Mein Leben und Streben | Page 3

Karl May
pro- cessing or hypertext software, but only so long as *EITHER*:
[*] The etext, when displayed, is clearly readable, and does *not* contain characters other than those intended by the author of the work, although tilde (~), asterisk (*) and underline (_) characters may be used to convey punctuation intended by the author, and additional characters may be used to indicate hypertext links; OR
[*] The etext may be readily converted by the reader at no expense into plain ASCII, EBCDIC or equivalent form by the program that displays the etext (as is the case, for instance, with most word processors); OR
[*] You provide, or agree to also provide on request at no additional cost, fee or expense, a copy of the etext in its original plain ASCII form (or in EBCDIC or other equivalent proprietary form).
[2] Honor the etext refund and replacement provisions of this "Small Print!" statement.
[3] Pay a trademark license fee to the Project of 20% of the net profits you derive calculated using the method you already use to calculate your applicable taxes. If you don't derive profits, no royalty is due. Royalties are payable to "Project Gutenberg Association/Carnegie-Mellon University" within the 60 days following each date you prepare (or were legally required to prepare) your annual (or equivalent periodic) tax return.
WHAT IF YOU *WANT* TO SEND MONEY EVEN IF YOU DON'T HAVE TO?
The Project gratefully accepts contributions in money, time, scanning machines, OCR software, public domain etexts, royalty free copyright licenses, and every other sort of contribution you can think of. Money should be paid to "Project Gutenberg Association / Carnegie-Mellon University".
*END*THE SMALL PRINT! FOR PUBLIC DOMAIN ETEXTS*Ver.04.29.93*END*

Mein Leben und Streben
Selbstbiographie von Karl May
Band I
Freiburg i. Br. Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld
Druck der Hoffmannschen Buchdruckerei in Stuttgart.

Wenn dich die Welt aus ihren Toren stoesst, So gehe ruhig fort, und lass das Klagen. Sie hat durch die Verstossung dich erloest Und ihre Schuld an dir nun selbst zu tragen.
(Karl May "Im Reiche des silbernen Loewen")

Inhalt.
_____
I. Das Maerchen von Sitara II. Meine Kindheit III. Keine Jugend IV. Seminar- und Lehrerzeit V. Im Abgrunde VI. Bei der Kolportage VII. Meine Werke VIII. Meine Prozesse IX. Schluss
_________
I. Das Maerchen von Sitara.
_____
Wenn man von der Erde aus drei Monate lang geraden Weges nach der Sonne geht und dann in derselben Richtung noch drei Monate lang ueber die Sonne hinaus, so kommt man an einen Stern, welcher Sitara heisst. Sitara ist ein persarabisches Wort und bedeutet eben "Stern".
Dieser Stern hat mit unserer Erde viel, sehr viel gemein. Sein Durchmesser ist 1700 Meilen und sein Aequator 5400 Meilen lang. Er dreht sich um sich selbst und zugleich auch um die Sonne. Die Bewegung um sich selbst dauert genau einen Tag, die Bewegung um die Sonne ebenso genau ein Jahr, keine Sekunde mehr oder weniger. Seine Oberflaeche besteht zu einem Teile aus Land und zu zwei Teilen aus Wasser. Aber waehrend man auf der Erde bekanntlich fuenf Erd- oder Weltteile zaehlt, ist das Festland von Sitara in anderer, viel einfacherer Weise gegliedert. Es haengt zusammen. Es bildet nicht mehrere Kontinente, sondern nur einen einzigen, der in ein sehr tiefgelegenes, suempfereiches Niederland und ein der Sonne kuehn entgegenstrebendes Hochland zerfaellt, welche beide durch einen schmaeleren, steil aufwaertssteigenden Urwaldstreifen mit einander verbunden sind. Das Tiefland ist eben, ungesund, an giftigen Pflanzen und reissenden Tieren reich und allen von Meer zu Meer dahinbrausenden Stuermen preisgegeben. Man nennt es Ardistan. Ard heisst Erde, Scholle, niedriger Stoff, und bildlich bedeutet es das Wohlbehagen im geistlosen Schmutz und Staub, das ruecksichtslose Trachten nach der Materie, den grausamen Vernichtungskampf gegen Alles, was nicht zum eigenen Selbst gehoert oder nicht gewillt ist, ihm zu dienen. Ardistan ist also die Heimat der niedrigen, selbstsuechtigen Daseinsformen und, was sich auf seine hoeheren Bewohner bezieht, das Land der _Gewalt-_und_Egoismusmenschen._ Das Hochland hingegen ist gebirgig, gesund, ewig jung und schoen im Kusse des Sonnenstrahles, reich an Gaben der Natur und Produkten des menschlichen Fleisses, ein Garten Eden, ein Paradies. Man nennt es Dschinnistan. Dschinni heisst Genius, wohltaetiger Geist, segensreiches unirdisches Wesen, und bildlich bedeutet es den angeborenen Herzenstrieb nach Hoeherem, das Wohlgefallen am geistigen und seelischen Aufwaertssteigen, das fleissige Trachten nach Allem, was gut und was edel ist, und vor allen Dingen die Freude am Gluecke des Naechsten, an der Wohlfahrt aller derer, welche der Liebe und der Hilfe beduerfen. Dschinnistan ist also das Territorium der wie die Berge aufwaertsstrebenden Humanitaet und Naechstenliebe, das einst verheissene Land der _Edelmenschen._
Tief unten herrscht ueber Ardistan ein Geschlecht von finster denkenden, selbstsuechtigen Tyrannen, deren oberstes Gesetz in strenger Kuerze lautet: "D u s o l l st d e r T e u f e l d e i n e s N ae ch st e n s e i n, d a m i t d u d i r s e l b s t z u
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 108
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.