hatten sie nichts gefunden. Mitunter fragte der Eine: "Habt Ihr's" aber der Andere sch��ttelte immer mit dem Kopfe und sagte: "Nein, ich nicht; habt Ihr's?" und dann antwortete der Andere: "Ich auch nicht."
Krahirius ging ganz vergn��gt im Grase auf und nieder und fing sich Fr?sche. Kasperle zupfte sich schon wieder an seiner sch?nen, gro?en Nase; da ging der Mond unter und die Sonne kam herauf; und Hinzelmeier fragte wieder: "Habt Ihr's?" und Kasperle sch��ttelte wieder den Kopf und sagte: "Nein, ich nicht, habt Ihr's?" und Hinzelmeier antwortete tr��bselig: "Ich auch nicht."
Dann dachten sie wieder eine ganze Weile nach; endlich sagte Hinzelmeier: "So m��ssen wir erst die Brille polieren, dann werden wir hernach schon sehen, wozu er n��tze sei." Und kaum hatte Hinzelmeier seine Brille abgenommen, so lie? er sie vor Erstaunen ins Gras fallen und rief: "Ich hab es! Herr Kollege, man mu? ihn essen! Nehmt nur gef?lligst die Brille von Eurer sch?nen Nase."
Da nahm auch Kasperle die Brille herunter und nachdem er seinen Stein eine Weile betrachtet hatte, sagte er: "Dieses ist ein sogenannter Lederk?se und mu? mit des Himmels Hilfe gegessen werden. Bedienen Sie sich, Herr Kollege!"
Und nun zogen beide ihre Messer aus der Tasche und hieben wacker in den K?se ein. Krahirius kam herbeigeflogen und nachdem er die Brille aus dem Grase aufgesammelt und ��ber seinen Schnabel geklemmt hatte, setzte er sich gem?chlich zwischen die Essenden und schnappte nach den Rinden.
"Ich wei? nicht", sagte Hinzelmeier, nachdem der K?se verzehrt war, "mir ist unma?geblich zumute, als w?re ich dem Stein der Weisen um ein Erkleckliches n?her ger��ckt."
"Wertester Herr Kollege", erwiderte Kasperle, "Ihr sprecht mir aus der Seele. So la?t uns denn unges?umt unsere Wanderung fortsetzen."
Nach diesen Worten umarmten sie sich; Kasperle ging nach Westen, Hinzelmeier nach Osten und zu seinen H?upten, die Brille auf dem Schnabel, flog Krahirius.
Der Stein der Weisen
Aber er wanderte hin und her, kreuz und quer, sein Haar ergraute, seine Beine wurden wankend; am Stabe ging er von Land zu Land und immer fand er doch den Stein der Weisen nicht. So waren noch einmal neun Jahre vergangen, als er eines Abends, wie er es jeden Abend zu tun pflegte, in ein Wirtshaus trat. Krahirius putzte wie gew?hnlich seine Brille und h��pfte dann in die K��che um sich sein Abendbrot zu betteln. Hinzelmeier trat in die Stube und lehnte seinen Stab in die Kachelofenecke; dann setzte er sich still und m��de in den gro?en Lehnstuhl. Der Wirt stellte einen Krug Wein vor ihn hin und sagte freundlich: "Ihr scheint m��de, lieber Herr; trinket nur, das wird Euch st?rken!"
"Ja", sagte Hinzelmeier und fa?te den Krug mit beiden H?nden, "sehr m��de; ich bin lange gewandert, sehr lange." Dann schlo? er die Augen und tat einen durstigen Zug aus dem Weinkruge.
"Wenn Ihr der Herr des Vogels seid, so glaube ich fast, es ist nach Euch gefragt worden", sagte der Wirt. "Wie hei?t Ihr denn, lieber Herr?"
"Ich hei?e Hinzelmeier."
"Nun", sagte der Wirt, "Euren Enkel, den Gemahl der sch?nen Frau Abel, den kenne ich recht wohl."
"Das ist mein Vater", sagte Hinzelmeier, "und die sch?ne Frau Abel ist meine Mutter."
Der Wirt zuckte mit den Achseln und indem er sich nach seiner Schenke wandte, sagte er bei sich selber: "Der arme alte Mann ist kindisch geworden."
Hinzelmeier lie? den Kopf auf seine Brust sinken und erkundigte sich, wer nach ihm gefragt habe.
"Es war nur eine arme Dirne", sagte der Wirt, "sie trug ein wei?es Kleid und ging mit nackten F��?en." Da l?chelte Hinzelmeier und sagte leise: "Das war die Rosenjungfrau, nun wird es bald besser werden. Wohin ist sie gegangen?"
"Es schien ein Blumenm?dchen zu sein", sagte der Wirt, "wenn Ihr sie sprechen wollt, Ihr werdet sie leicht an den Stra?enecken finden k?nnen."
"Ich mu? ein Weilchen schlafen", sagte Hinzelmeier, "gebt mir eine Kammer und wenn der Hahn kr?ht, dann klopft an meine T��r."
Nun gab der Wirt ihm eine Kammer und Hinzelmeier legte sich zur Ruhe. Er tr?umte von seiner sch?nen Mutter; er l?chelte, sie sprach im Traum zu ihm. Da flog Krahirius durch das offene Fenster und setzte sich zu seinen H?upten auf das Bett. Er str?ubte seine schwarzen Federn und hackte mit seiner Klaue sich die Brille von dem Schnabel. Dann stand er unbeweglich auf einem Bein und sah auf den Schlafenden hinunter. Der tr?umte weiter und seine sch?ne Mutter sprach zu ihm: "Vergi? die Rose nicht!" Der Schlafende nickte leise mit dem Kopfe; der Rabe aber ?ffnete die Klaue und lie? die Brille auf seine Nase fallen.
Da verwandelten sich seine Tr?ume; seine eingefallenen Wangen begannen zu zucken, er streckte sich lang aus und st?hnte.--So kam die Nacht.
Als im Zwielicht der Hahn gekr?ht hatte, klopfte der Wirt an die Kammert��r; Krahirius reckte die Fl��gel und zupfte seinen Federbalg zurecht; dann schrie er "krahira! krahira!" Hinzelmeier richtete sich m��hsam auf und starrte um sich her; da sah er durch die Brille, die noch auf
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