Rosenkranze,?W?hrend ich, bis du zum Turme?Kehretest, deiner hier geharret.
Denn ich wollte dich ersuchen,?In der K��rze mir zu sagen,?Was in der vers?umten Stunde?Mir vom Liebestrank entgangen.
Denn der T?ne Macht und Wunder?Kann ich mir schon deutlich machen;?Dieses Baumes geistge Zungen?��ber mich sind ausgegangen."
Apo spricht: "Der T?ne Wunder?Lehrte dich der Linde Schatten,?Lerne nun von diesem Brunnen?Auch die Kunst des Liebestrankes." --
"Meister, h?chlich ich bewundre,?Wie du fein mich h?hnend strafest;?Ach! zu tief ist mir der Bunnen,?Und der Eimer sch?pft nur Wasser.
Auf des Glanzes Spiegel unten?Sah ich oft ein Antlitz strahlend?Durch die gr��nen Zweige funkeln,?Aber nimmer steigts zum Rande.
Treulos immer ists verschwunden,?Wenn ich weisheitsdurstig nahte.?Nur das Bild von Gottes Mutter?Weilte ruhig meinen Klagen.
Und so kr?nt ich sie mit Blumen,?Da?, nach gleichem Preis verlangend,?Auch das sch?nre Bild des Brunnens?G��tger meiner Andacht achte.
Doch noch immer mu? im Durste?Ich am kalten Rande schmachten,?M?cht hinab zu einem Kusse?St��rzend mich im Tode baden." --
"Trage Wasser in den Brunnen." --?Spricht der Meister -- "bis zum Rande,?Dann magst du die durstge Zunge?Bald im k��hlen Spiegel laben." --
"Meister, was dir nie gelungen",?Spricht Meliore, "soll ich wagen??Seit dem Teufel hat die Schule?Wasser in den Born getragen.
Doch des Himmels Spiegel unten?Ist noch nie heraufgewallet;?Von der Schule zu gesunden?Will den Blick ich aufw?rts schlagen."
So sprach er im Jugendmute,?Als er f��hlt der Rede Stachel.?Apo spricht: "Ich sag dem Kruge:?Gehe, bis du brichst, zum Wasser!
K��hner Knabe, willst du Funken,?Fange eh du streichst die Katze!"?Zornig geht er dann zum Turme,?Und Meliore steht verlachet.
? Romanze IV: Rosablanka und Biondetta
Nieder auf Bolognas Gassen?Brennt die volle Mittagssonne,?Und aus hohen Schloten wallen?Wei? des dichten Rauches Wolken.
In den Kellern klimpern Flaschen,?Und auf k��hlem Marmorboden?Wird mit silbernem Gerassel?Schon des Reichen Tisch geordnet.
Suchend hie und da den Schatten,?Schleichen von der Klosterpforte?Auch die Bettler zu dem Mahle,?Mit dem vollen Suppentopfe.
Und der Ochse lauscht am Wagen,?Wiederk?uend in der Sonne?Einsam auf dem hei?en Markte,?Auf das Pl?tschern hoher Bronnen.
Aber in der Linde Schatten,?Wo die fromme T?nzrin wohnet,?Scheint der Mittag selbst entschlafen?An dem lieben, stillen Bronnen.
Leis umgrast von seinem Lamme?Auf dem dicht berasten Boden?Ruht ein s��?er, kleiner Knabe,?Schlummergl��hnd in goldnen Locken.
Jede Bl��te h?r ich fallen,?H?r des Knaben leisen Odem,?Und die reine Rosablanke?Tritt einher mit ihrem Korbe.
Auf den Stufen des Altares,?Wo sie fr��h den Kranz geflochten,?Ladet sie zum armen Mahle?Kindlich ein die Mutter Gottes.
Eine goldne Honigwabe,?Auch ein St��ckchen wei?en Brotes?Und die milchgef��llte Flasche?Nimmt sie aus dem wei?en Korbe.
Da erwacht der blonde Knabe?Und steht harrend bei dem Bronnen,?Und es rief ihn Rosablanke:?"Komm, ich geb dir Honigbrote!"
Und er nahet mit dem Lamme?Freundlich sich der Jungfrau Scho?e,?Auch ein V?glein kommt zu Gaste?Von der Linde abgeflogen.
Liebreich l?chelt Rosablanke,?Hei?t sie allesamt willkommen,?Und es spricht der blonde Knabe:?"Du bist mild, o fromme Tochter!
Was du teilest mit den Armen,?Das hast du dem Herrn geboten,?Der sich deiner wird erbarmen?In der Stunde deines Todes!"
Von der G?ste lautem Danke?Ward Biondetta hergelocket,?Schaut herab zur offnen Tafel,?Will mit ihrer Kunst sie loben.
Leis ergreift sie ihre Harfe,?Singet still herabgebogen:?"Heil dir, Jungfrau, mit dem Lamme,?Mit dem Knaben, mit dem Vogel.
��ber deinem frommen Mahle?Weile gern das Auge Gottes,?Denn so liebe G?ste sa?en?Einstens um das Tischlein Josefs.
Herr, dies Mahl la? dir gefallen?Zum Ged?chtnis deines Sohnes,?Und die arme irdsche Harfe?Klinge bald am Himmelstore."
Als die Worte niederklangen,?Sa? die Jungfrau stille horchend,?Lie?t die G?ste munter naschen?Brot und Honig aus dem Scho?e.
Und Biondetta fl��stert sachte:?"M?gdlein, sieh nach deinem Korbe,?Denn das Lamm hat mit der Nase?Schon das wei?e Tuch erhoben.
Kindisch horchend meiner Harfe,?Bist du um dein Brot gekommen:?Darf ich dich zu Gaste laden,?So tritt ein in meine Pforte!"
Doch nun spricht der blonde Knabe:?"Eh du gehest, fromme Tochter,?Gib drei Kerzlein mir vom Wachse,?Da? ich sie heut abend opfre.
Ich will dir ein Lied auch sagen,?Wenn ich wieder zu dir komme,?Von dem Knaben und dem Lamme?Und drei wundervollen Rosen.
Ich kenn deines Vaters Garten;?Will es Gott, so komm ich morgen."?Und sie gibt drei sch?n gemalte?Kerzen ihm, da? er sie opfre.
Eine rote, eine schwarze:?Und er spricht: "F��r dich, du Fromme,?Ist die wei?e hier -- drei Farben?Will ich f��r drei Rosen opfern!"
Und nun wendet sich der Knabe,?Spricht: "Gedenke dieses Morgens,?Denk der Schlange und des Mannes,?Folge seinen ernsten Worten.
Da? sich unser m?g erbarmen,?Der du gabst die frischen Rosen,?Die zertreten hat die Schlange,?Die den Heiland hat geboren!"
Und nun schied er. Tief erbanget?Denkt die Jungfrau seiner Worte,?Bis Biondetta sie ermahnte?Mit der Saiten goldnem Tone.
Ihren Korb nimmt Rosablanke;?Wie von lieber Hand gezogen?Steigt sie zu Biondettas Kammer?Und spricht sch��chtern: "Willst du Rosen?
Rosen, rot wie deine Wangen,?Kerzen, rein und schlank gezogen,?Wie dein klarer Leib gestaltet?"?Sprichts und zieht das Tuch vom Korbe.
Kann die Antwort nicht erwarten,?Setzt sich nieder an den Boden,?Fleht: "O schlage an die Harfe,?Singe, singe rein und golden!"
Und Biondetta spricht: "O klare?Jungfrau, sch?ne Harfe Gottes,?Woll an meinem Herzen schlagen?Von den Armen lieb umschlossen!"
Und es sinket Rosablanke?Ihr ans Herz, und heilig lodert?��ber sie die Gottesflamme,?Da? die Seelen dicht verschmolzen.
Da? von ihren s��?en Wangen,?Von den rot und wei?en Rosen,?Von dem Klang verborgner Harfen?Heilge Tr?nenquellen flossen.
"H?rst du, h?rst du, wie vom Klange?Mir des Herzen Saiten pochen,?Wie von g?ttlichem Gesange?Sich ein Netz um uns gezogen?
O, wer bist du? meine
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