dir dein Schaden ersetzt, und was fehlen sollte, will ich suchen mit Spinnen zu verdienen, nachts, wenn die Mutter schl?ft.
Ich nehme nichts, sagte er kurz und schob das blanke Kreuzchen zurück, das sie aus der Tasche geholt hatte.
Du mu?t's nehmen, sagte sie. Wer wei?, wie lang du mit dieser Hand nichts verdienen kannst. Da liegt's und ich will's nie wieder sehn mit meinen Augen.
So wirf es ins Meer.
Es ist ja kein Geschenk, was ich dir mache; es ist nicht mehr, als dein gutes Recht und was dir zukommt.
Recht? Ich habe kein Recht auf irgendwas von dir. Wenn du mir sp?ter einmal begegnen solltest, tu mir den Gefallen und sieh mich nicht an, da? ich nicht denke, du erinnerst mich an das, was ich dir schuldig bin. Und nun gute Nacht, und la? es das Letzte sein.
Er legte ihr das Tuch in den Korb und das Kreuz dazu und schlo? den Deckel darauf. Als er dann aufsah und ihr ins Gesicht, erschrak er. Gro?e schwere Tropfen stürzten ihr über die Wangen. Sie lie? ihnen ihren Lauf.
Maria Santissima! rief er, bist du krank? Du zitterst von Kopf bis Fu?.
Es ist nichts, sagte sie. Ich will heim! Und wankte nach der Tür. Das Weinen übermannte sie, da? sie die Stirn gegen den Pfosten drückte und nun laut und heftig schluchzte. Aber eh' er ihr nach konnte, um sie zurückzuhalten, wandte sie sich pl?tzlich um und stürzte ihm an den Hals.
Ich kann's nicht ertragen, schrie sie und pre?te ihn an sich, wie sich ein Sterbender ans Leben klammert, ich kann's nicht h?ren, da? du mir gute Worte gibst und mich von dir gehen hei?est mit all der Schuld auf dem Gewissen. Schlage mich, tritt mich mit Fü?en, verwünsche mich!--oder, wenn es wahr ist, da? du mich lieb hast, noch, nach alle dem B?sen, das ich dir getan habe, da nimm mich und behalte mich und mach mit mir, was du willst. Aber schick mich nicht so fort von dir!--Neues heftiges Schluchzen unterbrach sie.
Er hielt sie eine Weile sprachlos in den Armen. Ob ich dich noch liebe? rief er endlich. Heilige Mutter Gottes, meinst du, es sei all mein Herzblut aus der kleinen Wunde von mir gewichen? Fühlst du's nicht da in meiner Brust h?mmern, als wollt' es heraus und zu dir? Wenn du's nur sagst, um mich zu versuchen oder weil du Mitleiden mit mir hast, so geh und ich will auch das noch vergessen. Du sollst nicht denken, da? du mir's schuldig bist, weil du wei?t, was ich um dich leide.
Nein, sagte sie fest und sah von seiner Schulter auf und ihm mit den nassen Augen heftig ins Gesicht, ich liebe dich, und da? ich's nur sage, ich hab es lange gefürchtet und dagegen getrotzt. Und nun will ich anders werden, denn ich kann's nicht mehr aushalten, dich nicht anzusehn, wenn du mir auf der Gasse vorüberkommst. Nun will ich dich auch küssen, sagte sie, da? du dir sagen kannst, wenn du wieder in Zweifel sein solltest: Sie hat mich gekü?t, und Laurella kü?t keinen, als den sie zum Manne will.
Sie kü?te ihn dreimal und dann machte sie sich los und sagte: Gute Nacht, mein Liebster! Geh nun schlafen und heile deine Hand, und geh nicht mit mir, denn ich fürchte mich nicht, vor keinem, als nur vor dir.
Damit huschte sie durch die Tür und verschwand in den Schatten der Mauer. Er aber sah noch lange durchs Fenster, aufs Meer hinaus, über dem alle Sterne zu schwanken schienen.
Als der kleine Padre Curato das n?chste Mal aus dem Beichtstuhl kam, in dem Laurella lange gekniet hatte, l?chelte er still in sich hinein. Wer h?tte gedacht, sagte er bei sich selbst, da? Gott sich so schnell dieses wunderlichen Herzens erbarmen würde. Und ich machte mir noch Vorwürfe, da? ich den D?mon Eigensinn nicht h?rter bedr?ut hatte. Aber unsere Augen sind kurzsichtig für die Wege des Himmels. Nun so segne sie der Herr und lasse mich's erleben, da? mich Laurellas ?ltester Bube einmal an seines Vaters Statt über Meer führt. Ei ei ei! l'Arrabbiata!
Ende dieses Projekt Gutenberg Etextes L'Arrabbiata von Paul Heyse.
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