Robur der Sieger

Jules Verne

Robur der Sieger

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Title: Robur der Sieger
Author: Jules Verne
Release Date: April 6, 2005 [EBook #15559]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Robur der Sieger
von
Julius Verne.

Bibliographische Anstalt Adolph Schumann. Leipzig
Julius Verne's Reiseromane. Band 51.
[Hinweis: Andere ��bersetzungen des Romans "Robur-le-Conqu��rant" erschienen unter dem Titel "Robur der Eroberer".]

I.
Worin die gelehrte Welt sich ebenso wenig Rath wei?, wie die ungelehrte.

Paff! ... Paff!
Zwei Pistolensch��sse knallten zu gleicher Zeit. Eine Kuh, welche eben in der Entfernung von f��nfzig Schritten vor��ber trabte, bekam eine Kugel in's R��ckgrat ... und sie ging die Sache doch gar nichts an.
Von den beiden Gegnern war keiner getroffen worden.
Wer waren jene beide Herren? Niemand wei? es, und gerade hier w?re ja Gelegenheit gewesen, ihre Namen der Nachwelt zu ��berliefern. Es l??t sich ��ber sie nichts weiter sagen, als da? der ?ltere ein Engl?nder, der j��ngere Duellant ein Amerikaner war. Desto leichter l??t sich die Oertlichkeit bestimmen, an der jener unschuldige Wiederk?uer eben sein letztes Grasb��ndelchen abgeweidet hatte; diese ist n?mlich am rechten Ufer des Niagara und unweit der H?ngebr��cke zu suchen, welche drei Meilen unterhalb der ber��hmten F?lle das canadische Ufer mit dem amerikanischen verbindet.
Der Engl?nder schritt jetzt auf den Amerikaner zu.
"Ich bleibe nichtsdestoweniger dabei, da? es die Melodie ?Rule Britannia? war, sagte er.
-- Nein, der ?Yankee Doodle?!" versetzte der Andere.
Der Streit schien auf's Neue entbrennen zu sollen, als sich einer der Zeugen -- ohne Zweifel im Interesse des weidenden Viehs -- mit den Worten einmischte:
"Nehmen wir an, es w?re der ?Rule Doodle? und der ?Yankee Britannia? gewesen und begeben wir uns nun zum Fr��hst��ck."
Dieses Compromi? zwischen den beiden Nationalges?ngen Amerikas und Gro?britanniens wurde zur allgemeinen Befriedigung angenommen. L?ngs des linken Niagara-Ufers zur��ckwandelnd, beeilten sich Amerikaner und Engl?nder, an der einladenden Tafel des H?tels auf Goat Island -- einem neutralen Gebiete zwischen den beiden F?llen -- Platz zu nehmen. W?hrend ihrer Besch?ftigung mit gekochten Eiern und dem landes��blichen Schinken mit kaltem Roastbeef, einem Zwischengericht von im Munde fast brennenden Pickles und mit Hochfluthen von Thee, welche die weltbekannten Wasserf?lle eifers��chtig machen k?nnten, wollen wir sie nicht weiter st?ren, zumal kaum anzunehmen ist, da? von ihnen im Laufe dieser Erz?hlung noch ferner die Rede sein wird.
Wer hatte nun Recht -- der Engl?nder oder der Amerikaner? Es w?re schwer gewesen, diese Frage zu entscheiden. Jedenfalls liefert jenes Duell den Beweis f��r die leidenschaftliche Erregung der Geister nicht allein in der Neuen, sondern auch in der Alten Welt, und zwar ��ber ein Ereigni? oder eine unerkl?rliche Erscheinung, welche seit etwa einem Monate alle K?pfe verwirrte.
?... Os sublime dedit coelumque tueri? hat Ovid einst zu Ehren der Menschheit gesungen. In der That hatte man seit dem Erscheinen des ersten Menschen auf der Erdkugel noch niemals den Himmel so vielfach betrachtet.
Gerade in der vorhergegangenen Nacht hatte n?mlich eine Trompete aus der Luft ihre metallenen T?ne herabgeschmettert ��ber denjenigen Theil von Canada, der sich zwischen dem Ontario- und dem Erie-See ausdehnt. Die Einen hatten daraus den ?Yankee Doodle?, die Anderen das ?Rule Britannia? zu h?ren vermeint, daraus entstand auch obiger angels?chsische Zweikampf, der mit dem Fr��hst��ck auf Goat Island endigte. Vielleicht war es weder der eine, noch der andere Nationalgesang gewesen; nur dar��ber herrschte bei Niemand ein Zweifel, da? die betreffenden T?ne die Eigenth��mlichkeit gehabt hatten, als schienen sie vom Himmel zur Erde hernieder zu steigen.
Sollte man etwa gar an eine Himmelsposaune denken, die ein Engel oder ein Erzengel geblasen h?tte? ... Waren es nicht vielmehr lustige Luftschiffer gewesen, die sich des sonoren Instrumentes bedienten, von dem die Reclame so ausgebreiteten Gebrauch macht? Nein, von einem Ballon, von Luftschiffern konnte nicht die Rede sein. In hohen Himmelsregionen vollzog sich ein au?ergew?hnliches Ereigni?, dessen Natur und Ursprung kein Mensch zu entr?thseln vermochte. Heute zeigte sich dasselbe ��ber Amerika, vierundzwanzig Stunden sp?ter ��ber Europa, acht Tage sp?ter in Asien ��ber dem Himmlischen Reiche. Wenn die Trompete, welche das Vor��berziehen jener Erscheinung ank��ndigte, nicht die des J��ngsten Gerichtes war, welche, ja, welche war es dann?
In allen Landen der Erde, in K?nigreichen wie in Republiken, entstand deshalb eine gewisse Unruhe, welche gestillt werden mu?te. Vernimmt Einer in seinem Hause eigenth��mliche und unerkl?rliche Ger?usche, w��rde er nicht schnellstens die Ursache derselben zu ermitteln suchen, und wenn das vergeblich w?re, w��rde er nicht sein Haus verlassen, um ein anderes zu bewohnen? Ganz sicherlich! Hier war das Haus freilich die Erdkugel, und es gab doch kein Mittel, diese zu verlassen und etwa mit dem Monde, Mars, Venus, Jupiter oder einem anderen Planeten des Sonnensystems zu vertauschen.
Es
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