dir empfehl ich Ruhe! Du hast am Ufer, wei?t du, mir des Rheins Zwei Siege jüngst verscherzt; regier dich wohl, Und la? mich heut den dritten nicht entbehren, Der mindres nicht, als Thron und Reich, mir gilt!
(Zu den Offizieren.)
Folgt mir!--He, Franz!
Ein Reitknecht (tritt auf). Hier!
Der Kurfürst. Rasch! Den Schimmel vor! --Noch vor der Sonn im Schlachtfeld will ich sein!
(Ab; die Generale, Obersten und Offiziere folgen ihm.)
Sechster Auftritt
Der Prinz von Homburg (in den Vordergrund tretend). Nun denn, auf deiner Kugel, Ungeheures, Du, der der Windeshauch den Schleier heut, Gleich einem Segel lüftet, roll heran! Du hast mir, Glück, die Locken schon gestreift: Ein Pfand schon warfst du, im Vorüberschweben, Aus deinem Füllhorn l?chelnd mir herab: Heut, Kind der G?tter, such ich, flüchtiges, Ich hasche dich im Feld der Schlacht und stürze Ganz deinen Segen mir zu Fü?en um: W?rst du auch siebenfach, mit Eisenketten, Am schwedschen Siegeswagen festgebunden! (Ab.)
Zweiter Akt
Szene: Schlachtfeld bei Fehrbellin.
Erster Auftritt
Obrist Kottwitz, Graf Hohenzollern, Rittmeister von der Golz, und andere Offiziere, an der Spitze der Reuterei, treten auf.
Obrist Kottwitz (au?erhalb der Szene). Halt hier die Reuterei, und abgesessen!
Hohenzollern und Golz (treten auf). Halt!--Halt!
Obrist Kottwitz. Wer hilft vom Pferde mir, ihr Freunde?
Hohenzollern und Golz. Hier, Alter, hier! (Sie treten wieder zurück..)
Obrist Kottwitz (au?erhalb). Habt Dank!--Ouf! Da? die Pest mich! --Ein edler Sohn, für euren Dienst, jedwedem, Der euch, wenn ihr zerfallt, ein Gleiches tut!
(Er tritt auf; Hohenzollern, Golz und andere, hinter ihm.)
Ja, auf dem Ro? fühl ich voll Tugend mich; Doch sitz ich ab, da hebt ein Strau? sich an, Als ob sich Leib und Seele k?mpfend trennten!
(Er sieht sich um.)
Wo ist des Prinzen, unsers Führers, Durchlaucht?
Hohenzollern. Der Prinz kehrt gleich zu dir zurück!
Obrist Kottwitz. Wo ist er?
Hohenzollern. Er ritt ins Dorf, das dir, versteckt in Büschen, Zur Seite blieb. Er wird gleich wiederkommen.
Ein Offizier. Zur Nachtzeit, h?r ich, fiel er mit dem Pferd?
Hohenzollern. Ich glaube, ja.
Obrist Kottwitz. Er fiel?
Hohenzollern (wendet sich). Nichts von Bedeutung! Sein Rappe scheute an der Mühle sich, Jedoch, leichthin zur Seite niedergleitend, Tat er auch nicht den mindsten Schaden sich. Es ist den Odem keiner Sorge wert.
Obrist Kottwitz (auf einen Hügel tretend). Ein sch?ner Tag, so wahr ich Leben atme! Ein Tag von Gott, dem hohen Herrn der Welt, Gemacht zu sü?erm Ding als sich zu schlagen! Die Sonne schimmert r?tlich durch die Wolken, Und die Gefühle flattern, mit der Lerche, Zum heitern Duft des Himmels jubelnd auf!--
Golz. Hast du den Marschall D?rfling aufgefunden?
Obrist Kottwitz (kommt vorw?rts). Zum Henker, nein! Was denkt die Exzellenz? Bin ich ein Pfeil, ein Vogel, ein Gedanke, Da? er mich durch das ganze Schlachtfeld sprengt? Ich war beim Vortrab, auf den Hackelh?hn, Und in dem Hackelgrund, beim Hintertrab: Doch wen ich nicht gefunden, war der Marschall! Drauf meine Reuter sucht ich wieder auf.
Golz. Das wird sehr leid ihm tun. Es schien, er hatte Dir von Belang noch etwas zu vertraun.
Der Offizier. Da kommt des Prinzen, unsers Führers, Durchlaucht!
Zweiter Auftritt
Der Prinz von Homburg, mit einem schwarzen Band um die linke Hand. Die Vorigen.
Obrist Kottwitz. Sei mir gegrü?t, mein junger edler Prinz! Schau her, wie, w?hrend du im D?rfchen warst, Die Reuter ich im Talweg aufgestellt: Ich denk du wirst mit mir zufrieden sein!
Der Prinz von Homburg. Guten Morgen, Kottwitz!--Guten Morgen, Freunde! --Du wei?t, ich lobe alles, was du tust.
Hohenzollern. Was machtest, Arthur, in dem D?rfchen du? --Du scheinst so ernst!
Der Prinz von Homburg. Ich--war in der Kapelle, Die aus des D?rfchens stillen Büschen blinkte. Man l?utete, da wir vorüberzogen, Zur Andacht eben ein, da trieb michs an, Am Altar auch mich betend hinzuwerfen.
Obrist Kottwitz. Ein frommer junger Herr, das mu? ich sagen! Das Werk, glaubt mir, das mit Gebet beginnt, Das wird mit Heil und Ruhm und Sieg sich kr?nen!
Der Prinz von Homburg. Was ich dir sagen wollte, Heinrich--
(Er führt den Grafen ein wenig vor.)
Was wars schon, was der D?rfling, mich betreffend, Bei der Parol' hat gestern vorgebracht?
Hohenzollern. --Du warst zerstreut. Ich hab es wohl gesehn.
Der Prinz von Homburg. Zerstreut--geteilt; ich wei? nicht, was mir fehlte, Diktieren in die Feder macht mich irr.--
Hohenzollern. --Zum Glück nicht diesmal eben viel für dich. Der Truch? und Hennings, die das Fu?volk führen, Die sind zum Angriff auf den Feind bestimmt, Und dir ist aufgegeben, hier zu halten Im Tal, schlagfertig mit der Reuterei, Bis man zum Angriff den Befehl dir schickt.
Der Prinz von Homburg (nach einer Pause, in der er vor sich niedergetr?umt). --Ein wunderlicher Vorfall!
Hohenzollern. Welcher, Lieber?
(Er sieht ihn an.--Ein Kanonenschu? f?llt.)
Obrist Kottwitz. Holla, ihr Herrn, holla! Sitzt auf! sitzt auf! Das ist der Hennings und die Schlacht beginnt!
(Sie besteigen s?mtlich einen Hügel.)
Der Prinz von Homburg. Wer ist es? Was?
Hohenzollern. Der Obrist Hennings, Arthur, Der sich in Wrangels Rücken hat geschlichen! Komm nur, dort kannst du alles überschaun.
Golz (auf dem Hügel). Seht, wie er furchtbar sich am Rhyn entfaltet!
Der Prinz von Homburg (h?lt sich die Hand vors Auge). --Der Hennings dort auf
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