bl?st ins Horn, er singt und lacht?Gar seelenvergnügt und heiter.
Sein Harnisch ist von starkem Erz,?Noch st?rker ist sein Gemüte,?Das ist Herr Richard L?wenherz,?Der christlichen Ritterschaft Blüte.
Willkommen in England! rufen ihm zu?Die B?ume mit grünen Zungen?Wir freuen uns, o K?nig, da? du??streichischer Haft entsprungen.
Dem K?nig ist wohl in der freien Luft,?Er fühlt sich wie neugeboren,?Er denkt an ?streichs Festungsduft -?Und gibt seinem Pferde die Sporen.
Der Asra
T?glich ging die wundersch?ne?Sultanstochter auf und nieder?Um die Abendzeit am Springbrunn,?Wo die wei?en Wasser pl?tschern.
T?glich stand der junge Sklave?Um die Abendzeit am Springbrunn,?Wo die wei?en Wasser pl?tschern;?T?glich ward er bleich und bleicher.
Eines Abends trat die Fürstin?Auf ihn zu mit raschen Worten:?Deinen Namen will ich wissen,?Deine Heimat, deine Sippschaft!
Und der Sklave sprach: Ich hei?e?Mohamet, ich bin aus Yemmen,?Und mein Stamm sind jene Asra,?Welche sterben, wenn sie lieben.
Himmelsbr?ute
Wer dem Kloster geht vorbei?Mittern?chtlich, sieht die Fenster?Hell erleuchtet. Ihren Umgang?Halten dorten die Gespenster.
Eine düstre Prozession?Toter Ursulinerinnen;?Junge, hübsche Angesichter?Lauschen aus Kapuz und Linnen.
Tragen Kerzen in der Hand,?Die unheimlich blutrot schimmern;?Seltsam widerhallt im Kreuzgang?Ein Gewisper und ein Wimmern.
Nach der Kirche geht der Zug,?Und sie setzen dort sich nieder?Auf des Chores Buchsbaumstühle?Und beginnen ihre Lieder.
Litaneienfromme Weisen,?Aber wahnsinnswüste Worte;?Arme Seelen sind es, welche?Pochen an des Himmels Pforte.
?Br?ute Christi waren wir,?Doch die Weltlust uns bet?rte,?Und da gaben wir dem C?sar,?Was dem lieben Gott geh?rte.
?Reizend ist die Uniform?Und des Schnurrbarts Glanz und Gl?tte;?Doch verlockend sind am meisten?C?sars goldne Epaulette.
?Ach, der Stirne, welche trug?Eine Dornenkrone weiland,?Gaben wir ein Hirschgeweihe?Wir betrogen unsern Heiland.
?Jesus, der die Güte selbst,?Weinte sanft ob unsrer Fehle,?Und er sprach: Vermaledeit?Und verdammt sei eure Seele!
?Grabentstiegner Spuk der Nacht,?Müssen bü?end wir nunmehre?Irre gehn in diesen Mauern?Miserere! Miserere!
?Ach, im Grabe ist es gut,?Ob es gleich viel besser w?re?In dem warmen Himmelreiche -?Miserere! Miserere!?
?Sü?er Jesus, o vergib?Endlich uns die Schuld, die schwere,?Schlie? uns auf den warmen Himmel -?Miserere! Miserere!?
Also singt die Nonnenschar,?Und ein l?ngst verstorbner Küster?Spielt die Orgel. Schattenh?nde?Stürmen toll durch die Register.
Pfalzgr?fin Jutta
Pfalzgr?fin Jutta fuhr über den Rhein,?Im leichten Kahn, bei Mondenschein.?Die Zofe rudert, die Gr?fin spricht:??Siehst du die sieben Leichen nicht,?Die hinter uns kommen?Einhergeschwommen -?So traurig schwimmen die Toten!
?Das waren Ritter voll Jugendlust -?Sie sanken z?rtlich an meine Brust?Und schwuren mir Treue - Zur Sicherheit,?Da? sie nicht br?chen ihren Eid,?Lie? ich sie ergreifen?Sogleich und ers?ufen -?So traurig schwimmen die Toten!?
Die Zofe rudert, die Gr?fin lacht.?Das hallt so h?hnisch durch die Nacht!?Bis an die Hüfte tauchen hervor?Die Leichen und strecken die Finger empor,?Wie schw?rend - Sie nicken?Mit gl?sernen Blicken -?So traurig schwimmen die Toten!
Der Mohrenk?nig
Ins Exil der Alpuxarren?Zog der junge Mohrenk?nig;?Schweigsam und das Herz voll Kummer?Ritt er an des Zuges Spitze.
Hinter ihm auf hohen Zeltern?Oder auch in güldnen S?nften?Sa?en seines Hauses Frauen;?Schwarze M?gde tr?gt das Maultier.
Hundert treue Diener folgen?Auf arabisch edlen Rappen;?Stolze G?ule, doch die Reiter?H?ngen schlottrig in den S?tteln.
Keine Zymbel, keine Pauke,?Kein Gesangeslaut ert?nte;?Nur des Maultiers Silbergl?ckchen?Wimmern schmerzlich in der Stille.
Auf der H?he, wo der Blick?Ins Duero-Tal hinabschweift,?Und die Zinnen von Granada?Sichtbar sind zum letzten Male:
Dorten stieg vom Pferd der K?nig?Und betrachtete die Stadt,?Die im Abendlichte gl?nzte,?Wie geschmückt mit Gold und Purpur.
Aber, Allah! Welch ein Anblick!?Statt des vielgeliebten Halbmonds,?Prangen Spaniens Kreuz und Fahnen?Auf den Türmen der Alhambra.
Ach, bei diesem Anblick brachen?Aus des K?nigs Brust die Seufzer,?Tr?nen überstr?mten pl?tzlich?Wie ein Sturzbach seine Wangen.
Düster von dem hohen Zelter?Schaut' herab des K?nigs Mutter,?Schaut' auf ihres Sohnes Jammer,?Und sie schalt ihn stolz und bitter.
?Boabdil el Chico?, sprach sie,??Wie ein Weib beweinst du jetzo?Jene Stadt, die du nicht wu?test?Zu verteidgen wie ein Mann.?
Als des K?nigs liebste Kebsin?Solche harte Rede h?rte,?Stürzte sie aus ihrer S?nfte?Und umhalste den Gebieter.
?Boabdil el Chico,? sprach sie,??Tr?ste dich, mein Hei?geliebter,?Aus dem Abgrund deines Elends?Blüht hervor ein sch?ner Lorbeer.
?Nicht allein der Triumphator,?Nicht allein der sieggekr?nte?Günstling jener blinden G?ttin,?Auch der blutge Sohn des Unglücks,
?Auch der heldenmütge K?mpfer,?Der dem ungeheuren Schicksal?Unterlag, wird ewig leben?In der Menschen Angedenken.?
?Berg des letzten Mohrenseufzers??Hei?t bis auf den heutgen Tag?Jene H?he, wo der K?nig?Sah zum letzten Mal Granada.
Lieblich hat die Zeit erfüllet?Seiner Liebsten Prophezeiung,?Und des Mohrenk?nigs Name?Ward verherrlicht und gefeiert.
Nimmer wird sein Ruhm verhallen,?Ehe nicht die letzte Saite?Schnarrend losspringt von der letzten?Andalusischen Gitarre.
Geoffroy Rudèl und Melisande von Tripoli
In dem Schlosse Blay erblickt man?Die Tapete an den W?nden,?So die Gr?fin Tripolis?Einst gestickt mit klugen H?nden.
Ihre ganze Seele stickte?Sie hinein, und Liebestr?ne?Hat gefeit das seidne Bildwerk,?Welches darstellt jene Szene:
Wie die Gr?fin den Rudèl?Sterbend sah am Strande liegen,?Und das Urbild ihrer Sehnsucht?Gleich erkannt' in seinen Zügen.
Auch Rudèl hat hier zum ersten?Und zum letzten Mal erblicket?In der Wirklichkeit die Dame,?Die ihn oft im Traum entzücket.
über ihn beugt sich die Gr?fin,?H?lt ihn liebevoll umschlungen,?Kü?t den todesbleichen Mund,?Der so sch?n ihr Lob gesungen!
Ach! der Ku? des Willkomms wurde?Auch zugleich der Ku? des Scheidens,?Und so leerten sie den Kelch?H?chster Lust und tiefsten Leidens.
In dem Schlosse Blay alln?chtlich?Gibts ein Rauschen, Knistern, Beben,?Die Figuren der Tapete?Fangen pl?tzlich an zu leben.
Troubadour und Dame schütteln?Die verschlafnen Schattenglieder,?Treten aus der Wand und wandeln?Durch die S?le auf und nieder.
Trautes Flüstern, sanftes T?ndeln,?Wehmutsü?e Heimlichkeiten,?Und posthume Galantrie?Aus des Minnesanges Zeiten:
?Geoffroy! Mein totes Herz?Wird erw?rmt von deiner Stimme,?In den l?ngst erloschnen
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