ihr der zinnerne L?ffel vom Teller und fiel auf den Boden, wor��ber sie in der Stille und befangenen Heimlichkeit des Ortes heftig erschrak.
Nun schlug Knulp die Augen auf, langsam und unwissend, als habe er tief geschlafen. Er drehte den Kopf her��ber, hielt einen Augenblick die Hand ��ber die Augen und sagte mit L?cheln: ?Eia, da ist ja die Frau Meisterin! Und hat mir einen Kaffee gebracht! Ein guter, warmer Kaffee, das ist gerade das, wovon ich in diesem Augenblick getr?umt habe. Also sch?nen Dank, Frau Rothfu?! Was ist es denn auch f��r Zeit??
?Viere,? sagte sie schnell. ?Jetzt trinken Sie nur, solang er warm ist, nachher hol ich das Geschirr dann wieder.?
Damit lief sie hinaus, als habe sie keine Minute ��brig. Knulp sah ihr nach und h?rte zu, wie sie in Eile die Treppe hinab verschwand. Er machte nachdenkliche Augen und sch��ttelte mehrmals den Kopf, dann stie? er einen leisen, vogelartigen Pfiff aus und wendete sich zu seinem Kaffee.
Eine Stunde nach dem Dunkelwerden aber wurde es ihm langweilig, er f��hlte sich wohl und pr?chtig ausgeruht und hatte Lust, wieder ein wenig unter Leute zu kommen. Behaglich stand er auf und zog sich an, schlich in der tiefen D?mmerung leise wie ein Marder die Treppe hinab und schl��pfte unbemerkt aus dem Hause. Der Wind blies noch immer schwer und feucht aus S��dwesten, aber es regnete nicht mehr, und am Himmel standen gro?e Flecken licht und klar.
Schnuppernd flanierte Knulp durch die abendlichen Gassen und ��ber den ver?deten Marktplatz, stellte sich dann im offenen Tor einer Hufschmiede auf, sah den Lehrlingen beim Aufr?umen zu, fing ein Gespr?ch mit den Gesellen an und hielt die k��hlen H?nde ��ber die dunkelrot verglosende Esse. Dabei fragte er obenhin nach manchen Bekannten in der Stadt, erkundigte sich ��ber Todesf?lle und Heiraten und lie? sich von dem Hufschmied f��r einen Kollegen ansehen, denn es waren ihm die Sprachen und Erkennungszeichen aller Handwerke gel?ufig.
W?hrend dieser Zeit setzte die Frau Rothfu? ihre Abendsuppe an, klimperte mit den Eisenringen am kleinen Herd und sch?lte Kartoffeln, und als das getan war und die Suppe sicher auf schwachem Feuer stand, ging sie mit der K��chenlampe ins Wohnzimmer hin��ber und stellte sich vor dem Spiegel auf. Sie fand darin, was sie suchte: ein volles, frischwangiges Gesicht mit bl?ulich-grauen Augen, und was ihr am Haar zu bessern schien, brachte sie schnell mit geschickten Fingern in Ordnung. Darauf strich sie die frischgewaschenen H?nde noch einmal an der Sch��rze ab, nahm das L?mpchen zur Hand und stieg rasch ins Dach hinauf.
Sachte klopfte sie an die T��re der Gesellenkammer, und nochmals etwas lauter, und da keine Antwort kam, stellte sie die Leuchte an den Boden und machte mit beiden H?nden vorsichtig die T��r auf, da? sie nicht knarre. Auf den Zehen ging sie hinein, tat einen Schritt und ertastete den Stuhl bei der Bettstatt.
?Schlafen Sie?? fragte sie mit halber Stimme. Und noch einmal: ?Schlafen Sie? Ich will nur das Geschirr abr?umen.?
Da alles ruhig blieb und nicht einmal ein Atemzug zu h?ren war, streckte sie die Hand gegen das Bett hin aus, zog sie aber in einem Gef��hl von Unheimlichkeit wieder zur��ck und lief nach der Lampe. Als sie nun die Kammer leer und das Bett mit Sorgfalt zugerichtet, auch Kissen und Federdecke tadellos aufgesch��ttelt fand, lief sie verwirrt, zwischen Angst und Entt?uschung, in ihre K��che zur��ck.
Eine halbe Stunde sp?ter, als der Gerber zum Nachtessen heraufgekommen und der Tisch gedeckt war, fing die Frau schon an, sich Gedanken zu machen, fand aber nicht den Mut, dem Gerber von ihrem Besuch in der Dachkammer zu erz?hlen. Da ging unten das Tor, ein leichter Schritt klang durch den gepflasterten Gang und die gebogene Stiege herauf, und Knulp stand da, nahm den h��bschen braunen Filz vom Kopf und w��nschte guten Abend.
?Ja, wo kommst denn du her?? rief der Meister erstaunt. ?Ist krank und l?uft dabei in der Nacht herum! Du kannst dir ja den Tod holen.?
?Ganz richtig,? sagte Knulp. ?Gr��? Gott, Frau Rothfu?, ich komme ja gerade recht. Ihre gute Suppe habe ich schon vom Marktplatz her gerochen, die wird mir den Tod schon vertreiben.?
Man setzte sich zum Essen. Der Hausherr war gespr?chig und r��hmte sich seiner H?uslichkeit und seines Meisterstandes. Er neckte den Gast und redete ihm dann wieder ernstlich zu, er solle doch das ewige Wandern und Nichtstun einmal aufgeben. Knulp h?rte zu und gab wenig Antwort, und die Meisterin sagte kein Wort. Sie ?rgerte sich ��ber ihren Mann, der ihr neben dem manierlichen und h��bschen Knulp grob erschien, und gab dem Gast ihre gute Meinung durch die Aufmerksamkeit ihrer Bewirtung kund. Als es zehn Uhr schlug, sagte Knulp gute Nacht und bat sich des Gerbers Rasiermesser aus.
?Sauber bist du,? r��hmte Rothfu?, indem er das Messer hergab. ?Kaum kratzt's dich am Kinn, so mu? der Bart herunter. Also gut Nacht, und gute Besserung!?
Ehe Knulp in seine Kammer trat, lehnte er sich
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