den Stuhl und l?st sein Halstuch.) Wasser, Wasser! Mir wird ��bel--ich stirb, wenn sich kein Mensch erbarmt--o! o! (Pause.)
Alzinde. G?tter, welch ein Mensch! Er liegt bewegungslos! was soll ich tun? Wenn er nun stirbt, so bin ich schuld, ich k?nnte ihn erretten. Er ist ein b?ser Mensch zwar, aber doch ein Mensch, die Sonne scheint auf ihn, so wie auf mich, und fordert mich zu seiner Rettung auf. Ich will der Tugend dieses kleine Opfer bringen. (?ffnet die H��tte und tr?gt in einer Schale Wasser.) Alter, Alter, hier ist Wasser!
Gluthahn (springt schnell auf). Heisa, hab' ich s' erwischt? Jetzt kommst mir nimmer aus. (Packt sie.)
Alzinde. Ha, du verr?terischer Molch!
Gluthahn (ringt mit ihr). Jetzt will ich dich zum Kirchtag f��hren. (Der Hund bellt heftig.) Still, du Rabentier. (Er zerrt sie hinter das Haus in die Kulisse. Nach einer Pause kommt)
Sechzehnte Szene.
Trautel (mit einem Korb ?pfel). Was bellt denn nur der Hund so sehr? Spektakel! was treibt denn mein Mann? der hebt ein altes Weib auf seinen Wagen. (Peitschengeknall.) Jetzt f?hrt er fort mit ihr. Du gottloser Mensch, wenn er nur nichts Schlechts vorhat mit dem Weib? Wie er ausjagt,--das geht nicht mit rechten Dingen zu. Ich lauf' in' Steinbruch, such' den Nachbar, sag's dem Bader, klag's dem Richter, allen Leuten unt' im Orte will ich schnell die ganze G'schicht' erz?hlen. Das ist ein Ungl��ck, da? ich gar nicht wei?, was geschehen ist. (Ab.)
Siebzehnte Szene. (Kurzes Wolkentheater.)
An der Seite, im Vordergrunde, eine hervorragende thronartige Wolkengruppe. Geister der Tugend, wei? gekleidet, Lilienstengel in den H?nden, kommen unter passender Musik trauernd auf die B��hne.
Ariel (tritt mitten unter sie). La?t uns um Alzinden klagen, Die in jugendlichen Tagen Durch der finstern M?chte Spiel, Als ein Tugendopfer fiel. (Knien nieder.) Himmel, h?re unsre Bitten, Lasse nimmer es geschehn, Da? der Tugend reine Sitten Durch Verfolgung untergehn.
(Steht lebhaft auf.)
Doch seht nur, dort schwebt, mit dem Lilienstengel Der Retter der Unschuld, ihr tr?stender Engel, Er trug zu dem Throne des M?chtigen hin Das Schicksal Alzindens mit flehendem Sinn. O himmlischer Bote, o tauche doch nieder Dein silberergl?nzendes Schwanengefieder! Er nahet, er nahet, er senket die Schwingen, Und wird uns das Machtwort des Ewigen bringen.
Achtzehnte Szene. Musik. Vorige. Der Genius der Tugend, eine Lilienkrone auf dem Haupte, besteigt den Wolkenthron.
Genius. H?rt mich an, ihr Tugendgeister, Zu mir sprach der hohe Meister; Nur ein Kampfplatz ist die Welt, Und das B?se hingestellt, Da? es mit dem Guten streite, Und der H?lle werd' zur Beute. Beide treten in die Schranken Dieser unruhvollen Welt; Tugend darf im Kampfe wanken, Eigne Schuld ist's, wenn sie f?llt. Jedem ward die Kraft hienieden, Der Verf��hrung Trotz zu bieten; Nur der Schwache sinkt im Krieg, Doch den Starken kr?nt der Sieg. So ist es bestimmt auf Erden, Tugend mu? gepr��ft dort werden. Dies ist auch Alzindens Los; Doch ihr Lohn unendlich gro?, Denn sie wird ein Beispiel geben, Wie der Mensch gelangt im Leben Durch die Qual der tiefsten Leiden Zu dem Ziel der h?chsten Freuden, Die ein gro? Bewu?tsein schenkt.
Drum gehe in Erf��llung Moisasurs Spruch, Und Edelmut, den er verdammt, besiege seinen Fluch. Unm?gliches hat er von ird'scher Kraft begehrt, So werde er nun auch durch den Erfolg belehrt; Da? Tugend, wenn sie gleich im Staub sich windet, Hoch in den Wolken ihren Retter findet.
Zu diesem, sprach er, will ich dich nun weihn, Und deinem Wink die Kraft verleihn, Da? jedes Wesen, so die Erde hegt, Was sich in ihr, und was sich auf ihr regt; Die Bewohner dunkler Kl��fte, Wie die Geister blauer L��fte, Deinem Rufe untert?nig; Ja, da? selbst des Todes K?nig, Sprichst du meinen Donnergru?, Deinem Rufe folgen mu?. Also sprach der gro?e Meister, Preiset ihn, ihr Tugendgeister.
(Alle knien nieder und beugen ihr Haupt.)
Genius. Ich will, um das Schiff zu lenken, In Hoanghus Seele senken Meiner Pr��fung forschend Blei, Ob sein Lieben tief auch sei. Ihr verrinnet in die L��fte, H��llet euch in Blumend��fte, Lindert in Alzindens Herz Der Verzweiflung wilden Schmerz.
(Die Geister verschwinden.)
Neunzehnte Szene. (Indische Gegend.)
Seitw?rts Hoanghus Zelt, zwischen Palmen aufgehangen, er ruht darin. Der Wolkenthron, auf welchem der Tugendgenius steht, verwandelt sich in einen hohen Fels.
Genius (auf dem Fels). Unter jenem Palmenzelt Ruhet Indiens edler Held; Traumgott, du magst niedersteigen Und Alzindens Los ihm zeigen.
Musik. Wolken sinken, es wird Nacht. Der Traumgott tritt in Hoanghus Zelt, beugt sich ��ber sein Haupt, und indem er seine Stirne mit der einen Hand ber��hrt, zeigt er mit der anderen auf die Hinterwand und bleibt in dieser Stellung, bis der Traum vor��ber ist. Die Wolkendecke l?st sich, man sieht in einer hellbeleuchteten Gegend am Meere, auf einem mit Blumen bes?ten H��gel Alzinden mit einem Siegeskranz in der Hand, ihren Gemahl freudig erwarten. Siegesmarsch erschallt. Eine Gestalt, wie die Hoanghus, von Kriegern begleitet, landet auf einem Schiffe, springt freudig ans Land, eilt auf Alzinden los und streckt die Arme aus. Pl?tzlich verwandelt sich der H��gel
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