einen Menschen verwandelt, und dann steht die Bauerfrau wieder da, leibhaftig und in eben den Kleidern, die sie getragen, als sie den M?usen nachgelaufen zu diesem Mausewinkel. Und die sieben bunten M?use werden wieder zu sieben kleinen M?dchen in bunten R?cken und mit roten Mützen auf dem Kopf. Und jedes kleine M?dchen geht zu dem kleinen Knaben hin, der sein Alter hat, und sie werden Braut und Br?utigam. Und wann sie gro? werden, so halten sie Hochzeit an einem Tage und tanzen ihre Kr?nze ab. Und es sollen die sch?nsten Jungfrauen werden auf der ganzen Insel, sagen die Leute, und auch die glücklichsten und reichsten, denn alle diese Güter und H?fe hier umher sollen ihnen geh?ren. Aber ach, du lieber Gott, wann werden sie verwandelt werden?
Prinzessin Svanvithe
Du hast wohl von der Sage geh?rt, da? hier bei Garz, wo jetzt der Wall über dem See ist, vor vielen tausend Jahren ein gro?es und sch?nes Heidenschlo? gewesen ist mit herrlichen H?usern und Kirchen, worin sie ihre G?tzen gehabt und angebetet haben. Dieses Schlo? haben vor langer, langer Zeit die Christen eingenommen, alle Helden totgeschlagen und ihre Kirchen umgeworfen und die G?tzen, die darin standen, mit Feuer verbrannt; und nun ist nichts mehr übrig von all der gro?en Herrlichkeit als der alte Wall und einige Leuschen, welche die Leute sich erz?hlen, besonders von dem Mann mit Helm und Panzer angetan, der auf dem wei?en Schimmel oft über die Stadt und den See hinreitet. Einige, die ihn n?chtlich gesehen haben, erz?hlen, es sei der alte K?nig des Schlosses, und er habe eine güldene Krone auf. Das ist aber alles nichts. Da? es aber um Weihnachten und Johannis in der Nacht aus dem See klingt, als wenn Glocken in den Kirchen gel?utet werden, das ist wahr, und viele Leute haben es geh?rt, und auch mein Vater. Das ist eine Kirche, die in den See versunken ist, andere sagen, es ist der alte G?tzentempel. Das glaub' ich aber nicht; denn was sollten die Helden an christlichen Festtagen l?uten? Aber das Klingen und L?uten im See ist dir gar nichts gegen das, was im Wall vorgeht, und davon will ich dir eine Geschichte erz?hlen. Da sitzt eine wundersch?ne Prinzessin mit zu Felde geschlagenen Haaren und weinenden Augen und wartet auf den, der sie erl?sen soll; und dies ist eine sehr traurige Geschichte.
In jener alten Zeit, als das Garzer Heidenschlo? von den Christen belagert ward und die drinnen in gro?en N?ten waren, weil sie sehr gedr?ngt wurden, als schon manche Türme niedergeworfen waren und sie auch nicht recht mehr zu leben hatten und die armen Leute in der Stadt hin und wieder schon vor Hunger starben, da war drinnen ein alter, eisgrauer Mann, der Vater des K?nigs, der auf Rügen regierte. Dieser alte Mann war so alt, da? er nicht recht mehr h?ren und sehen konnte; aber es war doch seine Lust, unter dem Golde und unter den Edelsteinen und Diamanten zu kramen, welche er und seine Vorfahren im Reiche gesammelt hatten und welche tief unter der Erde in einem sch?nen, aus eitel Marmelsteinen und Kristallen gebauten Saale verwahrt wurden. Davon waren dort ganz gro?e Haufen aufgeschüttet, viel gr??ere als die Roggen- und Gerstenhaufen, die auf deines Vaters Kornboden aufgeschüttet sind. Als nun das Schlo? zu Garz von den Christen in der Belagerung so ge?ngstet ward und viele der tapfersten M?nner und auch der K?nig, des alten Mannes Sohn, in dem Streite auf den W?llen und vor den Toren der Stadt erschlagen waren, da wich der Alte nicht mehr aus der marmornen Kammer, sondern lag Tag und Nacht darin und hatte die Türen und Treppen, die dahin führten, dicht vermauern lassen; er aber wu?te noch einen kleinen heimlichen Gang, der unter der Erde weglief, viele hundert Stufen tiefer als das Schlo?, und jenseits des Sees einen Ausgang hatte, den kein Mensch wu?te als er, und wo er hinausschlüpfen und sich drau?en bei den Menschen Speise und Trank kaufen konnte. Als nun das Schlo? von den Christen erobert und zerst?rt ward und die M?nner und Frauen im Schlosse get?tet und alle H?user und Kirchen verbrannt wurden, da? kein Stein auf dem andern blieb, da fielen die Türme und Mauern übereinander, und die Türe der Goldkammer ward gar verschüttet; auch blieb kein Mensch lebendig, der wu?te, wo der tote K?nig seine Sch?tze gehabt hatte. Der alte K?nig aber sa? drunten bei seinen Haufen Goldes und hatte seinen heimlichen Gang offen und hat noch viele hundert Jahre gelebt, nachdem das Schlo? zerst?rt war; denn sie sagen, die Menschen, welche sich zu sehr an Silber und Gold h?ngen, k?nnen vom Leben nicht erl?st werden und sterben nicht, wenn sie Gott auch noch so sehr um den Tod bitten. So lebte der alte, eisgraue Mann noch viele, viele Jahre und mu?te sein Gold bewachen, bis er ganz dürr und trocken ward wie ein
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