ins Feuer und ihr bekommt alle kein Fr��hst��ck!? - Nathanael klappte das Buch heftig zu und rannte voll Unmut fort in sein Zimmer. Sonst hatte er eine besondere St?rke in anmutigen, lebendigen Erz?hlungen, die er aufschrieb, und die Clara mit dem innigsten Vergn��gen anh?rte, jetzt waren seine Dichtungen d��ster, unverst?ndlich, gestaltlos, so da?, wenn Clara schonend es auch nicht sagte, er doch wohl f��hlte, wie wenig sie davon angesprochen wurde. Nichts war f��r Clara t?tender, als das Langweilige; in Blick und Rede sprach sich dann ihre nicht zu besiegende geistige Schl?frigkeit aus. Nathanaels Dichtungen waren in der Tat sehr langweilig. Sein Verdru? ��ber Claras kaltes prosaisches Gem��t stieg h?her, Clara konnte ihren Unmut ��ber Nathanaels dunkle, d��stere, langweilige Mystik nicht ��berwinden, und so entfernten beide im Innern sich immer mehr voneinander, ohne es selbst zu bemerken. Die Gestalt des h??lichen Coppelius war, wie Nathanael selbst es sich gestehen mu?te, in seiner Fantasie erbleicht und es kostete ihm oft M��he, ihn in seinen Dichtungen, wo er als grauser Schicksalspopanz auftrat, recht lebendig zu kolorieren. Es kam ihm endlich ein, jene d��stre Ahnung, da? Coppelius sein Liebesgl��ck st?ren werde, zum Gegenstande eines Gedichts zu machen. Er stellte sich und Clara dar, in treuer Liebe verbunden, aber dann und wann war es, als griffe eine schwarze Faust in ihr Leben und risse irgend eine Freude heraus, die ihnen aufgegangen. Endlich, als sie schon am Traualtar stehen, erscheint der entsetzliche Coppelius und ber��hrt Claras holde Augen; die springen in Nathanaels Brust wie blutige Funken sengend und brennend, Coppelius fa?t ihn und wirft ihn in einen flammenden Feuerkreis, der sich dreht mit der Schnelligkeit des Sturmes und ihn sausend und brausend fortrei?t. Es ist ein Tosen, als wenn der Orkan grimmig hineinpeitscht in die sch?umenden Meereswellen, die sich wie schwarze, wei?hauptige Riesen emporb?umen in w��tendem Kampfe. Aber durch dies wilde Tosen h?rt er Claras Stimme: ?Kannst du mich denn nicht erschauen? Coppelius hat dich get?uscht, das waren ja nicht meine Augen, die so in deiner Brust brannten, das waren ja gl��hende Tropfen deines eignen Herzbluts - ich habe ja meine Augen, sieh mich doch nur an!? - Nathanael denkt: Das ist Clara, und ich bin ihr eigen ewiglich. - Da ist es, als fa?t der Gedanke gewaltig in den Feuerkreis hinein, da? er stehen bleibt, und im schwarzen Abgrund verrauscht dumpf das Get?se. Nathanael blickt in Claras Augen; aber es ist der Tod, der mit Claras Augen ihn freundlich anschaut.
W?hrend Nathanael dies dichtete, war er sehr ruhig und besonnen, er feilte und besserte an jeder Zeile und da er sich dem metrischen Zwange unterworfen, ruhte er nicht, bis alles rein und wohlklingend sich f��gte. Als er jedoch nun endlich fertig worden, und das Gedicht f��r sich laut las, da fa?te ihn Grausen und wildes Entsetzen und er schrie auf. ?Wessen grauenvolle Stimme ist das?? - Bald schien ihm jedoch das Ganze wieder nur eine sehr gelungene Dichtung, und es war ihm, als m��sse Claras kaltes Gem��t dadurch entz��ndet werden, wiewohl er nicht deutlich dachte, wozu denn Clara entz��ndet, und wozu es denn nun eigentlich f��hren solle, sie mit den grauenvollen Bildern zu ?ngstigen, die ein entsetzliches, ihre Liebe zerst?rendes Geschick weissagten. Sie, Nathanael und Clara, sa?en in der Mutter kleinem Garten, Clara war sehr heiter, weil Nathanael sie seit drei Tagen, in denen er an jener Dichtung schrieb, nicht mit seinen Tr?umen und Ahnungen geplagt hatte. Auch Nathanael sprach lebhaft und froh von lustigen Dingen wie sonst, so, da? Clara sagte: ?Nun erst habe ich dich ganz wieder, siehst du es wohl, wie wir den h??lichen Coppelius vertrieben haben?? Da fiel dem Nathanael erst ein, da? er ja die Dichtung in der Tasche trage, die er habe vorlesen wollen. Er zog auch sogleich die Bl?tter hervor und fing an zu lesen: Clara, etwas Langweiliges wie gew?hnlich vermutend und sich darein ergebend, fing an, ruhig zu stricken. Aber so wie immer schw?rzer und schw?rzer das d��stre Gew?lk aufstieg, lie? sie den Strickstrumpf sinken und blickte starr dem Nathanael ins Auge. Den ri? seine Dichtung unaufhaltsam fort, hochrot f?rbte seine Wangen die innere Glut, Tr?nen quollen ihm aus den Augen. - Endlich hatte er geschlossen, er st?hnte in tiefer Ermattung - er fa?te Claras Hand und seufzte wie aufgel?st in trostlosem Jammer: ?Ach! - Clara - Clara!? - Clara dr��ckte ihn sanft an ihren Busen und sagte leise, aber sehr langsam und ernst: ?Nathanael - mein herzlieber Nathanael! - wirf das tolle - unsinnige - wahnsinnige M?rchen ins Feuer.? Da sprang Nathanael entr��stet auf und rief, Clara von sich sto?end: ?Du lebloses, verdammtes Automat!? Er rannte fort, bittre Tr?nen vergo? die tief verletzte Clara: ?Ach er hat mich niemals geliebt, denn er versteht mich nicht?, schluchzte sie laut. - Lothar trat in die Laube; Clara mu?te ihm erz?hlen was vorgefallen; er liebte seine Schwester mit ganzer Seele,
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