Hippias Drittes Kapitel: Folgen des Vorhergehenden Viertes Kapitel: Eine kleine Abschweifung F��nftes Kapitel: Schwachheit des Agathon; unverhoffter Zufall, der seine Entschlie?ungen bestimmt Sechstes Kapitel: Betrachtungen, Schl��sse und Vors?tze Siebentes Kapitel: Eine oder zwo Digressionen Neuntes Buch Erstes Kapitel: Ver?nderung der Szene. Charakter der Syracusaner, des Dionysius und seines Hofes Zweites Kapitel: Charakter des Dion. Anmerkungen ��ber denselben. Eine Digression Drittes Kapitel: Eine Probe, da? die Philosophie so gut zaubern k?nne, als die Liebe Viertes Kapitel: Philistus und Timocrates F��nftes Kapitel: Agathon wird der G��nstling des Dionysius Zehentes Buch Erstes Kapitel: Von Haupt--und Staats-Aktionen. Betragen Agathons am Hofe des K?nigs Dionys Zweites Kapitel: Beispiele, da? nicht alles, was glei?t, Gold ist Drittes Kapitel: Gro?e Fehler wider die Staats-Kunst, welche Agathon beging--Folgen davon Viertes Kapitel: Nachricht an den Leser F��nftes Kapitel: Moralischer Zustand unsers Helden Eilftes Buch Erstes Kapitel: Apologie des griechischen Autors Zweites Kapitel: Die Tarentiner. Charakter eines liebensw��rdigen alten Mannes Drittes Kapitel: Eine unverhoffte Entdeckung Viertes Kapitel: Etwas, das man ohne Divination vorhersehen konnte F��nftes Kapitel: Abdankung
ZWEITER TEIL
ACHTES BUCH
ERSTES KAPITEL
Vorbereitung zum Folgenden
Die Laune eines Dichters, die Treue einer Buhlerin, und die Freundschaft eines Hippias, sind vielleicht die drei unzuverl?ssigsten Dinge unter allen in der Welt; es w?re denn, da? man die Gunst der Gro?en f��r das Vierte halten wollte, welche gemeiniglich eben so leicht verloren als gewonnen wird, und mit den Gunstbezeugungen gewisser Nymphen noch diese ?hnlichkeit hat, da? derjenige, welcher unvorsichtig genug gewesen ist davon zu kosten, einen kurzen Traum von Vergn��gen gemeiniglich mit langwierigen Schmerzen bezahlen mu?.
Hippias nannte sich einen Freund der sch?nen Danae, und wurde von ihr daf��r gehalten; eine Bekanntschaft von mehr als zw?lf Jahren hatte dieses beiden zur Gewohnheit gemacht. Hiezu kam noch die nat��rliche Verwandtschaft, welche unter Leuten von Witz und feiner Lebens-Art obwaltet, die ��bereinstimmung ihrer Denkungs-Art, und Neigungen; vielleicht auch die besondere Vorrechte, die er, der gemeinen Meinung nach, eine Zeit lang bei ihr genossen. Alles dieses hatte diese Art von Vertraulichkeit unter ihnen hervorgebracht, welche von den Weltleuten, aus einem Mi?verstande dessen sie sich nur nicht vermuten, f��r Freundschaft gehalten wird, und auch in der Tat alle Freundschaft, deren sie f?hig sind, ausmacht; ob es gleich gemeiniglich eine blo? mechanische Folge zuf?lliger Umst?nde, und im Grunde nichts bessers als eine stillschweigende ��bereinkommnis ist, einander so lange gewogen zu sein, als es einem oder dem andern Teil gelegen sein werde; und daher auch ordentlicher Weise keinen Augenblick l?nger daurt, als bis sie auf irgend eine Probe, wobei sich die Eigenliebe einige Gewalt antun m��?te, gesetzt werden wollte.
Die sch?ne Danae, deren Herz unendlich mal besser war als des Sophisten seines, ging inzwischen ganz aufrichtig zu Werke, indem sie in die vermeinte Freundschaft dieses Mannes nicht den mindesten Zweifel setzte. Es ist wahr, er hatte einen guten Teil von ihrer Hochachtung, und also zugleich von ihrem Vertrauen verloren, seitdem die Liebe so sonderbare Ver?nderungen in ihrem Charakter gew��rkt hatte. Je mehr Agathon gewann, je mehr mu?te Hippias verlieren. Allein das war so nat��rlich und kam so unvermerkt, da? sie sich dessen kaum, oder nur sehr undeutlich bewu?t war; und vielleicht so wenig, da? sie, ohne die mindeste Besorgnis, er werde tiefer in ihr Herz hineinschauen als sie selbst, an nichts weniger dachte, als einige Vorsichtigkeit gegen ihn zu gebrauchen. Ein Beweis hievon ist, da? sie, anstatt ihm bei ihrem Liebhaber schlimme Dienste zu tun, sich vielmehr bei jedem Anla? bem��hete, ihn bei demselben in bessere Achtung zu setzen. Und dieses war ihr auch, bei der besondern Sorgfalt, womit der Sophist seit einiger Zeit ihre Bem��hung bef?rderte, so wohl gelungen, da? Agathon anfing eine bessere Meinung von seinem Charakter zu fassen, und sich unvermerkt so viel Vertrauen von ihm abgewinnen lie?, da? er kein Bedenken mehr trug, sich so gar ��ber die Angelegenheiten seines Herzens in vertrauliche Unterredungen mit ihm einzulassen.
Unsre Liebende verliefen sich also mit der sorglosesten Unvorsichtigkeit, welche sich Hippias nur w��nschen konnte, in die Fallstricke die er ihnen legte; und lie?en sich nicht einfallen, da? er Absichten haben k?nne, eine Verbindung wieder zu vernichten, die gewisserma?en sein eigenes Werk war. Diese Sorglosigkeit k?nnte vielleicht desto tadelhafter scheinen, da beiden so wohl bekannt war, nach was f��r Grunds?tzen er lebte. Allein es ist eine Beobachtung, die man alle Tage zu machen Gelegenheit hat, da? edle Gem��ter mit Leuten von dem Charakter unsers Sophisten betrogen werden m��ssen, sie m?gen es angehen, wie sie wollen. Sie m?gen die Denkens-Art dieser Leute noch so gut kennen, noch so viele Proben davon haben, da? derjenige, dessen Neigungen und Handlungen allein durch das Interesse seiner eigenn��tzigen Leidenschaften bestimmt wird, keines rechtschaffenen Betragens f?hig ist; es wird ihnen doch immer unm?glich bleiben, alle Kr��mmen und Falten seines Herzens so genau auszuforschen, da? nicht in irgend einer derselben noch eine geheime Schalkheit lauren sollte, deren man sich nicht versehen hatte, wenn sie endlich zum Vorschein k?mmt. Agathon und Danae, zum
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