besteht hier meist aus Maltesern. Sah man aus der k��nstlichen Grotte heraus, so hatte man das sch?nste Bild vor Augen; der ganze herrliche Golf, im Hintergrunde Philippeville, die auf den Wellen schaukelnden Dampfer, zahlreiche kleine Fischerboote mit ihren grossen lateinischen Segeln--tagelang h?tte ich in diesem Zauberneste bleiben m?gen. Aber die Stunde schlug, der alte Bootsmann bem?chtigte sich des Gep?ckes, und wir ruderten wieder auf unsern Caid los.
Am andern Morgen, der Dampfer war schon gegen Mitternacht angekommen, lagen wir auf der Rhede von Bone.
Stolz lag die Tochter des alten Ortes Hippo regius vor uns. Hatte der heilige Augustin wohl geahnt, dass einst nach 1000 Jahren hier wieder das Evangelium gelehrt werden w��rde?
Bone liegt jetzt ganz auf der Stelle des alten Hippo, von dem wir wissen, dass es 5 M. nordwestlich von der M��ndung des Ubus- (Seibouse-) Flusses gelegen war. Der Name Bona, der schon im zw?lften Jahrhundert erscheint und offenbar von [griechisch: hipp?n basilikos] gebildet ist, hat jetzt sich in das franz?sische Bone verwandelt. Von den Tyriern angelegt, ist der Name Hippo ph?nicischen Ursprunges. Zuerst den Carthagern botm?ssig, wurde von den R?mern der Ort Massinissa und seinen Nachfolgern ��berlassen, und erhielt zu dieser Epoche den Beinamen regius, theils um nun dies Hippo von dem nahen Hippo Zaritus zu unterscheiden, theils weil es oft Sitz der numidischen K?nige selbst war. Als die R?mer sich sp?ter selbst dieses Landes bem?chtigten, blieb Hippo noch eine bedeutende, indess wenig beachtete Stadt; aber die H?uschen der Peutinger'schen Tafel beweisen auch hier zur Gen��ge die Ansehnlichkeit des Ortes.
Der heilige Augustin, der in Tagasta geboren, in Carthago erzogen, hier als Bischof wirkte, war es, der haupts?chlich die Christen zu jener heldenm��thigen Vertheidigung gegen den Vandalen Genserich anspornte. Sein Gebet, nicht in die H?nde der Barbaren zu fallen, sollte erf��llt werden: im 3. Monat der Belagerung starb er. Hippo Regius wurde dem Boden gleich gemacht; aber Augustin, einer der gr?ssten Kirchenv?ter, w��rde allein das Andenken an Hippo bewahrt haben, wenn nicht in der Neuzeit die grossartigen Ruinen, die selbst dem Vandalismus nicht erliegen konnten, Zeugniss von der einstigen Bl��the dieses Ortes gegeben h?tten.
Ich nahm sogleich ein Boot und liess mich ans Land setzen, da wir bis Nachmittag Zeit hatten, und die Strassen der Stadt durchlaufend, kam ich bald ans andere Ende, wo unter einem alten Aqu?duct hindurch und zwischen lachenden G?rten liegend der Weg zur Pepini��re f��hrt. Fast jede Stadt Algeriens hat eine Pepini��re oder Baumpflanzschule. Meist sind dieselben zu vollkommenen Jardins d'essai ausgebildet, und haben somit f��r die Colonisation das Gute, dass die Pflanzer sich nicht mit unn��tzen Versuchen abzum��hen brauchen. Gedeiht ein Baum gut, oder sieht man namentlich n��tzliche Pflanzen im Klima Algeriens anschlagen, so wird das ?ffentlich bekannt gemacht und S?mereien oder Stecklinge zur Disposition der Pflanzer gestellt. Es ist dies gewiss ein sehr n��tzliches Unternehmen der Communalbeh?rden, und namentlich der grosse Garten dieser Art von Algier selbst hat grosse Verdienste um Einf��hrung fr��her nicht gekannter Pflanzen.
Es w��rde ��berhaupt zu weit gehen, zu sagen, "der Franzose versteht ganz und gar nicht zu colonisiren". Der franz?sische Bauer ist, namentlich der aus dem Norden, ebenso fleissig, wie andere, und die Bearbeitung wird von den einzelnen ebenso rationell betrieben, wie von uns. Auf den meisten gr?sseren Farmen wird jetzt Dampf als Hauptarbeitungsmittel angewendet, und die Irrigationen, welche man in Algerien findet, sei es durch Canalisation oder durch das Noria-System, sind bewundernswerth. Will es trotzdem mit der Colonisation nicht recht vorw?rts gehen, so liegt das theils an der Milit?r-Administration, theils an der Einrichtung der Bureaux arabes, welche die Eingeborenen fortw?hrend auf Kosten der Europ?er bevorzugen. Strassen durchziehen sonst nach allen Richtungen das Land, und die Haupt?rter werden demn?chst durch Eisenbahnen miteinander verbunden sein.
Der Garten ist gross und gut gehalten, und birgt in seinem Innern ein kleines naturhistorisches Museum, das indess nichts besonderes aufzuweisen hat. Ein alter r?mischer Sarkophag, erst k��rzlich hieher gebracht, ist die einzige Reliquie des Alterthums, die man hier aufbewahrt, obschon sonst die Gegend an Ueberresten der Ph?nicier, Carthager, R?mer und Byzantiner ��berreich ist.
Durch einen gl��cklichen Zufall erfuhr ich, dass General Faidherbe hier stationirt war, er war es eben, der den Sarkophag hieher hatte transportiren lassen. Die Bekanntschaft dieses ausgezeichneten, so hoch um die Geographie von Afrika[2] verdienten Mannes musste also rasch gemacht werden, und ich liess mich auf das H?tel der Subdivision, welche Hr. Faidherbe jetzt commandirte, f��hren. Ich brauche wohl kaum zu sagen, wie zuvorkommend ich vom General empfangen wurde, ich durfte ihn nat��rlich w?hrend der Stunden meines Aufenthaltes nicht mehr verlassen, und nach dem Fr��hst��ck hatte er die G��te, mich nach den sehenswerthesten Ruinen der Umgegend zu f��hren, haupts?chlich zu den grossen Cisternen, oder vielleicht waren es B?der, an deren oberen Partie man dem heiligen Augustin ein h��bsches Denkmal errichtet hat. General Faidherbe, der lange Zeit am Senegal Gouverneur war, theilte vollkommen meine Ansicht, dass die Neger, wenigstens die n?rdlich vom Aequator, ein viel besseres
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