doch erst in zweiter Linie; so hat auch die westafrikanische Compagnie deren Directorium in Liverpool ist, in den letzten Jahren sehr an ihrer Bedeutung verloren.
Der Handel, was Export anbetrifft, beruht haupts?chlich auf Palm?l, das theils fertig von den Eingeborenen den Europ?ern zum Austausch oder zum Verkauf gebracht wird, theils auf die N��sse der Oelpalme, welche roh nach Europa verschifft werden und dann dort durch Auspressen und andere Zubereitung ein doppeltes Product ergeben, n?mlich Stearin und Oel. Was Baumwolle und Kornausfuhr anbetrifft, so ist die Production derzeit noch zu gering, um bedeutend ins Gewicht zu fallen, f��r beide Artikel ist indess eine grosse Zukunft vorhanden, denn kein Boden ist g��nstiger f��r Korn, Indigo, Taback und Baumwolle als der afrikanische, man trifft diese Pflanzen auf jedem Schritt und Tritt, so dass man versucht sein m?chte, sie f��r einheimische zu halten. Die Oel-Ausfuhr aber selbst liegt noch ganz in der Kindheit, denn von einer eigentlichen Ausbeutung ist bei der Undurchdringlichkeit der W?lder, heutzutage noch keine Rede, aber bei der g?nzlichen Stockung des Sklavenhandels von Lagos aus, und eben weil wiederum die Neger die europ?ischen Producte nicht entbehren k?nnen, werden sie schon Mittel und Wege finden, um nach und nach auch die Millionen von Palmen, die sich in den schwarzen W?ldern finden, ihren Tribut zahlen zu lassen.
Was die Einfuhr anbetrifft, so stehen in erster Linie Schnaps, und zwar schlechter holl?ndischer und deutscher Genever, amerikanischer Rum, dann Pulver, Steinschlossgewehre, leichte amerikanische Cattune, Perlen und andere kleinere Artikel, dann zweitens die Importation der kleinen Muscheln, welche als Scheidem��nze in Afrika gelten. Diese werden vom indischen Archipel zu Schiffe an die Ost- und Westk��ste von Afrika gebracht. Obwohl nun sowohl im Innern als auch an der K��ste der Werth derselben grossen Schwankungen unterliegt, kann man doch im grossen Allgemeinen sagen, dass ein Maria-Theresien-Thaler im Innern 4000 Muscheln, an der K��ste indess 6000 werth ist. In Lagos werden sie bei der Importation en gros von den Europ?ern gewogen und sp?ter in K?rbe[3] von je zu 20,000 verpackt, und vom Niger an kommen sie nur noch in kleinen Paketen vor, obgleich doch noch in Seg-Seg (westliches K?nigreich vom Kaiserreich S��koto) K?ufe und Verk?ufe von Hunderttausenden von Muscheln gemacht werden.
Der Verkehr in der Stadt ist meist zu Fuss, obwohl die Vornehmen und Reichen, seien sie nun schwarz oder weiss, meist zu Pferde ausreiten. Der Lagunendienst wird durch eine grosse Zahl von kleinen Booten und Kanoes besorgt, die alle numerirt sind, und die gr?sseren H?user, wie O'Swalds, die franz?sische Factorei und die westafrikanische Compagnie haben ihre eigenen Dampfer, die bestimmt sind, theils die Waaren zu den grossen Segelschiffen, welche der Barre halber in die Lagune nicht einlaufen k?nnen, hinauszutransportiren, theils auch, um kleinere Segelschiffe, als Brigg und was darunter ist, in die Lagune hereinzuschleppen. Der Gouverneur hat ausserdem auch f��r den Dienst einen Dampfer zur Disposition, welcher Eigenthum der Colonie ist.
Die Bev?lkerung von Lagos ist so ��berwiegend schwarzer Ra?e, dass die wenigen Weissen, vielleicht hundert an der Zahl, ganz darunter verschwinden. Diese Schwarzen sind wieder von den verschiedensten St?mmen, obwohl Y��ruba- und Sabu-Leute vorwiegend vorhanden sind. Man glaube indess nicht, dass die schwarze Bev?lkerung eine niedere Stufe einnimmt, wie denn ��berhaupt der schlechtweg ausgesprochene Grundsatz, die schwarze Bev?lkerung sei gar nicht der Civilisation f?hig, ein sehr schlecht basirter ist. Freilich haben die, welche sich zu dieser Ansicht bekennen, sich wohl haupts?chlich auf die schwarze Bev?lkerung Amerikas bezogen, aber von einer seit Jahrhunderten durch Sklaverei unterdr��ckten Bev?lkerung Schl��sse auf eine ganze Ra?e ziehen zu wollen, w?re ebenso unsinnig und l?cherlich, als wolle man der ganzen europ?ischen Familie, weil gerade die Griechen ihre eben errungene Freiheit weder ertragen noch benutzen k?nnen, politische Unm��ndigkeit vorwerfen. Doch es w��rde zu weit f��hren, dies Thema hier zu behandeln, genug, dass ich als Beispiel anf��hre, dass Herr Philippi mir unter anderem Zutritt zum Hause James verschaffte, welches ebenfalls einem Schwarzen geh?rt, der ein bedeutendes Colonialwaarengesch?ft betreibt. Seine Frau, Md. James, ebenfalls eine Schwarze, war einst dazu bestimmt, einem Engl?nder, der den K?nig D��home besuchte, zu Ehren geopfert zu werden, wurde aber auf Wunsch des Weissen befreit, und ist jetzt in Lagos eine der liebensw��rdigsten Salondamen.--Sie hatte mehrere Male die G��te die sch?nsten und schwierigsten Sonaten und Symphonien von Mozart und Beethoven uns vorzuspielen. Ich habe hier nur ein Beispiel von der F?higkeit, sich zu bilden, bei den Negern angef��hrt, ich k?nnte deren hundert bringen.
Die Tage in Lagos gingen in angenehmer Unterhaltung schnell hin, und allein den ganzen Tag auf der prachtvollen Factorei zuzubringen, die grossartigen Unternehmungen und Arbeiten bewundern, dem gesch?ftigen Treiben der Neger zuzuschauen, h?tte Reiz genug gew?hrt. In der That, wenn man des Morgens auf der oberen Veranda sass, vor sich die herrliche Allee von Brodfruchtb?umen, die ewig saftgr��nen Teppiche von Bahama-Gras, auf welchen sich zahme Gazellen herumtummelten, im Hintergrunde die tief blauen Lagunen, von einem palmenbewachsenen Sandg��rtel begrenzt, ganz in weiter Ferne die m?chtig
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