nimmst du auf dich!
Rudolf. Verge?t nicht ob der Unbild an der Fremden Der eignen, gr??ern Unbild, gn?d'ge Frau!
Margarethe. O glaubt nicht, da? den K?nig ich entschuldige! Fern sei von mir, da? ich je B?ses lobe! Er handelt unrecht, unerlaubt an mir, Und sagen will ich's ihm, tret ich vor ihn. Bin ich nicht jung; ich hab es nie verhehlt! Hat Gram der Züge Reiz mir ausgel?scht; Er sah mich ja, bevor er um mich warb! Vermi?t er Munterkeit an mir und Scherz; Wer hie? den Muntern denn zur Freite gehn Bei der unsel'gen K?nigin der Tr?nen, Zum Grab gebeugt durch all der Ihren Tod? Seitdem mit diesen Augen ich gesehn, Im grausen Kerker von Apulien, Den r?m'schen K?nig Heinrich, meinen Gatten, Des harten Friedrich allzu weichen Sohn, Von nahverwandten H?nden liegen tot, Und tot die beiden hoffnungsvollen Kleinen, Die ihm mein Scho?, seitdem verschlossen, trug; War Lust ein Fremdling dieser ?den Brust, Und L?cheln floh entsetzt von meinen Lippen, Die Gram und Schmerz mit seinem Siegel schlo?.
Was gibt man an als unsrer Trennung Grund? Den ersten wei? ich: ich bin kinderlos Und ohne Hoffnung, je ein Kind zu s?ugen; Weil ich nicht will, weit mehr noch als nicht kann! Das wu?te Ottokar, als er mich freite, Ich sagt' ihm's, und er nahm es für genehm; Denn auf mein reiches Erb' von ?sterreich War da sein Sinn gestellt und seines Vaters, Des l?ndersücht'gen K?nig Wenzeslav. Was will der K?nig also? Kinder, Erben? Ein Bettlerkind s??' besser auf dem Thron, Als K?nigss?hne, die das Unrecht zeugte!
Was gibt man weiter an, als fernern Grund?
Rudolf. Verwandt seid Ihr in unerlaubtem Grad.
Margarethe. Man hat in meiner Jugend mir erz?hlt Von einem Bela wohl und einem Geysa, Die Brüder waren, T?chter hatten und Nach ?sterreich und B?hmen sie verm?hlten In V?ter V?terszeit. Der K?nig spottet! Es sind die Fürstenh?user alle sich verwandt, Und solchen Grads Erlassung f?llt nicht schwer. Auch hat man anfangs dessen nicht erw?hnt!
Rudolf. Erinnrung kam mit der gelegnen Zeit!
Margarethe. Glaubt nicht, da? mich bekümmert, fortzugehn, Da? es mir leid tut um des Hofes Ehren! O k?nnt' ich jetzt, in diesem Augenblick, Weit hinter mir der Krone Glanz und Pracht, Nach Haimburg hin, in meiner V?ter Schlo?, Allwo ich sa? nach meines Gatten Tod Und sein und meiner Kinder Fall beweinte! Der K?nig sende heute noch mich fort, Ich will ihm danken, wie ich nie gedankt! Doch soll er mir die Ehe nicht betasten, Beflecken nicht das Band, das uns vereint, Und so der jüngstverflo?nen Jahre Lauf Zum Greuel machen und zum ?rgernis!
Ich habe diese Krone nicht gesucht! Auf Haimburg sa? ich, meines Grams gedenkend, Beinah dem allgemeinen Elend taub: Denn Brand und Raub verwüstete mein Land; Der Ungar hier, der Baier dort, der B?hme, Sie hausten mit dem Schwert in ?sterreich, Verderbend meiner V?ter sch?nes Erbe. Da tagten sie, die Herrn, zu Triebensee, Wie sie dem Wesen einen Vogt gew?nnen, Und Boten sandten sie ins Mei?nerland, Von dorther einen Fürsten sich zu holen, Konstanzias, der Babenbergrin, Sohn. Die Boten aber fing der K?nig auf, Der damals herrscht' in B?hmen, Wenzeslav, Der Listige; und lie? nicht eher ab Mit Bitten, Drohn, Versprechen und Geschenken, Bis seinem Sohn, bis diesem Ottokar Der Herren Wahl, des Landes Herrschaft wurde. Der wollte, jener nicht; und neuer Krieg Durchflammte glühnder meines Landes Fluren. Da traten zu mir hin, auf Haimburgs Schlo?, Die Landesherrn und klagten ihre Not. Ein Mittel als das einz'ge nannten sie: Des St?rksten Recht durch meines zu verst?rken, Durch Ottokars Verm?hlung und die meine Mit B?hmen zu vereinen ?sterreich. Ich sagte: Nein! gedenkend meines Gatten, Der meine Treue mit sich nahm ins Grab. Da führten sie mich auf des Schlosses S?ller Und zeigten mir das glutversengte Land, Die Felder nackt, die Hütten leer, die Menschen tot. Von Weibern, Kindern, Blutenden, Verletzten Sah ich mit Schaudern, heulend, mich umgeben, Zu mir um Rettung flehend, die's vermochte. Da wollt' ich alles und versprach es ihnen! Sie aber brachten Ottokarn zu mir, Mir ihn bezeichnend als den künft'gen Gatten. Mit schwarzem Aug' aus schwarzen Brauen blickend, Stand er in scheuer Ferne sinnend da-- Und ma?, der Jüngling, mich, die Alternde. Allein des Landes Not bei mir gedenkend, Trat ich zu ihm und sprach ihn freundlich an; Und so ward ich sein Weib. Ich hab ihn nie geliebt; Ich dachte nie, ob ich ihn lieben k?nnte: Doch sorgt' ich still für ihn, und wie ich sorgte, Fand ein Gefühl sich mir im Innern ein, Das allen Schmerz der Liebe kennt, wenn auch Nichts von der Liebe Glück. So war's mit uns. Nun urteilt, ob Entfernung mich erschreckt. Ja, ich will gehn, doch bleibt die Ehe fest, Nichts ward verletzt, was ihren Bruch begehrte.
Rudolf. Von einem spricht man noch: da? Ihr zu Trier, Nach Eures Gatten, K?nig Heinrichs Tod, Nicht mehr Euch zu verm?hlen feierlich gelobt. Doch ist's Erdichtung wohl!
Margarethe.
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