Sappho

Franz Grillparzer
Sappho, by Franz Grillparzer

The Project Gutenberg EBook of Sappho, by Franz Grillparzer
Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the
copyright laws for your country before downloading or redistributing
this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project
Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the
header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the
eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is
important information about your specific rights and restrictions in how
the file may be used. You can also find out about how to make a
donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since
1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of
Volunteers!*****
Title: Sappho Ein Trauerspiel in fuenf Aufzuegen
Author: Franz Grillparzer
Release Date: October, 2005 [EBook #9062] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 2,
2003]

Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK SAPPHO
***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.

This Etext is in German.
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format, known
as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email-- and one in
8-bit format, which includes higher order characters-- which requires a
binary transfer, or sent as email attachment and may require more
specialized programs to display the accents. This is the 8-bit version.
This book content was graciously contributed by the Gutenberg
Projekt-DE. That project is reachable at the web site
http://gutenberg.spiegel.de/.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg
Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der
Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.

SAPPHO
von FRANZ GRILLPARZER
Trauerspiel in fünf Aufzügen
--------------------------------------------------

Dem Herrn Carl August West widmet diesen seinen zweiten
dramatischen Versuch, als Zeichen der Dankbarkeit und Freundschaft,
der Verfasser. --------------------------------------------------
Personen:
Sappho Phaon Eucharis und Melitta, Dienerinnen Sapphos Rhamnes,
Sklave Ein Landmann Dienerinnen, Knechte und Landleute

Erster Aufzug
Freie Gegend. Im Hintergrunde das Meer, dessen flaches Ufer sich
gegen die linke Seite zu in felsichten Abstufungen emporhebt. Hart am
Ufer ein Altar der Aphrodite. Rechts im Vorgrunde der Eingang einer
Grotte mit Gesträuch und Eppich umwachsen; weiter zurück das Ende
eines Säulenganges mit Stufen, zu Sapphos Wohnung führend. Auf der
linken Seite des Vorgrundes ein hohes Rosengebüsch mit einer
Rasenbank davor.

Erster Auftritt
Zimbeln und Flöten und verworrener Volkszuruf in der Ferne.
Rhamnes stürzt herein.
Rhamnes. Auf, auf vom weichen Schlaf! Sie kommt, sie naht! O daß
doch nur die Wünsche Flügel haben Und träg der Fuß, indes das Herz
lebendig. Heraus ihr faulen Mädchen! Zögert ihr? Der trifft euch nicht,
der Jugend vorschnell nennt.
(Eucharis, Melitta und Dienerinnen aus dem Säulengange.)
Melitta. Was schiltst du uns, da sind wir ja!
Rhamnes. Sie naht.

Melitta. Wer?--Götter!
Rhamnes. Sappho naht!
Geschrei (von innen). Heil, Sappho, Heil!
Rhamnes. Jawohl, Heil, Sappho, Heil! Du braves Volk!
Melitta. Doch was bedeutet--
Rhamnes. Nun bei allen Göttern Was frägt das Mädchen auch so
wunderlich. Sie kehret von Olympia, hat den Kranz, Den Kranz des
Sieges hat sie sich errungen; Im Angesicht des ganzen Griechenlands,
Als Zeugen edlen Wettkampfs dort versammelt, Ward ihr der
Dichtkunst, des Gesanges Preis. Drum eilt das Volk ihr jauchzend nun
entgegen, Schickt auf des Jubels breiten Fittichen Den Namen der
Beglückten zu den Wolken. Und diese Hand war's, ach, und dieser
Mund, Der sie zuerst der Leier Sprach' entlocken Und des Gesanges
regellose Freiheit Mit süßem Band des Wohllauts binden lehrte.
Volk (von innen). Heil Sappho, Sappho Heil!
Rhamnes (zu den Mädchen). So freut euch doch! Seht ihr den Kranz?
Melitta. Ich sehe Sappho nur! Wir wollen ihr entgegen!
Rhamnes. Bleibt nur, bleibt! Was soll ihr eurer Freude schlechter Zoll?
Sie ist an andern Beifall nun gewohnt! Bereitet lieber alles drin im
Hause, Nur dienend ehrt der Diener seinen Herrn.
Melitta. Siehst du an ihrer Seite--
Rhamnes. Was?
Melitta. Siehst du? Hoch eine andre, glänzende Gestalt, Wie man der
Leier und des Bogens Gott Zu bilden pflegt!
Rhamnes. Ich sehe! Doch ihr geht!

Melitta. Und erst nur riefst du uns!
Rhamnes. Ich rief euch, ja! Ihr solltet wissen, daß die Herrin naht, Ihr
solltet wissen, daß euch Freude Pflicht, Doch freuen mögt ihr euch nur
drin im Haus. Der Mann mag das Geliebte laut begrüßen, Geschäftig
für sein Wohl liebt still das Weib.
Melitta. So laß uns nur--
Rhamnes. Nicht doch! Nur fort, nur fort! (Er treibt die Mädchen fort.)
Nun mag sie kommen, nun wird Albernheit Ihr vorlaut nicht die schöne
Feier stören.

Zweiter Auftritt
Sappho, köstlich gekleidet, auf einem
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 24
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.