da? ich ihn Abends in die Wirthsh?user führe zu seinem Vergnigen? -- wolle wir denn noch singen? Abraham und Jacob, was ist das for a Frog.?
Der Knabe war übrigens schon bei den ersten ?rgerlichen Worten des Alten von seinem Stuhle aufgesprungen, und sich die Locken aus der Stirn streichend, machte er sich eifrig daran, das auf dem Tisch liegende Packet aufzuknüpfen, und den Inhalt auf der Tafel desselben auszubreiten. Hierbei war ihm der Alte behülflich, und ordnete jetzt selber eine Masse mit einander leicht verbundener St?cke oder St?be von weichem Holz, die, manche st?rker, manche schw?cher, mit einer Unterlage von dünn- aber festgedrehten Strohseilen auf den Tisch an beiden Enden auf- und in der Mitte hohlzuliegen kamen.
?Hallo was ist das?? rief Steinert, der dem Tische zun?chst sa? und die wunderlichen Vorbereitungen bemerkte -- ?eine Holzharmonika, wahrhaftig -- ah, meine Herren, jetzt werden wir etwas zu h?ren bekommen; die klingt famos, wenn sie der alte Bursche da nur zu spielen versteht.?
?Werd' er sie nicht zu spielen verstehn -- spielt sie schon fünfundzwanzig Jahr? schmunzelte der Alte vergnügt vor sich hin -- ?nu Philippche, mei Jingelche jetzt pa? auf, und fall mer ein zur rechten Zeit mit der Fl?te.? Zugleich die beiden, ihm zur Hand liegenden Kl?ppel ergreifend, fuhr er mit rascher geübter Hand über die eigenthümlichen Tasten hin, denen er dabei einen nicht zu lauten, aber wunderbar harmonischen vollen Ton entlockte. Wie Glockenspiel klangen die Laute, die entfernteren R?ume mit ihrem Wohlklang füllend, und die G?ste, nach allen Richtungen hin horchten hoch auf, verga?en von was sie gesprochen, und kamen heran, den Tisch umdr?ngend, an dem der alte Jude spielte.
?So Philippche, nu fang an!? nickte er aber jetzt dem Knaben zu, der bis dahin still und regungslos neben dem Tisch gestanden und sich kaum der Leute hatte erwehren k?nnen, die ihn umpre?ten; dabei fiel er in die englische Volkshymne God save our gracious queen ein, die der Knabe jetzt in der zweiten Stimme mit der Kehle, aber so t?uschend den vollen weichen Laut der Fl?te nachahmend, begleitete, da? die Zuh?rer wirklich in den ersten Minuten ganz die Harmonika verga?en und noch n?her hinanwollten, nur um zu sehen ob der junge Bursche nicht wirklich eine Fl?te habe auf der er spiele, und das Alles allein aus der eigenen Kehle herausbringe.
Der alte Mann, den der Zudrang freute, denn er bewies ihm die Theilnahme der H?rer und lie? ihn auf gute Einnahme rechnen, fuhr dabei mit gro?er Leichtigkeit und Sicherheit über die fibrirenden Tasten, und seine ganze, erst so ruhige in sich gesunkene Gestalt schien mit den T?nen Leben zu gewinnen, und aus sich herauszugehn. Es war eine kleine schm?chtige, aber z?he und knochige Gestalt, der Mann in dem schwarzen, schmutzigen Kastan; über die scharf gebogene Nase zog sich ihm eine tiefe dunkle Falte, und zwei schwarze Gruben in den hohlliegenden Wangen hoben die dunkelglühenden, unstet umherblitzenden Augen nur noch mehr hervor, und verloren sich in dem fuchsigen, sorgf?ltig gek?mmten langen und spitzen Bart, der nur am Kinn in den schon wei? gewordenen Haaren das Alter des Mannes verrieth.
Der Knabe war, wie schon gesagt, etwa zw?lf bis dreizehn Jahre alt, trug aber nicht die polnische Tracht, sondern einen gew?hnlichen Rock und eine blaue Mütze, die er neben sich auf dem Tisch liegen hatte, w?hrend der Mann sein altes schmutziges abgegriffenes Sammetmützchen aufbehielt. Das zwar bleiche doch wirklich sch?ne asiatische regelm??ige Gesicht des Kindes -- denn es konnte kaum über die Kinderjahre hinaus sein, blieb aber kalt und theilnahmlos bei den weichsten, ergreifendsten T?nen seiner eigenen Brust und, ohne Seele, beherrschte er mit wunderbarer Gewalt fast, die m?chtige Stimme, die sich oft zu einer St?rke hob, da? die Umstehenden ihr lautes Erstaunen nicht zurückhalten konnten, und dann in stürmischen, donnernden Beifall ausbrachen. Mit unnatürlicher Gewalt mu?te der Knabe dabei seine Stimme, die T?ne der Fl?te nachzuahmen, zu ihrer h?chsten Lage hinaufzwingen, und der Schwei? stand ihm auf der wei?en Stirn in gro?en Tropfen, solche Anstrengung kostete es ihm. Aber der Alte spielte unverdrossen fort -- jetzt ?Lützow's wilde verwegene Jagd? wie es Einzelne der Gesellschaft wünschten, und dann ?des Deutschen Vaterland? nach Anderer Ruf; dann den J?gerchor, und die neueste Polka, und Trinklieder zuletzt, zu denen sie ihm und dem Knaben Wein brachten, bis sp?t in die Nacht hinein.
Zuletzt konnte aber der Knabe nicht mehr -- die Stimme schlug ihm mehrmals über, und wenn ihn gleich der Alte ?rgerlich dabei ansah, lie? es sich nicht erzwingen. Philipp schaute bittend zu ihm auf und schüttelte mit dem Kopf, und der Alte legte pl?tzlich seine Kl?ppel bei Seite und fing an die H?lzer wieder zusammenzupacken, w?hrend welcher Zeit der junge Bursch einen Teller nahm und in dem Zimmer sammelnd umherging. Die G?ste schienen allerdings mit dem frühen Aufbruch, wie sie's nannten, gar nicht zufrieden, und Steinert besonders verlangte noch einige Lieblings- Trink- und Weinlieder, die kein Mensch
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