da? du seine Erkl?rungen f��r baar Geld genommen hast, da sie doch falsche M��nze sind. Du must bessere Sorge zu dir selbst haben, oder ich werde wenig Freude an dir erleben--
Ophelia.?Gn?diger Herr Vater, er bezeugt zwar eine heftige Liebe zu mir, aber in Ehren--
Polonius.?Ja, in Thorheit solltest du sagen; geh, geh--
Ophelia.?Und hat seine Worte durch die feyrlichsten und heiligsten Schw��re bekr?ftiget.
Polonius.?Ja, Schlingen, um Schnepfen zu fangen. Ich wei? wie?verschwendrisch das Herz in Schw��re aussprudelt, wenn das Blut in Flammen ist. Mein gutes Kind, du must diese Aufwallungen nicht f��r wahres Feuer halten; sie sind wie das Wetterleuchten an einem k��hlen Sommer-Abend, sie leuchten ohne Hize, und verl?schen so schnell als sie auffahren. Von dieser Stunde an seyd etwas sparsamer mit dem Zutritt zu eurer Person; sezt eure Conversationen auf einen h?hern Prei? als einen Befehl, da? man euch sprechen wolle. Was den Prinzen Hamlet betrift, so glaubt so viel von ihm, da? er jung ist; und da? er sich mehr Freyheit herausnehmen darf, als der Wolstand euch zul??t. Mit einem Wort, Ophelia, trauet seinen Schw��ren nicht; desto weniger, je feyrlicher sie sind; sie h��llen sich, gleich den Gel��bden, die oft dem Himmel dargebracht werden, in Religion ein, um desto sichrer zu betr��gen. Einmal f��r allemal: Ich m?chte nicht gern, deutlich zu reden, da? du nur einen einzigen deiner Augenblike in den Verdacht seztest, als wi?test du ihn nicht besser anzuwenden, als mit dem Prinzen Hamlet Worte zu wechseln. Merk dir das, ich sag dir's; und geh in dein Zimmer.
Ophelia.?Ich will gehorsam seyn, Gn?diger Herr Vater.
(Sie gehen ab.)
Siebende Scene.?(Verwandelt sich in die Terrasse vor dem Palast.)?(Hamlet, Horatio und Marcellus treten auf.)
Hamlet.?Die Luft schneidt entsezlich; es ist grimmig kalt.
Horatio.?Es ist eine beissende, scharfe Luft.
Hamlet.?Wie viel ist die Gloke?
Horatio.?Ich denke, es ist bald zw?lfe.
Marcellus.?Nein, es hat schon geschlagen.
Horatio.?Ich h?rte es nicht: Es ist also nah um die Zeit, da der Geist zu gehen pflegt.
(Man h?rt eine kriegrische Musik hinter der Scene.)
Was hat das zu bedeuten, Gn?diger Herr?
Hamlet.?Der K?nig h?lt Tafel, und verl?ngert den Schmaus, wie es scheint, in die tiefe Nacht, und so oft er den vollen Becher mit Rhein-Wein auf einen Zug ausleert, verk��ndigen Trompeten und Kessel-Pauken den Sieg, den Seine Majest?t davon getragen hat.
Horatio.?Ist das so der Gebrauch?
Hamlet.?Ja, zum Henker, das ist es; aber nach meiner Meynung, ob ich gleich ein D?hne und zu diesem Gebrauch gebohren bin, ein Gebrauch der mit gr??rer Ehre gebrochen als gehalten wird. Diese taumelnden TrinkGelage machen uns in Osten und Westen ver?chtlich, und werden uns?von den ��brigen V?lkern als ein National-Laster vorgeworffen: Sie nennen uns S?uffer, und sezen schweinische Beyw?rter dazu, die uns wenig Ehre machen; und in der That, der Ruf worinn wir de?wegen stehen, nimmt unsern Thaten, so gro? und r��hmlich sie sonst sind, ihren sch?nsten Glanz. In diesem St��ke geht es oft ganzen V?lkern wie einzelnen Leuten, welche um irgend eines Natur-Fehlers willen, als etwann wegen der angebohrnen Obermacht eines gewissen?Temperaments (woran sie doch keine Schuld haben, da sich niemand seine urspr��ngliche Anlage selber ausw?hlen kan,) welches sie manchmal durch den Zaun der Vernunft durchbrechen macht; oder wegen irgend einer angew?hnten Manier, einer Grimasse oder so etwas, welches mit dem eingef��hrten Wohlstand einen allzugrossen Absaz macht--ich sage, da? solche Leute um eines einzigen solchen Fehlers willen, es mag nun seyn, da? die Natur oder ein Zufall Schuld daran habe, sich's gefallen lassen m��ssen, ihre guten Eigenschaften, so gro? und zahlreich sie immer seyn m?gen, in dem Urtheil der Welt abgew��rdiget zu sehen. (Der Geist tritt auf.)
Horatio.?Hier, Gn?diger Herr; seht, es kommt.
Hamlet.?Ihr Engel und himmlischen M?chte alle, sch��zet uns! Du magst nun ein guter Geist oder ein verdammter Kobolt seyn, du magst?himmlische L��fte oder h?llische D?mpfe mit dir bringen, und in wohlth?tiger oder sch?dlicher Absicht gekommen seyn; die Gestalt die du angenommen hast, ist so ehrw��rdig, da? ich mit dir reden will. Ich will dich Hamlet, ich will dich meinen K?nig, meinen Vater nennen: O, antworte mir; la? mich nicht in einer Unwissenheit, die mir das Leben kosten w��rde: Sage, warum haben deine?geheiligten Gebeine ihr Beh?ltni? durchbrochen? Warum hat das Grab, worein wir dich zu deiner Ruhe bringen sahen, seinen schweren marmornen Rachen aufgethan, um dich wieder auszuwerfen? Was mag das bedeuten, da? du, ein todter Leichnam, in vollst?ndiger R��stung den Mondschein wieder besuchst, um die Nacht mit Schreknissen zu erf��llen, und unser Wesen auf eine so entsezliche Art mit Gedanken zu ersch��ttern, die ��ber die Schranken unsrer Natur gehen.
(Der Geist winkt dem Hamlet.)
Horatio.?Es winkt euch, mit ihm zu gehen, als ob es euch etwas allein zu sagen habe.
Marcellus.?Seht, wie freundlich es euch an einen entferntern Ort winkt: Aber geht ja nicht mit ihm.
Horatio (Den Hamlet zur��khaltend.)?Nein, um alles in der Welt nicht.
Hamlet.?Weil es nicht reden will, so will ich ihm folgen.
Horatio.?Das thut nicht, Gn?diger Herr.
Hamlet.?Und warum nicht? Wof��r sollt' ich mir f��rchten? Mein Leben ist mir um eine Stek-Nadel feil, und was
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