sollst du Hochzeit halten!? sagte die Feldmaus zu ihr. Aber D?umelieschen weinte und sagte, sie wollte den langweiligen Maulwurf nicht haben.
?Schnickschnack!? sagte die Feldmaus, ?sei nur nicht widerspenstig, sonst mu? ich dich mit meinen wei?en Z?hnen bei?en.?
Nun sollte Hochzeit sein. Der Maulwurf war schon gekommen, D?umelieschen zu holen.
?Lebewohl, du klarer Sonnenstrahl!? sagte sie und streckte die ?rmchen hoch empor und ging auch eine kurze Strecke vom Hause der Feldmaus fort, denn nun war das Korn geerntet und nur die dürren Stoppeln standen noch da. ?Lebewohl, Lebewohl!? sagte sie und schlang ihre ?rmchen um eine kleine rote Blume, die daneben stand. ?Grü?e die liebe Schwalbe von mir, wenn du sie zu sehen bekommst!?
?Quivit, quivit!? ert?nte es in demselben Augenblicke über ihrem Kopfe. Sie blickte auf, es war die Schwalbe, die gerade vorüberflog. Sobald sie D?umelieschen gewahrte, wurde sie sehr froh, sie erz?hlte derselben, wie ungern sie den garstigen Maulwurf zum Manne n?hme und da? sie nun tief unter der Erde wohnen sollte, wo das Sonnenlicht nie hineinschiene.
?Nun kommt der kalte Winter,? sagte die Schwalbe, ?ich fliege nach den warmen L?ndern fort. Willst du mich begleiten? Du kannst auf meinem Rücken sitzen! Fliege nur mit mir, du sü?es kleines D?umelieschen, die du mir das Leben gerettet hast, als ich erfroren in dem finstern Schoo?e der Erde lag!?
?Ja, ich ziehe mit dir,? sagte D?umelieschen, und setzte sich auf des Vogels Rücken, mit den Fü?en auf seine ausgebreiteten Flügel, band ihren Gürtel an einer der st?rksten Federn fest, und nun erhob sich die Schwalbe hoch in die Lüfte, über W?lder und Seen, hoch hinauf über die gro?en Gebirge, wo immer Schnee liegt.
Endlich kamen sie nach den warmen L?ndern. Dort schien die Sonne weit heller als hier, der Himmel war doppelt so hoch und an den Gr?ben und Hecken wuchsen die herrlichsten grünen und blauen Weintrauben. In den W?ldern hingen Zitronen und Apfelsinen; Myrthen und Krausemünzen erfüllten alles mit ihrem Duft. Aber die Schwalbe flog immer noch weiter und es wurde sch?ner und sch?ner. Unter den prachtvollsten grünen B?umen an dem blauen See stand seit alten Zeiten ein wei?es Marmorschlo?. Weinreben rankten sich um hohe S?ulen; an der ?u?ersten Spitze waren viele Schwalbennester und in einem derselben wohnte die Schwalbe, welche D?umelieschen trug.
?Hier ist mein Haus!? sagte die Schwalbe. ?Suche dir aber selbst eine der pr?chtigsten Blumen aus, die da unten wachsen, und ich will dich dann hinaufsetzen, und dein Los wird so glücklich sein, als du nur irgend wünschen kannst!?
?O wie herrlich!? sagte D?umelieschen und klatschte in die kleinen H?ndchen.
Da lag eine gro?e, wei?e Marmors?ule, welche zur Erde gesunken und in drei Stücke zerborsten war, zwischen ihnen aber wuchsen die sch?nsten gro?en wei?en Blumen. Die Schwalbe flog mit D?umelieschen hinunter und setzte sie auf eines der breiten Bl?tter. Aber wer malt ihr Erstaunen: mitten in der Blume sa? ein kleiner Mann, so wei? und durchsichtig, wie wenn er von Glas w?re. Die niedlichste goldene Krone hatte er auf dem Kopfe und die pr?chtigsten hellen Flügel auf den Schultern. Er selbst war nicht gr??er als D?umelieschen. Es war der Engel der Blumen. In jeder Blume wohnte so ein kleiner Mann oder eine Frau, dieser aber war der K?nig über alle.
Der kleine Prinz erschrak gewaltig vor der Schwalbe, denn gegen ihn, der so klein und fein war, schien sie ein wahrer Riesenvogel zu sein. Als er aber D?umelieschen gewahrte, ward er gar froh, war sie doch das allersch?nste M?dchen, das er bis jetzt gesehen hatte. Deshalb nahm er die Goldkrone von seinem Haupte und setzte sie ihr auf, fragte, wie sie hie?e und ob sie seine Gemahlin sein wollte, dann sollte sie K?nigin über alle Blumen werden.
D?umelieschen gab dem sch?nen Prinzen das Jawort, und von jeder Blume kam eine Dame, oder ein Herr, so allerliebst, da? es eine Lust war. Jedes brachte D?umelieschen ein Geschenk, aber das beste von allen waren ein Paar sch?ne Flügel von einer gro?en wei?en Fliege. Sie wurden D?umelieschen am Rücken befestigt und nun konnte auch sie von Blume zu Blume fliegen. überall herrschte darüber Freude und die Schwalbe sa? oben in ihrem Neste und sang ihnen etwas vor, so gut sie vermochte, aber im Herzen war sie gleichwohl betrübt, denn sie hatte D?umelieschen gar lieb und würde sich nie von ihr getrennt haben.
?Du sollst fortan nicht mehr D?umelieschen hei?en!? sagte der Engel der Blumen zu ihr, ?das ist ein h??licher Name und du bist so sch?n. Wir wollen dich Maja nennen!?
?Lebewohl, lebewohl!? sagte die Schwalbe, und zog wieder fort aus den warmen L?ndern, weit fort nach unserem kalten Himmelsstriche. Dort hatte sie ein kleines Nest oben an dem Fenster, wo der Mann wohnt, der M?rchen erz?hlen kann. Dem sang sie ihr ?Quivit, quivit,? vor. Davon haben wir die ganze Geschichte.
Die St?rche.
[Abbildung/Illustration: pic8.jpg]
Auf dem letzten Hause eines kleinen D?rfchens befand sich ein Storchnest. Die Storchmutter sa? im Neste bei ihren vier Jungen,
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