alle Gr??e, die dich r��hret,?kennst du durch dieses Bild allein.
Und kannst du den Krystall mir nennen??Ihm gleicht an Werth kein Edelstein;?Er leuchtet, ohne je zu brennen,?Das ganze Weltall saugt er ein.?Der Himmel selbst ist abgemalet?In seinem wundervollen Ring;?Und doch ist, was er von sich strahlet,?Oft sch?ner, als was er empfing.
Kalaf (nach einem kurzen Nachdenken, sich gegen die?Prinzessin verbeugend).?Z��rnt nicht, erhabne Sch?ne, da? ich mich?Erdreiste, Eure R?thsel aufzul?sen.?--Dies zarte Bild, das, in den kleinsten Rahmen?Gefa?t, das Unerme?liche uns zeigt,?Und der Krystall, in dem dies Bild sich malt?Und der noch Sch?nres von sich strahlt--?Er ist das Aug, in das die Welt sich dr��ckt,?Dein Auge ist's, wenn es mir Liebe blickt.
Pantalon (springt freudig auf).?Tartaglia! Mein' Seel! Ins schwarze Fleck?Geschossen.
Tartaglia. Mitten hinein, so wahr ich lebe!
Doctoren (haben die Zettel er?ffnet).?Optime! Optime! Optime! Das Auge, das Auge,?Es ist das Auge. (Musik f?llt ein.)
Altoum. Welch unverhofftes Gl��ck! Ihr g��t'gen G?tter!?O, la?t ihn auch das letzte Ziel noch treffen!
Zelima (bei Seite). O, w?re dies das letzte!
Adelma (gegen die Zuschauer).?Weh mir. Er siegt! Er ist f��r mich verloren! (Zu Turandot.) Prinzessin, Euer Ruhm ist hin! K?nnt Ihr's?Ertragen? Eure vor'gen Siege alle?Verschlingt ein einz'ger Augenblick.
Turandot (steht auf in heftigem Zorn). Eh soll?Die Welt zu Grunde gehn! Verwegner, wisse!?Ich hasse dich nur desto mehr, je mehr?Du hoffst mich zu besiegen, zu besitzen.?Erwarte nicht das letzte R?thsel! Flieh!?Weich aus dem Divan! Rette deine Seele!
Kalaf. Nur Euer Ha? ist's, angebetete?Prinzessin, was mich schreckt und ?ngstiget.?Dies ungl��cksel'ge Haupt sinkt in den Staub,?Wenn es nicht werth war. Euer Herz zu r��hren.
Altoum. Steh ab, geliebter Sohn! Versuche nicht?Die G?tter, die dir zweimal g��nstig waren.?Jetzt kannst du dein gerettet Leben noch,?Gekr?nt mit Ehre, aus dem Divan tragen.?Nichts helfen dir zwei Siege, wenn der dritte?Dir, der entscheidende, mi?lingt--Je n?her?Dem Gipfel, desto schwerer ist der Fall.?--Und du--la? es genug sein, meine Tochter,?Steh ab, ihm neue R?thsel vorzulegen.?Er hat geleistet, was kein andrer Prinz?Vor ihm. Gib ihm die Hand, er ist sie werth,?Und endige die Proben.
(Zelima macht flehende, Adelma drohende Geberden gegen Turandot.)
Turandot. Ihm die Hand??Die Proben ihm erlassen? Nein, drei R?thsel?Sagt das Gesetz. Es habe seinen Lauf.
Kalaf. Es habe seinen Lauf. Mein Schicksal liegt?In G?tterhand. Tod oder Turandot!
Turandot. Tod also! Tod! H?rst du's?
(Sie steht auf und f?hrt auf die vorige Art zu declamieren fort.)
Wie hei?t das Ding, das Wen'ge sch?tzen,?Doch ziert's des gr??ten Kaisers Hand;?Es ist gemacht, um zu verletzen,?Am n?chsten ist's dem Schwert verwandt.?Kein Blut vergie?t's und macht doch tausend Wunden,?Niemand beraubt's und macht doch reich,?Es hat den Erdkreis ��berwunden,?Es macht das Leben sanft und gleich.?Die gr??ten Reiche hat's gegr��ndet,?Die ?ltsten St?dte hat's erbaut;?Doch niemals hat es Krieg entz��ndet,?Und Heil dem Volk, das ihm vertraut.?Fremdling, kannst du das Ding nicht rathen,?So weich aus diesen bl��henden Staaten!
(Mit den letzten Worten rei?t sie sich ihren Schleier ab.)
Sieh her und bleibe deiner Sinne Meister!?Stirb oder nenne mir das Ding!
Kalaf (au?er sich, h?lt die Hand vor die Augen).?O Himmelsglanz! O Sch?nheit, die mich blendet!
Altoum. Gott, er verwirrt sich, er ist au?er sich.?Fa? dich, mein Sohn! O, sammle deine Sinne!
Zelima (f��r sich).?Mir bebt das Herz.
Adelma (gegen die Zuschauer). Mein bist du, theurer Fremdling! Ich rette dich, die Liebe wird mich's lehren.
Pantalon (zu Kalaf).?Um Gotteswillen, nicht den Kopf verloren!?Nehmt Euch zusammen! Herz gefa?t, mein Prinz!?O weh, o weh! Ich f��rcht', er ist geliefert.
Tartaglia (gravit?tisch f��r sich).?Lie?' es die W��rde zu, wir gingen selbst zur K��che?Nach einem Essigglas.
Turandot (hat den Prinzen, der noch immer au?er Fassung?da steht, unverwandt betrachtet).?Ungl��cklicher!?Du wolltest dein Verderben. Hab' es nun!
Kalaf (hat sich gefa?t und verbeugt sich mit einem ruhigen?L?cheln gegen Turandot).?Nur Eure Sch?nheit, himmlische Prinzessin,?Die mich auf einmal ��berraschend, blendend?Umleuchtete, hat mir auf Augenblicke?Den Sinn geraubt. Ich bin nicht ��berwunden.?Dies Ding von Eisen, das nur Wen'ge sch?tzen,?Das Chinas Kaiser selbst in seiner Hand?Zu Ehren bringt am ersten Tag des Jahrs,?Dies Werkzeug, das, unschuld'ger als das Schwert,?Dem frommen Flei? den Erdkreis unterworfen--?Wer tr?te aus den ?den, w��sten Steppen?Der Tartarei, wo nur der J?ger schw?rmt,?Der Hirte weidet, in dies bl��hende Land?Und s?he rings die Saatgefilde gr��nen?Und hundert volkbelebte St?dte steigen,?Von friedlichen Gesetzen still begl��ckt,?Und ehrte nicht das k?stliche Ger?the,?Das allen diesen Segen schuf--den Pflug?
Pantalon. O, sei gebenedeit! La? dich umhalsen!?Ich halte mich nicht mehr vor Freud' und Jubel.
Tartaglia. Gott segne Eure Majest?t! Es ist?Vorbei, und aller Jammer hat ein Ende.
Doctoren (haben die Zettel ge?ffnet).?Der Pflug, der Pflug! Es ist der Pflug!
(Alle Instrumente fallen ein mit gro?em Ger?usch. Turandot ist auf ihrem Thron in Ohnmacht gesunken.)
Zelima (Um Turandot besch?ftigt).?Blickt auf, Prinzessin! Fasset Euch! Der Sieg?Ist sein; der sch?ne Prinz hat ��berwunden.
Adelma (an die Zuschauer).?Der Sieg ist sein! Er ist f��r mich verloren.?--Nein, nicht verloren! Hoffe noch, mein Herz!
(Altoum ist voll Freude, bedient von Pantalon und Tartaglia, vom Throne gestiegen. Die Doctoren erheben sich alle von ihren Sitzen und ziehen sich nach dem Hintergrund. Alle Th��ren werden ge?ffnet. Man erblickt Volk. Alles dies geschieht, w?hrend die Musik fortdauert.)
Altoum (zu Turandot).?Nun h?rst du auf, mein Alter zu betr��ben,?Grausames Kind! Genug ist dem Gesetz?Geschehen, alles
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