Penthesilea | Page 3

Heinrich von Kleist
Unberufne, Dem Sohn, dem g?ttlichen, der Thetis rollt. Er jetzt, zum Dank, will ihr, der Pele?de, Ein Gleiches thun; doch sie bis auf den Hals Geb��ckt, den m?hnumflossenen, des Schecken, Der, in dem Goldzaum bei?end, sich herumwirft, Weicht seinem Mordhieb aus, und schie?t die Z��gel, Und sieht sich um, und l?chelt, und ist fort.
Antilochus. Ganz wunderbar!
Odysseus. Was bringst du uns von Troja?
Antilochus. Mich sendet Agamemnon her, und fragt dich, Ob Klugheit nicht, bei so gewandelten Verh?ltnissen, den R��ckzug dir gebiete. Uns gelt' es Iliums Mauern einzust��rzen, Nicht einer freien F��rstinn Heereszug, Nach einem uns gleichg��lt'gen Ziel, zu st?ren. Falls du daher Gewi?heit dir verschafft, Da? nicht mit H��lfe der Dardanerburg Penthesilea naht, woll' er, da? ihr Sogleich, um welchen Preis gleichviel, euch wieder In die argivische Verschanzung werft. Verfolgt sie euch, so werd' er, der Atride, Dann an des Heeres Spitze selber sehn, Wozu sich diese r?thselhafte Sphinx Im Angesicht von Troja wird entscheiden.
Odysseus. Beim Jupiter! Der Meinung bin ich auch. Meint ihr, da? der Laertiade sich In diesem sinnentbl??ten Kampf gef?llt? Schafft den Peliden weg von diesem Platze! Denn wie die Dogg' entkoppelt, mit Geheul In das Geweih des Hirsches f?llt: der J?ger, Erf��llt von Sorge, lockt und ruft sie ab; Jedoch verbissen in des Prachtthiers Nacken, Tanzt sie durch Berge neben ihm, und Str?me, Fern in des Waldes Nacht hinein: so er, Der Rasende, seit in der Forst des Krieges Die? Wild sich von so seltner Art, ihm zeigte. Durchbort mit einem Pfeilschu?, ihn zu fesseln, Die Schenkel ihm: er weicht, so schw?rt er, eher Von dieser Amazone Ferse nicht, Bis er bei ihren seidnen Haaren sie Von dem gefleckten Tiegerpferd gerissen. Versuch's, o Antiloch, wenn's dir beliebt Und sieh', was deine rednerische Kunst, Wenn seine Lippe sch?umt, bei ihm vermag.
Diomedes. La?t uns vereint, ihr K?nige, noch einmal Vernunft keilf?rmig, mit Gelassenheit, Auf seine rasende Entschlie?ung setzen. Du wirst, erfindungsreicher Lariss?er, Den Ri? schon, den er beut, zu finden wissen. Weicht er dir nicht, wohlan, so will ich ihn Mit zwei ?toliern auf den R��cken nehmen, Und einem Klotz gleich, weil der Sinn ihm fehlt, In dem Argiverlager niederwerfen.
Ulysses. Folgt mir!
Antilochus. Nun? Wer auch eilt uns dort heran?
Diomedes. Es ist Adrast. So bleich und so verst?hrt.

Zweiter Auftritt.
Die Vorigen. Ein Hauptmann. (tritt auf)
Odysseus. Was bringst du?
Diomedes. Botschaft?
Der Hauptmann. Euch die ?deste, Die euer Ohr noch je vernahm.
Diomedes. Wie?
Odysseus. Rede!
Der Hauptmann. Achill--ist in der Amazonen H?nden, Und Pergams Mauern fallen jezt nicht um.
Diomedes. Ihr G?tter. ihr olympischen!
Odysseus. Ungl��cksbote!
Antilochus. Wann trug, wo, das Entsetzliche sich zu?
Der Hauptmann. Ein neuer Anfall, hei?, wie Wetterstrahl, Schmolz, dieser wutherf��llten Mavorst?chter, Rings der ?tolier wackre Reihen hin, Auf uns, wie Wassersturz, hernieder sie, Die unbesiegten Myrmidonier, gie?end. Vergebens dr?ngen wir dem Fluchtgewog Entgegen uns: in wilder ��berschwemmung Rei?t's uns vom Kampfplatz strudelnd mit sich fort: Und eher nicht verm?gen wir den Fu?, Als fern von dem Peliden fest zu setzen. Erst jetzo wickelt er, umstarrt von Spie?en, Sich aus der Nacht des Kampfes los, er rollt Von eines H��gels Spitze scheu herab, Auf uns kehrt gl��cklich sich sein Lauf, wir senden Aufjauchzend ihm den Rettungsgru? schon zu: Doch es erstirbt der Laut im Busen uns, Da pl?tzlich jetzt sein Viergespann zur��ck Vor einem Abgrund stutzt, und hoch aus Wolken In grause Tiefe b?umend niederschaut. Vergebens jetzt, in der er Meister ist, Des Isthmus ganze vielge��bte Kunst: Das Ro?geschwader wendet, das erschrockne, Die H?upter r��ckw?rts in die Gei?elhiebe, Und im verworrenen Geschirre fallend, Zum Chaos, Pferd' und Wagen, eingest��rzt, Liegt unser G?ttersohn, mit seinem Fuhrwerk, Wie in der Schlinge eingefangen da.
Antilochus. Der Rasende! Wohin treibt ihn--?
Der Hauptmann. Es st��rzt Automedon, des Fahrzeugs r��st'ger Lenker, In die Verwirrung hurtig sich der Rosse: Er hilft dem Viergekoppel wieder auf. Doch eh' er noch aus allen Knoten rings Die Schenkel, die verwickelten, gel?s't, Sprengt schon die K?niginn, mit einem Schwarm Siegreicher Amazonen, ins Gekl��ft, Jedweden Weg zur Rettung ihm versperrend.
Antilochus. Ihr Himmlischen!
Der Hauptmann. Sie hemmt, Staub rings umqualmt sie, Des Zelters fl��cht'gen Lauf, und hoch zum Gipfel Das Angesicht, das funkelnde, gekehrt, Mi?t sie, auf einen Augenblick, die Wand: Der Helmbusch selbst, als ob er sich entsetzte, Rei?t bei der Scheitel sie von hinten nieder. Drauf pl?tzlich jetzt legt sie die Z��gel weg: Man sieht, gleich einer Schwindelnden, sie hastig Die Stirn, von einer Lockenfluth umwallt, In ihre beiden kleinen H?nde dr��cken. Best��rzt, bei diesem sonderbaren Anblick, Umwimmeln alle Jungfraun sie, mit hei? Eindringlicher Geb?hrde sie beschw?rend; Die Eine, die zun?chst verwandt ihr scheint, Schlingt ihren Arm um sie, inde? die Andre Entschlo?ner noch, des Pferdes Z��gel greift: Man will den Fortschritt mit Gewalt ihr wehren, Doch sie--
Diomedes. Wie? wagt sie es?
Antilochus. Nein, sprich!
Der Hauptmann. Ihr h?rts. Umsonst sind die Versuche, sie zu halten, Sie dr?ngt mit sanfter Macht von beiden Seiten Die Fraun hinweg, und im unruhigen Trabe An dem Gekl��fte auf und nieder streifend, Sucht sie, ob
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