danke, ich kann alles allein machen. Aber bitte, Onkel, wenn ich Leo eine Strohmatte oder eine Decke vor meine T��r legen d��rfte; er versteht dann, da? er da hingeh?rt."
Es fand sich eine Matte und der Hund nahm verst?ndig seinen Platz ein. Onkel und Neffe w��nschten sich gute Nacht. Gebhard lag bald in dem feinen Gastbett. Aber unter dem fremden Dach in dem einsamen Schlafgemach ��berfiel ihn ein bitteres Heimweh und trotz aller M��digkeit konnte er nicht einschlafen. So weit, weit weg war er vom Forsthaus! Und der Vater, wo war der? Der Vater, von dem man jetzt gar nicht reden konnte, w?hrend man fr��her so stolz auf ihn war! Dem kleinen Burschen war zumute, wie wenn ihm der Boden unter den F��?en wankte, da mit der Heimat zugleich die klaren Verh?ltnisse der gl��cklichen Kinderzeit schwanden, in denen er festgewurzelt war.
Wenn wenigstens die Mutter nebenan schliefe oder etwas von der Kleinen zu h?ren w?re, aber gar so einsam war es hier oben! Lange wehrte sich Gebhard als tapferer, kleiner Mann gegen die Tr?nen; endlich kamen sie doch, das Schluchzen lie? sich nicht mehr unterdr��cken und sch��ttelte seinen K?rper.
Mitten in der n?chtlichen Stille wurde ein Laut h?rbar. Gebhard setzte sich auf, lauschte und vernahm ein leises Winseln vor der T��re. Sicher hatte das wachsame Tier seines kleinen Herrn Schluchzen vernommen und war beunruhigt. Oder hatte es selbst Heimweh? Noch einmal derselbe ungewohnte Laut. Es klang so traurig! Da mu?te Gebhard tr?sten. Er tastete sich in der Finsternis an die T��re und hatte kaum einen Spalt ge?ffnet, so zw?ngte sich der Hund herein und dr?ngte sich mit freudigem Bellen an seinen Herrn.
"Still, still!" mahnte Gebhard und das gut gezogene Tier verstummte sofort, aber es wedelte und bezeugte seine gr??te Freude. "Ja, ja, du darfst hier bleiben," fl��sterte Gebhard, "du hast Heimweh; komm her!" Er holte leise die Matte herein und legte sie neben sein Bett. "So, dann sind wir beisammen, ganz nahe. Leg dich!"
Vom Bett aus konnte Gebhard seinen Leo streicheln. Nun wich das Gef��hl der Einsamkeit, vorbei war's mit den n?chtlichen Tr?nen. Schon nach wenigen Minuten hatten die beiden guten Kameraden den Schlaf gefunden.
In der Fr��he des n?chsten Morgen, noch ehe es heller Tag war, schreckte Helene auf durch ein Klingeln an der Haust��re. Wer kam so fr��he? Sicher ihr Mann oder doch eine Nachricht von ihm! Im Nu warf sie einen Morgenrock um, eilte hinaus an die Treppent��re, denn sie selbst wollte ihm ?ffnen, ihn hereinf��hren in ihr Zimmer, ihn lieb haben. Ach--besch?mt stand sie vor dem Milchmann und vor dem K��chenm?dchen, die beide mit erstaunten Augen auf die junge Frau schauten; ohne ein Wort kehrte sie in ihr Schlafzimmer zur��ck.
Das war die erste Entt?uschung und es folgten jede Stunde neue, denn der sehnlich Erwartete kam nicht, und keine Post brachte Nachricht von ihm.
Bruder und Schw?gerin lie?en sich's einen ganzen Tag gefallen, im Unklaren zu bleiben ��ber das Schicksal, das die Familie Stegemann getrennt hatte; sahen sie doch, wie verst?rt Mutter und Sohn waren und da? sie sich nicht entschlie?en konnten, von dem Erlebten zu sprechen. Die Schw?gerin war eine gutm��tige Frau, hatte Helene lieb und wollte, da? die Vertriebenen sich wohl f��hlten in ihrem Haus. Es war ja auch alles in H��lle und F��lle da und keine Kriegsnot zu versp��ren; denn in der Kurz'schen Fabrik, die in Friedenszeit allerlei feine Stahlwaren herstellte, wurden nun Granaten gemacht; der Betrieb war Tag und Nacht im Gang und es ging mehr Geld ein als je in fr��heren Zeiten. Viele beneideten die Familie Kurz und wollten ihr den wachsenden Reichtum mi?g?nnen. So kam es dem Fabrikherrn und seiner Frau ganz erw��nscht, da? die Vertriebenen bei ihnen Zuflucht suchten. Jedermann konnte nun sehen, da? von diesem Reichtum guter Gebrauch gemacht wurde. Aber unbequem waren die Fragen der Bekannten nach den Schicksalen der jungen Familie, nach dem Verbleib des F?rsters Stegemann. Was sollte man antworten, wenn man selbst nichts wu?te?
Herr Kurz sprach mit seiner Frau. "So kann das nicht weiter gehen; Helene weicht allen Fragen aus und sieht gleich so ungl��cklich aus, da? ich nicht in sie dringen mag; und der Bub hat etwas trotzig Zur��ckhaltendes, das einem die Lust nimmt, ihn zu fragen. Helene schrieb immer so begl��ckt ��ber ihn, r��hmte sein offenes, zutunliches Wesen. Ich finde nichts davon und wollte, er w?re samt dem Hund anderswo untergebracht. Aber nun, da er bei uns wie ein Kind vom Haus aufgenommen ist, kann man wenigstens von ihm Antwort auf berechtigte Fragen erwarten. Nimm du ihn einmal vor. Er soll sagen, wo sein Vater ist. Ich will das wissen."
"Du hast ganz recht, habe nur Geduld, ich will es schon herausbringen," sagte Frau Kurz beschwichtigend. An diesem Tag, w?hrend ihr Mann in der Fabrik war, und Helene auf Zureden der Schw?gerin sich auf ihr Ruhebett gelegt hatte, ergab sich's, da? Tante und Neffe allein beisammen waren und sie
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