Hinzelmeier

Theodor W. Storm
Hinzelmeier, by Theodor Stein

The Project Gutenberg EBook of Hinzelmeier, by Theodor Stein
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Title: Hinzelmeier eine nachdenkliche Geschichte
Author: Theodor Stein
Release Date: September, 2005 [EBook #8915] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 25,
2003]

Edition: 10
Language: ISO Latin-1
Character set encoding: ***CAREFUL***
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK
HINZELMEIER ***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.

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Hinzelmeier
beim Theodor Storm

Eine nachdenkliche Geschichte

Die weiße Wand
Der Zipfel
Die Rose
Krahirius
Der Eingang zum Rosengarten
Ein Meisterschuß
Die Rosenjungfrau
Nachbars Kasperle
Der Stein der Weisen

Die weiße Wand
In einem alten weitläufigen Hause wohnten Herr Hinzelmeier und die
schöne Frau Abel: sie waren nun schon ins zwölfte Jahr verheiratet, ja
die Leute in der Stadt zählten ihnen nach, daß sie zusammen schon fast
an die achtzig Jahre auf dem Nacken hätten und noch immer waren sie
jung und schön und hatten weder ein Fältchen vor der Stirn, noch ein
Hahnepfötchen unter den Augen. Daß dies nicht mit rechten Dingen
zugehe, war nun freilich klar genug und wenn die Hinzelmeierschen
aufs Tapet kamen, so tranken die Stadtkaffeetanten drei Näpfchen mehr
als am ersten Ostersonntagnachmittage. Die Eine sagte: "Sie haben
einen Jungbrunnen im Hofe!" Die Andere sagte: "Es ist eine
Jungfernmühle!" Die Dritte sagte: "Ihr Bube, das Hinzelmeierlein, ist
mit einer Glückshaube auf die Welt gekommen und nun tragen die
Alten sie wechselweise, Nacht um Nacht!" Das kleine Hinzelmeierlein
dachte nun freilich nicht dergleichen; es kam ihm im Gegenteil ganz

natürlich vor, daß seine Eltern immer jung und schön waren; aber
gleichwohl bekam auch er sein Nüßchen, das er vergeblich zu knacken
suchte.
Eines Herbstnachmittags, da es schon gegen das Zwielicht ging, saß er
in dem langen Korridor des oberen Stockwerks und spielte Einsiedler;
denn weil die silbergraue Katze, welche sonst bei ihm zur Schule ging,
eben in den Garten hinabgeschlichen war, um nach den Buchfinken zu
sehen, so hatte er mit dem Professorspiel für heute aufhören müssen. Er
saß nun als Einsiedler in einem Winkel und dachte sich Allerhand,
wohin wohl die Vögel flögen und wie die Welt draußen wohl aussehen
möge und noch viel Tiefsinnigeres; denn er wollte der Katze darüber
auf den andern Tag einen Vortrag halten--als er seine Mutter, die
schöne Frau Abel, an sich vorübergehen sah. "Heisa, Mutter!" rief er;
aber sie hörte ihn nicht, sondern ging mit raschen Schritten an das Ende
des Korridors; hier blieb sie stehen und schlug mit dem Schnupftuch
dreimal gegen die weiße Wand. --Hinzelmeier zählte in Gedanken
"eins"--"zwei" und kaum hatte er "drei" gezählt, als er die Wand sich
lautlos öffnen und seine Mutter dadurch verschwinden sah; kaum
konnte der Zipfel des Schnupftuches noch mit hindurchschlüpfen, so
ging alles mit einem leisen Klapp wieder zusammen und der Einsiedler
dachte nun auch noch darüber nach, wohin doch wohl seine Mutter
durch die Wand gegangen sei. Darüber ward es allmählich dunkler und
das Dämmern in seinem Winkel war schon so groß geworden, daß es
ihn ganz verschlungen hatte, da machte es, wie zuvor, einen leisen
Klapp, und die schöne Frau Abel trat aus der Wand wieder in den
Korridor hinein. Ein Rosenduft schlug dem Knaben entgegen, wie sie
an ihm vorüberstrich. "Mutter, Mutter!" rief er; aber er hielt sie nicht
zurück; er hörte, wie sie die Treppe hinab und
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