welchen Hunderte von Seel?wen umherrutschen und ihr wehm��tiges Geheul ert?nen lassen. Sie stehen unter dem Schutze der Stadt und d��rfen nicht geschossen werden. Rechts sieht man die Schiffe aus dem Goldenen Thor majest?tisch ins offene Meer hinaussegeln.--
Die n?chsten Wochen benutzte ich dazu, die Sehensw��rdigkeiten der Stadt in Augenschein zu nehmen. N?chst dem Chinesentheater interessiert vor allem immer wieder das Leben und Treiben am Hafen, welches auch den zu fesseln vermag, der Hamburg, New-York, London kennt. An Gr??e, Sch?nheit der Umgebung und Buntheit und Mannigfaltigkeit der Nationalit?ten ��bertrifft der Hafen der californischen Seestadt die der drei genannten.
Die Umgegend von San Francisco ladet zu h?ufigen Ausfl��gen ein. Man bedient sich dabei der Baidampfer, die an Pracht der Ausstattung kaum den Hudsondampfern (zwischen Albany und New-York) nachstehen. Da ist z.B. Saucelito, wie ein St��ck Th��ringen an das Gestade des Stillen Weltmeeres versetzt; San Rafael, mitten in Bergen, ebenfalls am Golf, leider mit Mosquitos reichlich gesegnet. Gerade gegen��ber San Francisco, am Ostufer der Bai: Oakland, Alameda und n?rdlicher Berkeley mit der Staatsuniversit?t f��r Californien, welche in einem Park am Fu?e eines Berges gelegen ist, mit Aussicht auf das Goldene Thor. Ein ganz herrlicher Punkt ist Piedmont Springs, ein Badeort mit Schwefelquellen, weiter im Innern nach Osten zu, in zwei Stunden (abwechselnd mit Pferdebahn, Dampfer und Eisenbahn) zu erreichen, durch Feld und Wald und durch anmutige Ortschaften mit bl��henden Palmen und Rosen. Von dem hochgelegenen Piedmont Springs er?ffnet sich ein Ausblick auf das gesegnete Land, mitten darin wie ein blaues Auge der See Meritt, und in der Ferne schimmert die Bai mit der Stadt auf den sieben H��geln.
Bald waren alle diese Punkte und andere ?fter als einmal genossen; der Sinn stand auf Weiteres gerichtet. Durch die Liebensw��rdigkeit meines Onkels sollte ich auch die n?rdlicher gelegenen Striche Californiens mit den Urw?ldern und Geysers kennen lernen, w?hrend ich S��d-Californien von der M��ndung des Colorado bis nach San Francisco hinauf auf meiner Reise vom Mississippi nach dem Westen, wenn auch nur im Fluge, gesehen hatte. Eine meinem Onkel befreundete Firma, welche in San Francisco eine Cigarrenkistenfabrik mit mehreren Hundert Arbeitern besitzt, lud mich ein, ihre in Humboldt County, dem n?rdlichsten County des Staates, und in Sonoma County gelegenen Besitzungen anzusehen. In diesen Countys l??t die Firma das Rotholz (Red-Wood) schlagen, welches zum Bau und als Cigarrenkistenholz f��r minderwertige Sorten gebraucht wird; dort haben sie 2 Schneidem��hlen mit je 50 Arbeitern, lassen die St?mme zers?gen und von Humboldt County zu Schiff, von Sonoma County per Bahn nach San Francisco schaffen. Mit einem Empfehlungsschreiben an den Aufseher in Sonoma County versehen, unternahm ich den Ausflug mit dem frohen Gef��hl, da? er mir nicht wie in Deutschland verregnen k?nne; denn ein ewig blauer Himmel lacht bekanntlich im Sommer ��ber Californien. Man durchf?hrt den n?rdlichen Teil der ��ber 50 Kilometer langen Bai, l??t das Goldene Thor links liegen und geht nach einst��ndiger Dampferfahrt auf die Eisenbahn ��ber. Drei Stunden braust der Zug durch die freundlichen Th?ler der K��stengebirge, mit viel Weinbau, zuletzt im Thal des Russian River, der seinen Namen von fr��heren russischen Ansiedelungen f��hrt. Zur Mittagszeit kam ich, nachdem ich zuletzt eine sehr primitive Seitenbahn, meist nur f��r den Holztransport gebaut, benutzt hatte, auf Mills Station an, die mitten im einsamen Waldthal liegt, welches mich an das unserer Schwarza erinnerte. Im unmittelbaren Umkreise der M��hle ist der Wald verschwunden, und es stehen nur noch die schwarzen St��mpfe der Riesenb?ume, etwa 3 Meter ��ber dem Erdboden abges?gt. Damit der Baum nicht wieder ausschl?gt, wird der Stumpf ?u?erlich verkohlt und steht noch manches Jahr da, w?hrend um ihn herum der Wein gr��nt; ein wunderbarer Kontrast, dem ich nichts zu vergleichen w��?te. Immer weiter greift die Zerst?rung des Waldes, die hier, wie fast ��berall in Amerika, mit der gr??ten Sorglosigkeit betrieben wird. Sequoia gigantea und sempervirens, aus denen er haupts?chlich besteht, wird 80-120 Meter hoch, w?chst kerzengerade, mit einem Durchmesser von 2-6 Meter. Bei Mariposa, in der N?he des vielbesuchten Yos��mit��-Thales (Sierra Nevada) steht der gewaltigste von allen, "Wawona", der einen Durchmesser von 8-9 Metern hat und eine H?hlung, durch welche die 4 und 6sp?nnige Postkutsche f?hrt.
Nachdem ich meinen Brief an Herrn B., den Aufseher der M��hle, abgegeben hatte, wurde ich eingeladen, an dem gemeinschaftlichen Mittagsmahle der Arbeiter teil zu nahmen, welches den chinesischen K?chen, die die Wirtschaft besorgen, alle Ehre machte.
Die Arbeiter bekommen 130-400 Mark monatlich bei freier Station (eine Summe, die den californischen Preisen entspricht und bei weitem nicht so bedeutend ist als sie scheint), wof��r sie 11-12 Stunden harte Arbeit haben. Gelegenheit, ihr Geld auszugeben, bietet sich hier nicht.
Mit mir zugleich kam ein junger, gebildet aussehender Mann an, der seine Stelle als Ingenieur auf einem Cuba-Dampfer aus irgend einem Grunde verloren hatte, wie er sagte, und um Arbeit bat; der alte B. setzte ihm in 1/4 Minute die Bedingungen auseinander, sagte ihm, da? er zun?chst 130 Mark erhalten w��rde, und nachdem
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.