sch?ndlichen Namen eines Verr?thers den Rachen, und wünsche, da? mir von meinem Gn?digsten Oberherrn erlaubt werde, an eben diesem Plaz und in diesem Augenblik, was meine Zunge gesprochen hat, durch mein recht- gezognes Schwerdt zu beweisen.
Mowbray. La?t nicht hier die K?lte meiner Worte meinen Eifer verd?chtig machen; diese unsre Sache kan nicht mit den Waffen eines Weiberkriegs, dem bittern Geschrey zwoer scharfen Zungen, unter uns entschieden werden. Das Blut ist hei?, das für di? erkalten mu?. Jedoch kan ich mich keiner so zahmen Geduld rühmen, mich stossen zu lassen, und gar nichts dazu zu sagen; und würde mich nicht die Ehrfurcht vor Eu. Hoheit zurük halten, meiner freyen Rede Zügel und Sporren zu geben, sie sollte schnell genug seyn, diese Beschuldigungen von Verr?therey zweyfach in seinen Rachen zurük zu stossen. Sezet aber das hohe Vorrecht seines k?niglichen Geblüts bey Seite, und la?t ihn nicht den Vetter meines K?nigs seyn, so biet ich ihm troz, und verschm?he ihn, nenne ihn eine verl?umderische Memme, und einen nichtswürdigen Schurken, und bin bereit, ihm zu beweisen da? er's ist, an welchem Ort er will mit ihm zusammen zu kommen, und wenn ich gleich mit naktem Fu? auf die befrornen Gipfel der Alpen rennen mü?te, oder in welche andre unbewohnbare Gegend es seyn mag, wohin nie kein Engl?nder es wagte seinen Fu? zu sezen. Inde? la?t di? meine Treue rechtfertigen: Bey allen meinen Hoffnungen, er hat die lügenhafteste Unwahrheit gesagt.
Bolingbroke. Blasser, zitternder Verr?ther, hier zieh ich meinen Handschuh, lege die Vorrechte meines k?niglichen Geblüts bey Seite, und begebe mich des Vortheils, der Blutsverwandte eines K?nigs zu seyn, (worauf du aus Zagheit, nicht aus Ehrfurcht dich beruffen hast.) Wenn das bebende Bewu?tseyn deiner Schuld dir noch so viel St?rke übrig gelassen hat, dieses Pfand meines Ehrenworts anzunehmen, so büke dich. Bey diesem, und bey allen andern Gesezen der Ritterschaft mach' ich mich anheischig, das was ich gesprochen habe, Arm gegen Arm, dir zu beweisen.
Mowbray. Ich heb' ihn auf, und bey diesem Schwerdt schw?r' ich, dessen sanfter Schlag die Ritterschaft auf meine Schulter legte; da? ich dir mit Speer und Schwerdt, nach ritterlichem Brauch und Sitte antworten will, und wenn ich mein Pferd besteige, m?ge ich nicht gesund wieder absteigen, wofern ich ein Verr?ther bin, oder für eine ungerechte Sache k?mpfe!
K?nig Richard. Was ist es dann, was unser Vetter den Mowbray bezüchtiget? Es mu? etwas Grosses seyn, was uns verm?gen kan, dem blossen Gedanken einer b?sen Gesinnung von seiner Seite Plaz zu geben.
Bolingbroke. H?ret was ich sage, mein Leben soll beweisen, da? es Wahrheit ist; dieser Mowbray, sage ich, hat achttausend Nobels* aufgenommen, unter dem Vorwand Eu. Hoheit Kriegs-V?lker damit zu unterhalten, solche aber wie ein Verr?ther und schelmischer Bube zurük behalten, und für sich selbst zu lüderlichem Gebrauch angewandt. überdas sag' ich, und will es durch einen Zweykampf beweisen, entweder hier, oder anderswo, sey es bis auf dem ?ussersten Stük Landes, das jemals ein Engl?ndisches Aug' übersehen hat, da? alle Verr?thereyen, die seit achtzehn Jahren in diesem K?nigreich angezettelt worden, von diesem treulosen Mowbray ihren ersten Ursprung genommen haben. Ferner sag' ich, und will es auf seinen ehrlosen Kopf beweisen, da? er Urs?cher der Ermordung des Herzogs von Glocester war; da? er es war, der seine leichtgl?ubige Feinde aufstiftete, und da? er folglich es war, der wie ein feiger schelmischer Meuchelm?rder sein unschuldiges Blut vergo?, welches izt, gleich Abels Blut, aus den stummen Gew?lben der Erde zu mir um gerechte und strenge Rache schreyt. Und, bey dem glorreichen Werth dieses Bluts, das in meinen eignen Adern flie?t, dieser Arm soll es vollziehen, oder dieses Leben soll aufgeopfert werden.
{ed.-* Eine alte Münze, die an Werth etwas über sechs Englische Schillings betragen haben soll.}
K?nig Richard. Was sagst du hiezu, Thomas von Norfolk?
Mowbray. O m?chte mein Gebietender Herr sein Angesicht wenden, und seinem Ohr einen Augenblik taub zu seyn befehlen, bis ich diesem Schandflek seines Bluts gesagt habe, wie sehr Gott und Menschen einen so sch?ndlichen Lügner hassen.
K?nig Richard. Mowbray, unsre Augen und Ohren sind ohne Partheylichkeit; w?r' er unser Bruder, ja w?r' er der Erbe unsers Reichs, wie er nur unsers Vaters Bruders-Sohn ist, dennoch sollte, ich schw?r' es bey der Majest?t meines Scepters, eine so nahe Verwandtschaft mit unserm geheiligten Blut ihm nicht das geringste Vorrecht geben, noch die unbiegsam Festigkeit unsrer aufrichtigen Seele partheyisch machen. Er ist unser Unterthan, Mowbray, wie du; rede frey und ungescheut, ich erlaub' es dir.
Mowbray. So sag ich dann, Bolingbroke, in deinen verl?umdrischen Hals hinein, du lügst! Drey Theile von der Summe, die ich für Calais erhielt, bezahlte ich an Sr. Hoheit Kriegs-V?lker; das übrige behielt ich mit Einwilligung, für eine Schuld zurük, die ich an meinen K?nig zu fordern hatte, den Rest der betr?chtlichen Auslagen die ich machte, da ich lezthin nach Frankreich rei?te, die K?nigin abzuholen. Nun, schluke diese Lüge hinab--Was Glocesters Tod betrift, so war ich's nicht, der
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