Schein.
Trompeter.
Seht nur, wie der den Kroaten prellt!?Halbpart, Schütze, so will ich schweigen.
Kroat (hat die Mütze aufgesetzt).
Deine Mütze mir wohlgef?llt.
Scharfschütz (winkt dem Trompeter).
Wir tauschen hier! Die Herrn sind Zeugen!
Vierter Auftritt
Vorige. Konstabler.
Konstabler (tritt zum Wachtmeister).
Wie ist’s, Bruder Karabinier??Werden wir uns lang noch die H?nde w?rmen,?Da die Feinde schon frisch im Feld herum schw?rmen?
Wachtmeister.
Tut’s Ihm so eilig, Herr Konstabel??Die Wege sind noch nicht praktikabel.
Konstabler.
Mir nicht. Ich sitze gem?chlich hier;?Aber ein Eilbot’ ist angekommen,?Meldet, Regenspurg sei genommen.
Trompeter.
Ei, da werden wir bald aufsitzen.
Wachtmeister.
Wohl gar! Um dem Bayer sein Land zu schützen??Der dem Fürsten so unfreund ist??Werden uns eben nicht sehr erhitzen.
Konstabler.
Meint Ihr?--Was Ihr nicht alles wi?t!
Fünfter Auftritt
Vorige. Zwei J?ger. Dann Marketenderin, Soldatenjungen,?Schulmeister, Aufw?rterin.
Erster J?ger.
Sieh! sieh!?Da treffen wir lustige Kompanie.
Trompeter.
Was für Grünr?ck’ m?gen das sein??Treten ganz schmuck und stattlich ein.
Wachtmeister.
Sind Holkische J?ger; die silbernen Tressen?Holten sie sich nicht auf der Leipziger Messen.
Marketenderin (kommt und bringt Wein).
Glück zu Ankunft, ihr Herrn!
Erster J?ger.
Was? der Blitz!?Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.
Marketenderin.
I freilich! Und er ist wohl gar, Mu?j?,?Der lange Peter aus Itzeh???Der seines Vaters goldene Füchse?Mit unserm Regiment hat durchgebracht?Zu Glücksstadt in einer lustigen Nacht--
Erster J?ger.
Und die Feder vertauscht mit der Kugelbüchse.
Marketenderin.
Ei! da sind wir alte Bekannte!
Erster J?ger.
Und treffen uns hier im b?hmischen Lande.
Marketenderin.
Heute da, Herr Vetter, und morgen dort--?Wie einen der rauhe Kriegesbesen?Fegt und schüttelt von Ort zu Ort;?Bin indes weit herumgewesen.
Erster J?ger.
Will’s Ihr glauben! Das stellt sich dar.
Marketenderin.
Bin hinauf bis nach Temeswar?Gekommen mit den Bagagewagen,?Als wir den Mansfelder t?ten jagen.?Lag mit dem Friedl?nder vor Stralsund,?Ging mir dorten die Wirtschaft zugrund.?Zog mit dem Sukkurs von Mantua,?Kam wieder heraus mit dem Feria,?Und mit einem spanischen Regiment?Hab ich einen Abstecher gemacht nach Gent.?Jetzt will ich’s im b?hmischen Land probieren,?Alte Schulden einkassieren--?Ob mir der Fürst hilft zu meinem Geld.?Und das dort ist mein Marketenderzelt.
Erster J?ger.
Nun, da trifft Sie alles beisammen an!?Doch wo hat sie den Schottl?nder hingetan,?Mit dem sie damals herumgezogen?
Marketenderin.
Der Spitzbub! der hat mich sch?n betrogen.?Fort ist er! Mit allem davongefahren,?Was ich mir t?t am Leibe ersparen.?Lie? er mir nichts als den Schlingel da!
Soldatenjunge (kommt gesprungen).
Mutter! sprichtst du von meinem Papa?
Erster J?ger.
Nun, nun! das mu? der Kaiser ern?hren,?Die Armee sich immer mu? neu gab?ren.
Soldatenschulmeister (kommt).
Fort in die Feldschule! Marsch, ihr Buben!
Erster J?ger.
Das fürcht’ sich auch vor der engen Stuben!
Aufw?rterin (kommt).
Base, sie wollen fort.
Marketenderin.
Gleich! gleich!
Erster J?ger.
Ei, wer ist denn das kleine Schelmengesichte?
Marketenderin.
’s ist meiner Schwester Kind--aus dem Reich.
Erster J?ger.
Ei, also eine liebe Nichte??(Marketenderin geht.)
Zweiter J?ger (Das kleine M?dchen haltend).
Bleib Sie bei uns doch, artiges Kind.
Aufw?rterin.
G?ste dort zu bedienen sind.?(Macht sich los und geht.)
Erster J?ger.
Das M?dchen ist kein übler Bissen!--?Und die Muhme! beim Element!?Was haben die Herrn vom Regiment?Sich um das niedliche L?rvchen gerissen!--?Was man nicht alles für Leute kennt,?Und wie die Zeit von dannen rennnt.--?Was werd ich noch alles erleben müssen!?(Zum Wachtmeister und Trompeter.)
Euch zu Gesundheit, meine Herrn!--?La?t uns hier auch ein Pl?tzen nehmen.
Sechster Auftritt
J?ger. Wachtmeister. Trompeter
Wachtmeister.
Wir danken sch?n. Von Herzen gern.?Wir rücken zu. Willkommen in B?hmen!
Erster J?ger.
Ihr sitzt hier warm. Wir, in Feindes Land,?Mu?ten derweil uns schlecht bequemen.
Trompeter.
Man sollt’s euch nicht ansehn, ihr seid galant.
Wachtmeister.
Ja, ja, im Saalkreis und auch in Mei?en?H?rt man euch Herrn nicht besonders preisen.
Zweiter J?ger.
Seid mir doch still! Was will das hei?en??Der Kroat es ganz anders trieb,?Uns nur die Nachles’ übrigblieb.
Trompeter.
Ihr habt da einen saubern Spitzen?Am Kragen, und wie euch die Hosen sitzen!?Die feine W?sche, der Federhut!?Was das alles für Wirkung tut!?Da? doch den Burschen das Glück soll scheinen,?Und so was kommt nie an unser einen!
Wachtmeister.
Dafür sind wir den Friedl?nders Regiment,?Man mu? uns ehren und respektieren.
Erster J?ger.
Das ist für uns andre kein Kompliment,?Wir ebensogut seinen Namen führen.
Wachtmeister.
Ja, ihr geh?rt auch so zur ganzen Masse.
Erster J?ger.
Ihr seid wohl von einer besondern Rasse??Der ganze Unterschied ist in den R?cken,?Und ich ganz gern mag in meinem stecken.
Wachtmeister.
Herr J?ger, ich mu? Euch nur bedauern,?Ihr lebt so drau?en bei den Bauern;?Der feine Griff und der rechte Ton,?Das lernt sich nur um des Feldherrn Person.
Erster J?ger.
Sie bekam Euch übel, die Lektion.?Wie er r?uspert und wie er spukt,?Das habt Ihr ihm glücklich abgeguckt;?Aber sein Genie, ich meine sein Geist,?Sich nicht auf der Wachparade weist.
Zweiter J?ger.
Wetter auch! wo Ihr nach uns fragt,?Wir hei?en des Friedl?nders wilde Jagd?Und machen dem Namen keine Schande--?Ziehen frech durch Feindes und Freundes Lande,?Querfeldein durch die Saat, durch das gelbe Korn--?Sie kennen das Holkische J?gerhorn!--?In einem Augenblick fern und nah,?Schnell wie die Sündflut, so sind wir da--?Wie die Feuerflamme bei dunkler Nacht?In die H?user f?hret, wenn niemand wacht--?Da hilft keine Gegenwehr, keine Flucht,?Keine Ordnung gilt mehr und
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