Herodes Und Mariamne | Page 5

Friedrich Hebbel
Tribut, Den Erd' und Meer mir zollen, draufzustellen, Er w��rde m��?ig sitzen und verhungern Und noch im Sterben schw?ren, er sei satt.
Herodes. Ja, ja, sie kennen uns! Das mu? sich ?ndern! Was Moses blo? gebot, um vor dem R��ckfall In seinen K?lberdienst dies Volk zu sch��tzen, Wenn er kein Narr war, das befolgt dies Volk, Als h?tt' es einen Zweck an sich, und gleicht Dem Kranken, der nach der Genesung noch Das Mittel, das ihn heilte, fort gebraucht, Als w?ren Arzenei und Nahrung eins! Das soll--Fahr fort!
Joab. Doch ��berzeugte ich Mich bald, da? ich mich irrte, denn er tat Beim Trinken alle Staatsgesch?fte ab, Ernannte Magistrate, ordnete Dem Zeus das Opfer an, vernahm Auguren Und sprach die Boten, wie sie eben kamen, Nicht mich allein. Es sah besonders aus. Ein Sklav' stand hinter ihm, das Ohr gespitzt, Die Tafel und den Griffel in der Hand, Und zeichnete mit l?cherlichem Ernst Das auf, was ihm in trunknem Mut entfiel. Die Tafel liest er dann, wie ich vernahm, Am n?chsten Morgen durch im Katzenjammer Und h?lt so treu an ihren Inhalt sich, Da? er, dies soll er j��ngst geschworen haben, Sich selbst mit eigner Faust erdrosseln w��rde, Wenn er die Welt, die ihm geh?rt, am Abend Im Rausch verschenkt und sich dabei des Rechts Auf einen Platz darin begeben h?tte. Ob er dann auch im Zickzack geht, wie nachts, Wenn er sein Lager sucht, ich wei? es nicht, Doch d?ucht mir eins dem andern v?llig gleich.
Herodes. Du siegst, Octavian! Es fragt sich blo?, Ob fr��her oder sp?ter. Nun?
Joab. Als endlich An mich die Reihe kam, und ich den Brief Ihm ��berreichte, den ich f��r ihn hatte, Da warf er ihn, anstatt ihn zu er?ffnen, Ver?chtlich seinem Schreiber hin und lie? Ein Bild durch seinen Mundschenk bringen; dieses Sollt' ich betrachten und ihm sagen, Ob ich es ?hnlich f?nde oder nicht.
Herodes. Das war das Bild--
Joab (h?misch). Des Aristobolus, Des Hohenpriesters, der so rasch ertrank. Es war ihm l?ngst durch deine Schwiegermutter, Durch Alexandra, die mit ihm verkehrt, Schon zugeschickt, doch er verschlang's mit Gier, Als h?tte er es niemals noch erblickt. Ich stand verwirrt und schweigend da. Er sprach, Als er dies sah: Die Lampen brennen wohl Zu d��ster hier! und griff nach deinem Brief, Steckt' ihn in Brand und lie? ihn vor dem Bild Langsam verflackern, wie ein wei?es Blatt.
Herodes. K��hn! Selbst f��r ihn! Doch--es geschah im Rausch!
Joab. Ich rief: Was machst du da? Du hast ihn ja Noch nicht gelesen! Er erwiderte: Ich will Herodes sprechen! Das bedeutet's! Er ist bei mir verklagt auf Tod und Leben! Nun sollt' ich sagen, wie der Hohepriester Gestorben sei. Und als ich ihm erz?hlte, Beim Baden hab' der Schwindel ihn gepackt, Da fuhr er drein: Gepackt! Ja, ja, das ist Das rechte Wort; der Schwindel hatte F?uste! Und ich vernahm--verzeihst du's, wenn ich's melde? Da? man in Rom nicht glaubt, der J��ngling sei Ertrunken, sondern da? man dich bezichtigt, Du habest ihn durch deine K?mmerer Ersticken lassen in dem tiefen Flu?.
Herodes. Dank, Alexandra, Dank!
Joab. Jetzt winkt' er mir Zu gehen, und ich ging. Doch rief er mich Noch einmal um und sprach: Du bist die Antwort Auf meine erste Frage mir noch schuldig, Drum wiederhol ich sie. Gleicht dieses Bild Dem Toten? Und als ich gezwungen nickte: Gleicht Mariamne denn auch ihrem Bruder? Gleicht sie dem J��ngling, der so schm?hlich starb? Ist sie so sch?n, da? jedes Weib sie ha?t?
Herodes. Und du?
Joab. Erst h?re, was die andern sagten, Die sich erhoben hatten und das Bild Mit mir umstanden. Lachend riefen sie, Zweideut'ge Mienen mit Antonius wechselnd: Sprich ja! wenn dich der Tote je beschenkte, Dann siehst du ihn auf jeden Fall ger?cht! Ich aber sprach: ich w��?te nichts davon, Denn niemals anders, als verschleiert, h?tt' ich Die K?nigin gesehn, und das ist wahr!
Herodes (f��r sich). Ha, Mariamne! Aber--dazu lach ich; Denn davor werd' ich mich zu sch��tzen wissen, So oder so, es komme, wie es will!-- (Zu Joab.) Und welchen Auftrag gab er dir f��r mich?
Joab. Gar keinen! Wenn ich einen Auftrag h?tte, So h?tt' ich dir dies alles nicht erz?hlt! Nun schien's mir n?tig!
Herodes. Wohl'--Du gehst sogleich Zur��ck nach Alexandrien mit mir Und darfst die K?nigsburg nicht mehr verlassen!
Joab. Ich werd auch in der Burg mit keinem reden!
Herodes. Ich glaub's! Wer stirbt den Tod am Kreuz auch gern, Besonders, wenn die Feige eben reift! Mein Stummer wird erw��rgt und sollt' er fragen Warum, so sagt man: Weil du fragen kannst! (F��r sich.) Nun wei? ich's denn, durch wen die alte Schlange So oft erfuhr, was ich--Ein b?ses Weib! (Zu Joab.) Besorge das! Ich mu? den Kopf noch sehn, Ich will ihn meiner Schwiegermutter schicken! (F��r sich.) Sie braucht ein Warnungszeichen, wie es scheint.
Joab. Sogleich!
Herodes. Noch eins! Der junge Galil?er Tritt f��r ihn ein, der Sohn des Serubabel. Den will ich auch noch sprechen,
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