von Homburg. --Was ist dies für ein Handschuh?
(Er betrachtet den Handschuh, den er in der Hand h?lt.)
Hohenzollern. Ja, was wei? ich?-- (Für sich.) Verwünscht! Den hat er der Prinzessin Nichte, Dort oben unbemerkt vom Arm gerissen! (Abbrechend.) Nun, rasch! Hinweg! Was s?umst du? Fort!
Der Prinz von Homburg (wirft den Handschuh wieder weg). Gleich, gleich!-- He, Franz, der Schurke der mich wecken sollte!
Hohenzollern (betrachtet ihn). Er ist ganz rasend toll!
Der Prinz von Homburg. Bei meinem Eid! Ich wei? nicht, liebster Heinrich, wo ich bin.
Hohenzollern. In Fehrbellin, du sinnverwirrter Tr?umer; In einem von des Gartens Seiteng?ngen, Der ausgebreitet hinterm Schlosse liegt!
Der Prinz von Homburg (für sich). Da? mich die Nacht verschlang! Mir unbewu?t Im Mondschein bin ich wieder umgewandelt!
(Er fa?t sich)
Vergib! Ich wei? nun schon. Es war, du wei?t, vor Hitze, Im Bette gestern fast nicht auszuhalten. Ich schlich ersch?pft in diesen Garten mich, Und weil die Nacht so lieblich mich umfing, Mit blondem Haar, von Wohlgeruch ganz triefend Ach! wie den Br?utgam eine Perserbraut, So legt ich hier in ihren Scho? mich nieder. --Was ist die Glocke jetzo?
Hohenzollern. Halb auf Zw?lf.
Der Prinz von Homburg. Und die Schwadronen, sagst du, brachen auf?
Hohenzollern. Versteht sich, ja! Glock zehn; dem Plan gem??! Das Regiment Prinzessin von Oranien, Hat, wie kein Zweifel ist, an ihrer Spitze Bereits die H?hn von Hackelwitz erreicht, Wo sie des Heeres stillen Aufmarsch morgen, Dem Wrangel gegenüber decken sollen.
Der Prinz von Homburg. Es ist gleichviel! Der alte Kottwitz führt sie, Der jede Absicht dieses Marsches kennt. Zudem h?tt ich zurück ins Hauptquartier Um zwei Uhr morgens wieder kehren müssen, Weil hier Parole noch soll empfangen werden: So blieb ich besser gleich im Ort zurück. Komm; la? uns gehn! Der Kurfürst wei? von nichts?
Hohenzollern. Ei, was! Der liegt im Bette l?ngst und schl?ft.
(Sie wollen gehen; der Prinz stutzt, kehrt sich um, und nimmt den Handschuh auf.)
Der Prinz von Homburg. Welch einen sonderbaren Traum tr?umt ich?!-- Mir war, als ob, von Gold und Silber strahlend Ein K?nigsschlo? sich pl?tzlich ?ffnete, Und hoch von seiner Marmorramp' herab, Der ganze Reigen zu mir niederstiege, Der Menschen, die mein Busen liebt: Der Kurfürst und die Fürstin und die--dritte, --Wie hei?t sie schon?
Hohenzollern. Wer?
Der Prinz von Homburg (er scheint zu suchen). Jene--die ich meine! Ein Stummgeborner würd sie nennen k?nnen!
Hohenzollern. Die Platen?
Der Prinz von Homburg. Nicht doch, Lieber!
Hohenzollern. Die Ramin?
Der Prinz von Homburg. Nicht, nicht doch, Freund!
Hohenzollern. Die Bork? die Winterfeld?
Der Prinz von Homburg. Nicht, nicht; ich bitte dich! Du siehst die Perle Nicht vor dem Ring, der sie in Fassung h?lt.
Hohenzollern. Zum Henker, sprich! L??t das Gesicht sich raten? --Welch eine Dame meinst du?
Der Prinz von Homburg. Gleichviel! Gleichviel! Der Nam ist mir, seit ich erwacht, entfallen, Und gilt zu dem Verst?ndnis hier gleichviel.
Hohenzollern. Gut! So sprich weiter!
Der Prinz von Homburg. Aber st?r mich nicht!-- Und er, der Kurfürst, mit der Stirn des Zeus, Hielt einen Kranz von Lorbeern in der Hand: Er stellt sich dicht mir vor das Antlitz hin, Und schl?gt, mir ganz die Seele zu entzünden, Den Schmuck darum, der ihm vom Nacken h?ngt, Und reicht ihn, auf die Locken mir zu drücken --O Lieber!
Hohenzollern. Wem?
Der Prinz von Homburg. O Lieber!
Hohenzollern. Nun, so sprich!
Der Prinz von Homburg. --Es wird die Platen wohl gewesen sein.
Hohenzollern. Die Platen? Was!--Die jetzt in Preu?en ist?
Der Prinz von Homburg. Die Platen. Wirklich. Oder die Ramin.
Hohenzollern. Ach, die Ramin! Was! Die, mit roten Haaren!-- Die Platen, mit den schelmschen Veilchenaugen! Die, wei? man, die gef?llt dir.
Der Prinz von Homburg. Die gef?llt mir.--
Hohenzollern. Nun, und die, sagst du, reichte dir den Kranz?
Der Prinz von Homburg. Hoch auf, gleich einem Genius des Ruhms, Hebt sie den Kranz, an dem die Kette schwankte, Als ob sie einen Helden kr?nen wollte. Ich streck, in unaussprechlicher Bewegung, Die H?nde streck ich aus, ihn zu ergreifen: Zu Fü?en will ich vor ihr niedersinken. Doch, wie der Duft, der über T?ler schwebt, Vor eines Windes frischem Hauch zerstiebt, Weicht mir die Schar, die Ramp' ersteigend, aus. Die Rampe dehnt sich, da ich sie betret Endlos, bis an das Tor des Himmels aus, Ich greife rechts, ich greife links umher, Der Teuren einen ?ngstlich zu erhaschen. Umsonst! Des Schlosses Tor geht pl?tzlich auf; Ein Blitz der aus dem Innern zuckt, verschlingt sie, Das Tor fügt rasselnd wieder sich zusammen, Nur einen Handschuh, heftig, im Verfolgen, Streif ich der sü?en Traumgestalt vom Arm: Und einen Handschuh, ihr allm?chtgen G?tter, Da ich erwache, halt ich in der Hand!
Hohenzollern. Bei meinem Eid!--Und nun meinst du, der Handschuh, Der sei der ihre?
Der Prinz von Homburg. Wessen?
Hohenzollern. Nun, der Platen!
Der Prinz von Homburg. Der Platen. Wirklich. Oder der Ramin.--
Hohenzollern (lacht). Schelm, der du bist, mit deinen Visionen! Wer wei? von welcher Sch?ferstunde, traun, Mit Fleisch und Bein hier wachend zugebracht, Dir noch der Handschuh in den H?nden klebt!
Der Prinz von Homburg. Was! Mir? Bei meiner Liebe--!
Hohenzollern. Ei so, zum Henker, Was
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