lauter Vornehmthuerei; sie wollte nur auf dem Tisch drinnen bei der Herrschaft singen.
Im Fenster sa? eine alte Feder, mit der die Magd zu schreiben pflegte. Es war nichts Bemerkenswertes an ihr, ausgenommen, da? sie zu tief in das Tintenfa? getaucht war, aber gerade darauf that sie sich etwas zu Gute. ?Will die Theemaschine nicht singen,? sagte sie, ?so mag sie es bleiben lassen. Drau?en sitzt im Bauer eine Nachtigall, die singen kann; sie hat zwar nichts gelernt, aber gleichwohl wollen wir ihr das heute Abend nicht übel auslegen!?
?Ich finde es im h?chsten Grade unpassend,? ?u?erte der Theekessel, der das Amt eines Küchens?ngers bekleidete und ein Halbbruder der Theemaschine war, ?da? ein fremder Vogel angeh?rt werden soll. Ist das patriotisch? Ich fordere den Marktkorb auf, darüber sein Urteil abzugeben!?
?Ich ?rgere mich nur!? sagte der Marktkorb, ?ich ?rgere mich so sehr, wie es sich niemand vorstellen kann! Würde es nicht weit vernünftiger sein, das ganze Haus einmal auf den rechten Fleck zu setzen? Jeder sollte dann schon den ihm gebührenden Platz erhalten, und ich würde die ganzen Anordnungen treffen!?
?Ja, la?t uns L?rm machen!? riefen sie s?mtlich. Pl?tzlich ging die Thüre auf. Es war das Dienstm?dchen, und nun standen sie still und wagten nicht Muck zu sagen. Aber da war kein Topf, der nicht ein Gefühl seiner Macht und Würde gehabt h?tte. ?Ja, wenn ich nur gewollt h?tte,? dachte ein jeder, ?dann würde es sicher einen lustigen Abend gegeben haben!?
Das Dienstm?dchen nahm die Schwefelh?lzer und machte Feuer mit ihnen an -- Gott bewahre uns, wie sie sprühten und aufflammten.
?Nun kann ein jeder sehen, da? wir die ersten sind!? dachten sie. ?Welchen Glanz, welches Licht wir haben!? -- und nun waren sie ausgebrannt. Und nun ist auch meine Geschichte aus.?
?Das war ein herrliches M?rchen!? sagte die K?nigin. ?Ich fühlte mich im Geiste ganz zu den Schwefelh?lzern in die Küche versetzt. Ja, nun sollst du unsere Tochter haben!?
?Jawohl!? sagte der K?nig, ?du sollst unsere Tochter den Montag bekommen!? denn nun sagte er zu ihm, als zu einem künftigen Familiengliede, ?du?.
Die Hochzeit war also festgesetzt und den Abend vorher wurde die ganze Stadt erleuchtet; es war au?erordentlich prachtvoll.
?Ich mu? wohl auch daran denken, mein Scherflein zu den Feierlichkeiten beizutragen!? dachte der Kaufmannssohn, und nun kaufte er Raketen, Knallerbsen und alles erdenkliche Feuerwerk, legte es in seinen Koffer und flog damit in die Luft empor.
Rutsch! ging es in die H?he und verpuffte unter vielem L?rm.
Alle Türken hüpften dabei in die H?he, da? ihnen die Pantoffeln um die Ohren fuhren. Dergleichen Lufterscheinungen hatten sie niemals gesehen. Nun sahen sie ein, da? es der Türkengott selber war, der die Prinzessin bekommen sollte.
Sobald sich der Kaufmannssohn mit seinem Koffer wieder in den Wald hinabgelassen hatte, dachte er: ?Ich will doch in die Stadt gehen, um mir berichten zu lassen, wie es sich ausgenommen hat.? Man kann sich wohl zusammenreimen, da? er Lust dazu hatte.
Nein, was ihm die Leute doch alles erz?hlten! Ein jeder, bei dem er sich erkundigte, hatte es in seiner Weise gesehen, aber einen pr?chtigen Eindruck hatte es auf alle gemacht.
?Ich sah den Türkengott selbst!? erz?hlte der eine, ?er hatte Augen wie blitzende Sterne und einen Bart wie sch?umendes Wasser!?
?Er flog in einem feurigen Mantel,? berichtete ein anderer.
Ja, das waren vortreffliche Sachen, die er zu h?ren bekam, und den Tag darauf sollte er Hochzeit haben.
Nun ging er nach dem Walde zurück, um sich in seinen Koffer zu setzen -- aber wo war der? Der Koffer war verbrannt. Ein Funke war von dem Feuerwerk zurückgeblieben, der Feuer gefangen und den Koffer in Asche gelegt hatte. Er konnte nicht mehr fliegen, nicht mehr zu seiner Braut gelangen.
Sie aber stand den ganzen Tag auf dem Dache und harrte seiner. Sie wartet noch, er aber durchzieht die Welt und erz?hlt M?rchen, die jedoch nicht mehr so lustig sind, wie das von den Schwefelh?lzchen.
Der Schneemann.
[Abbildungen/Illustrations: pic15.jpg, tafel2.jpg]
?Es knackt und prasselt in mir, so sch?n kalt ist es!? sagte der Schneemann. ?Der eisige Wind bringt einem fürwahr Leben in die Glieder. Und sieh nur, wie die gro?e Lampe da oben verglüht!? Er meinte die untergehende Sonne. ?Sie soll mich nicht zum Blinzeln bringen, ich halte meine Bruchstücke schon noch zusammen.?
Es waren zwei gro?e dreieckige Dachziegelstücke, die ihm als Augen dienten. Sein Mund war ein Stück von einer alten Harke, weshalb derselbe auch Z?hne hatte.
Er war unter Hurrahruf der Knaben geboren, begrü?t von dem Schellengel?ute und dem Peitschengeknall der Schlitten.
Die Sonne ging unter, der Vollmond ging auf, rund und gro?, klar und sch?n in der blauen Luft.
?Nun haben wir sie wieder von einer andern Seite,? sagte der Schneemann. Er glaubte, es w?re die Sonne, welche sich abermals zeigte. ?Ich habe es ihr abgew?hnt, mich anzuglühen und anzuglotzen! Nun kann sie dort oben h?ngen und so viel Licht verbreiten, da? ich mich selbst sehen kann. Wü?te ich nur, wie man es anzustellen hat, um vom Flecke
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