da der Dampfer auf diese Weise viel von seiner Bewegungsfreiheit einbüsste, die er doch weiter oben sehr n?tig hatte. Er war n?mlich bisher nur bis Ana hinaufgefahren und die B?nke, Untiefen und Felsbl?cke im Flusse waren der Mannschaft daher nur bis zu diesem Punkte bekannt. Weiter aufw?rts hatte sich nur ein einziges Mal ein Dampfer des Sultans gewagt, mit dem Resultat, dass er in der N?he der Ratamündung auf eine Ger?llbank auflief. Der malaiische Bootsführer teilte mir daher sogleich mit, dass er, falls ich den Fluss noch weiter hinauffahren wolle, die Verantwortung nicht weiter übernehme und sein Amt als Steuermann und Befehlshaber niederlegen werde, obgleich ich ihm gesagt hatte, dass zwei zuverl?ssige Bandjaresen, die diesen Teil des Flusses oft befahren hatten, mitgehen und das Fahrwasser angeben würden.
Da ein m?glichst weites Hinaufbugsieren der B?te für uns sehr wichtig war und ein Kennenlernen des Fahrwassers dem künftigen Verwaltungsbeamten am Mahakam von grossem Wert sein konnte, beschloss ich, die Verantwortung und mit dieser das ungewohnte Kommando auf einem Dampfer selbst auf mich zu nehmen. Nach einem herzlichen Abschied von Angin, der Wittwe _Ding Ledjüs_, und von deren Sohn _Djü_, fuhren wir bei fallendem Wasser und strahlendem Sonnenschein ab. Falls der Wasserstand nicht mehr viel niedriger wurde, liefen wir keine Gefahr, und da meine beiden Führer wirklich gut Bescheid wussten, dampften wir den ganzen Tag über langsam weiter. Als wir bei Udju Halang vorbeifuhren, eilten s?mtliche Dorfbewohner ans Ufer, um den aussergew?hnlichen Anblick eines Dampfbootes zu geniessen.
Obgleich die Str?mung zwischen den Ger?llb?nken bisweilen sehr heftig war, wurde sie von dem kr?ftigen Dampfer doch ohne Schwierigkeiten überwunden. Dank dem chinesischen Maschinisten, der sein Amt nicht wie der maduresische Befehlshaber niedergelegt hatte, sondern sein m?glichstes zu leisten versuchte, geschah am Ersten Tage auch kein Unglück. Die Felsbl?cke, die etwas unterhalb 'Ma Mehak Teba an der linken Uferseite lagen und von denen man dem Befehlshaber gesagt hatte, er werde nicht lebend an ihnen vorüberkommen, ragten weit über die Wasserfl?che hervor und waren daher leicht zu vermeiden. Selbst die Engen und Stromschnellen bei 'Ma Mehak Teba, welche für die Schiffahrt sehr verh?ngnissvoll werden k?nnen, passierten wir ohne Schwierigkeiten, da die sonst heftigen Str?mungen bei diesem niedrigen Wasserstande ungef?hrlich waren.
Bei Sonnenuntergang liessen wir an der Mündung des Pari den Anker fallen, worauf unsere Bahau zu ihrer grossen Erleichterung ihre B?te l?sten und ans Ufer ruderten. Sie hatten sich n?mlich den Tag über zwar an der grossen Schnelligkeit der Fahrt erfreut, jedoch bei jeder Wendung scharf darauf achten müssen, dass ihre schwerbeladenen, niedrigen B?te nicht Wasser sch?pften und umschlugen. Sie verhinderten dies, indem sie ihre B?te mittelst der langen gala (Stangen) untereinander verbanden, wodurch sie besser das Gleichgewicht zu bewahren vermochten. Es erwies sich bald als notwendig, alle B?te, ausser den beiden grossen, vom Dampfer loszul?sen, denn der Anker wollte im Flussgrund nicht haften. An verschiedenen stellen wurde versucht, einen Halt zu finden, auch h?rten wir den Anker auf dem Boden schleppen, doch blieb er nirgends haften, weil das ganze Flussbett aus glatten Steinschichten mit geringen Unebenheiten bestand. Erst als die ganze eiserne Kette hinabgelassen worden war, blieb der Dampfer still liegen, jedoch nur scheinbar, in Wirklichkeit glitt er sehr langsam stromabw?rts, was uns aber nicht verhinderte, ruhig bis zum Tagesanbruch zu schlafen. Der Morgen war dunkel und regnerisch; bevor wir noch aufbrachen, goss es in Str?men. Das Wasser begann auch sogleich zu steigen und durch die st?rker werdende Str?mung erwuchsen uns weit mehr Schwierigkeiten als Tags zuvor. Auch jetzt hinderten die B?te der Bahau eine Fahrt mit vollem Dampf, die h?ufig bei engen Biegungen um Ger?llb?nke der heftigen Str?mung wegen sehr wünschenswert gewesen w?re. So fuhren wir denn auch schliesslich geradeaus auf eine überschwemmte Ger?llbank auf, und nur ein schnelles Arbeiten der Maschine in umgekehrter Richtung verhinderte ein Festlaufen.
Nun blieb nichts anderes übrig, als die Bahau den Fluss selbst?ndig hinauffahren und nur unsere grossen B?te vom "_Lawu_" bugsieren zu lassen. Zwar ging es jetzt mühelos weiter, aber da oberhalb Long Howong, beim Rata, sehr schwer zu überw?ltigende Str?mungen vorkommen und das Wasser infolge des anhaltenden Regens st?ndig stieg, beschloss ich, doch in Long Howong anzulegen und es von dem folgenden Tage abh?ngen zu lassen, ob der "_Lawu_" uns noch weiter bugsieren sollte oder nicht. Das ununterbrochene Steigen des Flusses veranlasste uns bereits abends, die Ladung aus dem Dampfer in einige schwimmende malaiische H?user, die vor der eigentlichen Niederlassung im Flusse lagen und verschiedenen buginesischen und bandjaresischen H?ndlern geh?rten, überzuführen. Bald darauf legten auch unsere Bahau vor unseren improvisierten Packh?usern an.
Am anderen Morgen fuhr der "_Lawu_" bereits früh zur Küste zurück und nahm alle Briefe mit, die wir in den letzten einf?rmigen Tagen unseren Angeh?rigen und Freunden geschrieben hatten. In grosse Verlegenheit brachte mich der Gedanke, wie ich die ganze Ladung des Dampfers nach oben schaffen sollte. Am schwersten waren die grossen Mengen Salz, die ich auch diesmal in verl?teten
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