als Br��cke dem Schicksal Dienen, denn dieses entsteigt einzig der menschlichen Brust.
Personen:
Kandaules, K?nig von Lydien
Rhodope, seine Gemahlin
Gyges, ein Grieche
Lesbia und Hero, Sklavinnen
Thoas und Karna, Sklaven
Volk
Die Handlung ist vorgeschichtlich und mythisch; sie ereignet sich innerhalb eines Zeitraums von zweimal vierundzwanzig Stunden.
Erster Akt Zweiter Akt Dritter Akt Vierter Akt F��nfter Akt
Erster Akt
Halle.
Kandaules und Gyges treten auf. Kandaules schnallt sich das Schwert um, Thoas folgt mit dem Diadem.
Kandaules. Heut sollst du sehn, was Lydien vermag!-- Ich wei?, ihr Griechen, wenn auch unterw��rfig, Weil ihr nicht anders k?nnt, tragt knirschend nur Das alte Joch und spottet eurer Herrn. Auch wird nicht leicht was auf der Welt erfunden, Das ihr nicht gleich verbessert: w?r's auch nur Der Kranz, den ihr hinzuf��gt, einerlei, Ihr dr��ckt ihn drauf und habt das Ding gemacht!
Thoas (reicht ihm das Diadem).
Kandaules. Das neue Diadem! Was soll mir dies? Hast du dich auch vielleicht im Schwert vergriffen? Ja, beim Herakles, dessen Fest wir feiern! Ei, Thoas, wirst du kindisch vor der Zeit?
Thoas. Ich dachte--
Kandaules. Was?
Thoas. Seit f��nf Jahrhunderten Erschien kein K?nig anders bei den Spielen, Die dein gewalt'ger Ahn gestiftet hat, Und als du es das letzte Mal versuchtest, Die alten Heiligt��mer zu verdr?ngen, Da stand das Volk entsetzt und staunend da Und murrte, wie noch nie!
Kandaules. Nun meinst du denn, Ich h?tt's mir merken und mich bessern sollen, Nicht wahr?
Thoas. O Herr, nicht ohne einen Schauder Ber��hre ich dies Diadem, und nie Hab ich dies Schwert am Griff noch angefa?t, Das alle Herakliden einmal schwangen. Doch deinen neuen Schmuck betracht ich ganz, Wie jedes andre Ding, das gl?nzt und schimmert, Und das man hat, wenn man's bezahlen kann. Nicht an Heph?stos brauche ich dabei Zu denken, der dem g?ttlichen Achill Die Waffen schmiedete, und in dem Feuer, Worin er Zeus die Donnerkeile st?hlt, Auch nicht an Thetis, die durch ihre T?chter Ihm Perlen und Korallen fischen lie?, Damit es an der Zierde nicht gebreche: Ich kenn den Mann ja, der das Schwert geliefert, Und jenen, der das Diadem gef��gt!
Kandaules. Nun, Gyges?
Thoas. Herr, die Treue spricht aus mir, Bin ich zu k��hn, so bin ich's deinetwegen! Und glaube mir: die vielen Tausende, Die hier zusammenstr?men, wenn sie auch In feinrer Wolle gehn und leckrer essen, Sind ganz so t?richt oder fromm, wie ich. Dein Haupt und dieser Reif, das sind f��r sie, Trau deinem Knecht, zwei H?lften eines Ganzen, Und ebenso dein Arm und dieses Schwert.
Kandaules. Das denken alle?
Thoas. Ja, bei meinem Kopf!
Kandaules So darf's nicht l?nger bleiben! Nimm denn hin Und tu, was ich gebot.
Thoas (mit dem alten Schmuck ab).
Gyges. Du tatst ihm weh.
Kandaules. Ich wei?, doch sprich: wie h?tt' ich's ?ndern k?nnen? Wahr ist, was er gesagt! Hier gilt der K?nig Nur seiner Krone wegen und die Krone Des Rostes wegen. Weh dem, der sie scheuert, Je blanker, um so leichter an Gewicht. Allein, was hilft's, wenn man sich nun einmal So weit verga?, weil man's nicht mehr ertrug, Blo? durch den angestammten Schmuck zu gl?nzen, Zu gelten, wie gepr?gte M��nzen gelten, Die keiner w?gt, und mit den Statuen, Die in geweihten Tempelnischen stehn, Die schn?de Unverletzlichkeit zu teilen: Man kann doch nicht zur��ck?
Thoas (k?mmt mit dem neuen Schmuck).
Kandaules. So ist es recht!
(Er setzt das Diadem auf.)
Das sitzt! Und alles, was mein K?nigreich Im Schacht der Berge und im Grund des Meeres An Perlen und Kleinodien nur liefert, Nicht mehr, noch weniger, ist hier vereint: Der Edelstein, den man bei uns nicht findet, Und w?r' er noch so sch?n, ist streng verbannt, Doch freilich lie? ich auch f��r den noch Platz, Den man in hundert Jahren erst entdeckt.-- Begreifst du nun?
(Zu Gyges.)
Das andre eignet sich F��r einen Riesenkopf, wie eure Bildner Ihn meinem Ahnherrn wohl zu geben pflegen, Wenn er im L?wenfell mit plumper Keule Von eines Brunnens moos'gem Rand herab Die Kinder euch erschrecken helfen soll.
(Er g��rtet sich das Schwert um.)
Dies Schwert ist etwas leichter, wie das alte, Doch daf��r kann man's schwingen, wenn man mu?, Und nicht blo? drau?en, unterm freien Himmel, Wo die Giganten sich mit Felsen werfen,
(Er zieht's und schwingt's.)
Nein, auch in menschlich engem Raum, wie hier! Drum, Thoas, spar dir ja die dritte Rede, Die zweite h?rt' ich heut!
Thoas. Vergib mir, Herr! Doch wei?t du: nicht die jungen Glieder sind's, In denen sich ein Wittrungswechsel meldet, Die alten Knochen sp��ren ihn zuerst! (Ab.)
Gyges. Er geht betr��bt.
Kandaules. Gewi?, er sieht's nicht gern, Da? jetzt der n?chste Donnerkeil mich trifft, Und das steht fest f��r ihn, es w?re denn, Da? mich die Erde fr��her schon verschl?nge, Wenn nicht der Minotaurus gar erscheint!-- So sind sie, denke darum aber nicht Gering von ihnen! Nun, noch heute wirst du Sie spielen sehn!
Gyges. Und w��nsche, mitzuspielen.
Kandaules. Wie, Gyges?
Gyges. Herr, ich bitte dich darum
Kandaules. Nein, nein, du sollst an meiner Seite sitzen, Damit ein jeder sieht, wie ich dich ehre, Und wie ich will, da? man dich ehren soll.
Gyges. Wenn du
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