aller Kraft aus dem Krampf des Traumes losgerissen zu haben, aber ich glaubte nicht an mein wirkliches Erwachtsein. Da f��hlte ich ein F��nfpfennigst��ck zwischen den Z?hnen. Ich bi? darauf: jetzt war kein Zweifel mehr: es widerstand, es schmeckte metallig; ich schien wirklich wach. W?hrenddem wachte ich mehr und mehr auf. Im letzten Stadium vor dem wirklichen Erwachen verwandelte mein offenbar klarer werdender Intellekt das Geldst��ck in eine Emser Pastille, die sich zu l?sen begann und den salzig-s?uerlichen Geschmack auf meiner Zunge verst?rkte. Hierauf wachte ich wirklich auf und war verwundert, nichts in meinem Munde zu finden. (Ich hatte nebenbei bemerkt den Tag -- aber nicht den Abend zuvor -- einige Emser Pastillen gegessen.)
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Einem wirklichen Traume (28./29. Juli 05) folgend, m?chte ich ein dramatisches M?rchen orientalischen Charakters schreiben. Der Traum war etwa so: Eine Anzahl von uns, worunter mir noch M. Heimann, sp?ter auch Frisch (und seine Frau) erinnerlich, waren von andern eingeladen worden, Schriften (Dramen, Lyrisches, Lehrhaftes) eines fremden, h?chst merkw��rdigen Kulturvolkes (Chinesen, Inder?) kennenzulernen, um sie zu ��bersetzen. Es hie?, 12 Personen h?tten genug auf Jahre zu tun, wenn sie einen Vorsto? in diese fremde wunderliche Literatur machen wollten. Zu dem Zweck wurden uns gro?e B��cher vorgelegt, die mit sch?nen m?nchischen Handschriften gef��llt waren, und uns Stellen vorgelesen, die uns au?erordentlich bedeutsam erschienen. Zu gleicher Zeit glitten wir im Traum unmerklich mehr und mehr in dieses Land selbst, es wurde uns geraten, seine Tempel, G?rten, Theater, Schl?sser kennen zu lernen. Ein Trupp von uns wurde herumgef��hrt. Ich erinnere mich eines ungeheuren Lesesaales, in den man uns blicken lie? und dessen uns entgegengesetzte Seite eine einzige gewaltige Glasscheibe abschlo?, durch die man eine Schweizer Landschaft mit einer Stadt erblickte, -- wie wir erfuhren: Bern und seine Alpen; augenscheinlich von jenen Leuten der Wirklichkeit nachgebildet und hinter jener Scheibe als Aussicht angebracht.
Nach einer Weile verlor ich meine Gef?hrten. Ich nahm einen eigenen F��hrer und lie? mich von ihm, ich glaube nach einem Tempel, tragen. Der Tr?ger trug zwei Stangen, die oben Fu?tritte wie die Stelzen hatten. Auf diese trat man, w?hrend man sich an ihrem obersten Teile mit den H?nden und Armen festhielt. Der Tr?ger trug dann das Ganze wie eine doppelte Fahnenstange.
Der Mann, den ich genommen, lachte auf meine Bef��rchtung, ich k?nne ihm zu schwer werden und versicherte, ich w��rde viel eher loslassen als er. Er trug mich durch rei?ende Kan?le und zuletzt begann ich sowohl m��de zu werden, wie ihn zu f��rchten. Hier schiebt sich irgendwo eine Vorstellung ein, die ich in einem der Theater gesehen haben mu? und in der ein junges, s��?es, zartes Gesch?pf die Hauptrolle gespielt haben mu?. Worte und Erscheinung ��berw?ltigten mich mit solcher Macht, da? ich in Tr?nen ausbrach. Und ich weinte so mit meinem ganzen Wesen, aber ohne jede Bitterkeit, nur aus tiefster Erregung der Seele, da? ich meine, dies Gef��hl nie vergessen zu k?nnen. Was das St��ck enthielt, wei? ich nicht mehr. Das Wort Samaria blieb haften und als hinterher wieder davon als von einem ��bersetzungsangebot gesprochen wurde, h?rte ich, da? die Sonne darin einmal mit Amanda angeredet wurde, was ich durch Alliebende (!) zu ��bertragen vorschlug.
Chor (zu vorigem)
Gebrochen von des Lebens vielen Strafen, hinwandl' ich meinen Pfad gebeugten Hauptes, schon nicht mehr hoffend auf des Himmels Gnade, die s��?en Boten l?chelnden Erbarmens.
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Wenn ich ein Musiker w?re, so w��rde ich eine Symphonie 'Vineta' schreiben.
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Ich w?re als Maler gewi? in Menzels Spuren gegangen, so sehr interessiert mich jeder Gegenstand als rein malerisches Objekt.
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Wenn man durch Zusammenstellung der beiden H?nde geheimnisvolle Figuren bildet, so habe ich ein besonderes Verst?ndnis daf��r und m?chte sie alle kennen lernen. F��r mich ist die Mystik der H?nde unaussprechlich. (Dabei sind meine eigenen zwar klein, aber nicht sch?n. Nur der Handr��cken -- ��berhaupt die geballte Faust -- ist gut und vielleicht die Daumen. Die andern Finger sind Herdentiere. Der Handteller ist sehr bemerkenswert: Ein Chaos von Linien um ein riesiges M.)
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Der ganze Wahnwitz unseres modernen Wohnens (ja Lebens) steigt mir aus dem Bild meines eigenen Umzugs auf: W?re es nicht w��rdiger, sein bi?chen Hab und Gut in einer Erdh?hle, die einem aber f��r immer geh?rt, wenn sie nicht ein Naturereignis vernichtet, zu bergen, als mit seinen B��ndeln und Kisten durch prahlende Burgen zu irren, alle zwei, drei Jahre durchschnittlich den in festgemauerten Gelassen Se?haften zu spielen, allen Ernst und alle Liebe zu einem eigenen Heim an teuer gemietete W?nde zu verschwenden, die einem nie geh?ren k?nnen, die uns ewigen Nomaden Verh?ltnisse vort?uschen, die f��r uns eben nur erlogen, nur uneingestandene Kulisse sind. Mein Wohnungsideal ist das Zelt. Nur so weit m?chte ich es noch bringen.
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Ich leide oft sehr an der Art meines Humors. Meine ewige Fragestellung, ob nicht jeder Humor ein Quantum Philistrosit?t einschlie?t.
1906
Wenn ich
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